Vom SchĂŒler einer christlichen Kolonialschule zum Wotansverehrer
Deutsche Kolonialgeschichte im schriftlichen Nachlass von Wilhelm L. G. Elmenhorst
Sybille Bauer, Juliane Egerer
- 299 pages
- German
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Vom SchĂŒler einer christlichen Kolonialschule zum Wotansverehrer
Deutsche Kolonialgeschichte im schriftlichen Nachlass von Wilhelm L. G. Elmenhorst
Sybille Bauer, Juliane Egerer
Ă propos de ce livre
Ăber die Langlebigkeit von nationalistischem, kolonialistischem und judenfeindlichem Denken.In dieser historisch-skandinavistischen Untersuchung wird erstmalig der schriftliche Nachlass des Hamburger GroĂkaufmannssohns W. L.G. Elmenhorst (1890-1964) analysiert: Gedichte, Berichte, Briefe, ein Kolonialroman und ErzĂ€hlungen. Drei Interviews ergĂ€nzen diese Quellen.Elmenhorst lebte von 1911 bis 1924 in der Kolonie Deutsch-SĂŒdwestafrika. Sein Denken ist geprĂ€gt von Naturromantik, Antiurbanismus, Germanophilie, Nationalismus, Kaisertreue, Kolonialismus, Rassismus und Judenfeindlichkeit. Den Völkermord an Herero und Nama erwĂ€hnt er in seinem Nachlass nicht.Sein Gedicht Eddische Lieder von 1920 ist Zeugnis fĂŒr Legitimation deutscher HerrschaftsansprĂŒche, fĂŒr Instrumentalisierung und Ideologisierung nordgermanischer Mythen in der ersten HĂ€lfte des20.Jahrhunderts. Elmenhorst sieht sich als Germanen und Nachfahren von Wikingern.Seine Sammlung von Artefakten indigener Völker sendet er dem damaligen Völkerkundemuseum in Hamburg. Nach 1918 prĂ€gen Hass auf England, Kolonialrevisionismus und ab 1923 die NS-Ideologie sein Denken. Der Nachlass zeigt beispielhaft die Langlebigkeit von nationalistischem, kolonialistischem und judenfeindlichem Denken vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik.