Manheit und Kampf in der Literatur des Mittelalters
Ritterliche Gewalt zwischen Praxeologie und KonventionalitÀt am Beispiel des 'Iwein' und der 'Steirischen Reimchronik'
Elias Friedrichs
- 364 pages
- German
- ePUB (adapté aux mobiles)
- Disponible sur iOS et Android
Manheit und Kampf in der Literatur des Mittelalters
Ritterliche Gewalt zwischen Praxeologie und KonventionalitÀt am Beispiel des 'Iwein' und der 'Steirischen Reimchronik'
Elias Friedrichs
Ă propos de ce livre
Welche kulturellen Auswirkungen hat es, wenn die reichste und mÀchtigste Gruppe einer Gesellschaft unmittelbar am Krieg teilnimmt?
Hochmittelalterliche Adlige grĂŒndeten ihren Herrschaftsanspruch auf das Recht und die FĂ€higkeit zu kĂ€mpfen und Krieg zu fĂŒhren und brachten dies auch in den von ihnen beauftragten und materiell geförderten Texten zum Ausdruck: Die These der Studie lautet daher, dass Texte wie Hartmanns Iwein oder die Steirische Reimchronik bestrebt sind, kriegerisches Handwerk zu inszenieren, indem nicht Gewalt und BlutvergieĂen, sondern manheit und Kampf ins Zentrum der Darstellung gerĂŒckt werden.
Die Analyse zeigt zum einen, dass die FĂ€higkeit zu kĂ€mpfen und zu töten integraler Bestandteil von manheit ist und eine Ăbersetzung mit 'Tapferkeit' daher stets die modernen Implikation tugendhaften Erduldens in das mittelhochdeutsche Wort hineintrĂ€gt. Zum anderen wird die Wirkweise der Legitimation und Glorifizierung von Gewalt ersichtlich, die sich aus einer Darstellung von Gewalt als Bestandteil einer legitimen Kampfhandlung oder als Ausdruck von manheit ergeben. Ein grundlegender Bestandteil dieser Legitimations- und Glorifizierungsstrategien liegt in der FunktionalitĂ€t konstitutiver Konventionen, die den einzelnen Aktionen des ritterlichen Kampfes besonderen Wert beimisst.