Einssein mit Gott
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Einssein mit Gott

Facetten der Mystik

Klaus Mattheß

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  1. 276 pagine
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Einssein mit Gott

Facetten der Mystik

Klaus Mattheß

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Unter Mystik versteht man im Allgemeinen einen spirituellen Weg, dessen Ziel die unmittelbare Erfahrung des Göttlichen bis hin zur völligen Vereinigung mit (einem personal oder apersonal gedachten) Gott in unserem eigenen Inneren ist - und zwar schon im diesseitigen Leben.Vergleicht man die Aussagen der Mystikerinnen und Mystiker aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und den verschiedensten Zeiträumen, so fällt auf, dass sich diese sowohl in der Schilderung ihrer unmittelbaren Erfahrungen als auch in den Anleitungen für den spirituellen Weg dorthin in erstaunlicher Weise ähneln, auch wenn sie natürlich in die jeweiligen kulturellen Hintergründe eingebettet sind.Das Hauptanliegen dieses Buches ist es, die Vielfältigkeit und insbesondere die Gemeinsamkeiten des umfangreichen mystischen Gedankengutes darzustellen, Dazu werden Texte von Mystikerinnen und Mystikern aus verschiedenen Weltreligionen und aus unterschiedlichen Zeitaltern zitiert und verglichen - insbesondere aus dem christlichen, daoistischen, hinduistischen und buddhistischen Kulturkreis.Es zeigt sich, dass die Aussagen der meisten Mystikerinnen und Mystiker im Grunde den gleichen Kern enthalten. Und so liegt der Schluss nahe, dass sie alle aus derselben inneren Quelle schöpfen und mit ihr in Beziehung treten - womit sich die Mystik auch als das Verbindende zwischen den Weltreligionen, als tiefster Unrund aller Spiritualität herausstellt.

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Informazioni

Anno
2020
ISBN
9783751945172
Edizione
1
Categoria
Religion

C. MITTEL- UND FERNÖSTLICHE MYSTIK

8. Daoismus

8.1 Einleitung

Der Daoismus (ältere Schreibweise: Taoismus) entwickelte sich in China etwa um 500 v. Chr. Als ihr Begründer wird vor allem Laozi (ältere Schreibweise: Lao Tse) angesehen, der die Grundgedanken des Daoismus in seinem Buch „Daodejing“ (ältere Schreibweise: Tao Te King), einer Sammlung von 81 kurzen Kapiteln, niederschrieb.
Der andere große Klassiker des Daoismus ist Zhuangzi (ältere Schreibweise Dschuang Dsi bzw. Tschuang Tse), der um 300 v.Chr. lebte und in seinem Werk „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“ die daoistischen Gedanken ausführlich in vielen phantasievollen Gleichnissen, Gesprächen und Anekdoten beschreibt.
Eine weitere bedeutende philosophische Richtung in China ist die des Kongzi (bekannter unter dem Namen Konfuzius), der möglicherweise ein Zeitgenosse von Laozi war. Seine Lehre befasst sich überwiegend mit dem sozialen Zusammenleben der Menschen, der Menschlichkeit, der Sittlichkeit, den Pflichten, den Eigenschaften des wahren Herrschers – hat also zur Mystik keine unmittelbare Nähe. (Fischer-Schreiber 1994, S. 205 f.)
Der Daoismus in seiner ursprünglichen Form, von dem hier im Folgenden die Rede sein wird, kann als großes religiös-philosophisches System angesehen werden. (Davon zu unterscheiden ist allerdings der spätere Daoismus als polytheistische Volksreligion, der viele magische und alchemistische Elemente und Riten mit aufgenommen hat. Manche Verfasser differenzieren daher zwischen „philosophischem Daoismus“ und „religiösem Daoismus“, s. z.B. Bock 2003, S.9 f.) In seinem Zentrum steht kein personaler Gott, sondern ein überpersönliches geistiges Prinzip, das Dao (ältere Schreibweise: Tao) -anders als im volksreligiösen Daoismus, dort wurde Laozi später sogar in die Götterwelt aufgenommen.
Um den Vergleich mit anderen mystischen Richtungen zu erleichtern, soll die Darstellung des Daoismus auch hier wieder in folgende Abschnitte untergliedert werden:
  1. Das unbenennbare Dao als Ursprung aller Dinge
  2. Die Einheit mit dem Dao
  3. Der Weg zum Dao
  4. Leben im Einklang mit dem Dao
Dazu folgende Anmerkung: Wie oben in Kapitel 3.2 d ausführlicher diskutiert, wird von einigen Mystikern die Ansicht vertreten, dass man die höheren Stufen auf dem spirituellen Weg zu Gott nicht aus eigener Anstrengung erreichen kann, dass dies allein durch Gottes Gnade geschehen kann. Infolgedessen soll im Folgenden bei der Darstellung des Daoismus zwischen dem Weg des Menschen zum Dao (Teil c) und dem Leben des Menschen im Einklang mit dem Dao (Teil d) unterschieden werden, auch wenn diese Beschreibungen sich häufig überschneiden. Damit soll offengelassen werden, wie der Daoismus zu der Problematik steht, inwieweit der Mensch seine spirituelle Entwicklung aus eigener Kraft fördern kann.

8.2 Das unbenennbare Dao als Ursprung aller Dinge

Das Dao wird oft beschrieben als „das absolute, unnennbare Sein und als letzte Realität, die in allen Äußerungen der Erscheinungswelt als wirkende Kraft vorhanden ist“ (Dinzelbacher 1998, S. 87), als „die höchste Wirklichkeit und Kraft des Universums, der Grund von Sein und Nichtsein“ (Watts et al. 2003, S. 71), als „die göttliche Vernunft des Universums, die Quelle aller Dinge, das lebensspendende Prinzip, es gestaltet und verwandelt alle Dinge“ (Lao-Tzu und Yutang 1985, S. 22).
Das Dao selbst ist jedoch im Grunde nicht benennbar, nicht beschreibbar. So beginnt gleich das erste Kapitel des Daodejing des Laozi mit dem Vers:
„Das Dao, das sich aussprechen lässt,
ist nicht das ewige Dao.
Der Name, der sich nennen lässt,
ist nicht der ewige Name.
»Nichtsein« nenne ich den Anfang von Himmel und Erde.
»Sein« nenne ich die Mutter der Einzelwesen.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 1)
(Anmerkung:
Die Texte aus dem „Daodejing“ von Laozi und aus dem Werk „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“ von Zhuangzi werden im Folgenden jeweils, wenn nicht anders angegeben, zitiert nach den meistbenutzten klassischen Übersetzungen von Richard Wilhelm aus den Jahren 1910 bzw. 1912 (Laotse und Wilhelm 2004; Zhuangzi und Wilhelm 2002). Dieser gibt das Wort Dao im Deutschen mit „SINN“ wieder. Andere Übersetzer benutzen hierfür das Wort „Weg“. Um das Problem der Konnotationen bei diesen Begriffen zu vermeiden, soll im Folgenden, einer häufigen Praxis folgend, der Begriff „Dao“ unübersetzt stehen bleiben – auch wenn hierbei die Gefahr besteht, das Prinzip Dao zu personifizieren.)
An anderer Stelle im Daodejing heißt es entsprechend:
„Das Dao in seiner Verborgenheit ist ohne Namen.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 41)
sowie
„Das Dao als Ewiges ist namenlose Einfalt.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 32)
Zhuangzi sagt über das Dao:
„Dem Dao darf man kein So-Sein zuschreiben, das So-Sein darf man nicht als Nicht-So-Sein (reines Sein) bezeichnen. Dao ist einfach eine Bezeichnung, die in übertragener Weise gebraucht wird. [...] Das Dao ist Grenzbegriff der dinglichen Welt. Reden und Schweigen reicht nicht aus, es zu erfassen. Jenseits vom Reden, jenseits vom Schweigen (liegt sein Erleben), denn alles Denken hat Grenzen.“ (Zhuangzi und Wilhelm 2002, Buch XXV,10; S. 273 f.)
Und an anderer Stelle:
„Das Dao kann man nicht hören, denn das, was man hören kann, ist nicht das Dao; das Dao kann man nicht sehen, denn das, was man sehen kann, ist nicht das Dao; vom Dao kann man nicht sprechen, denn das, wovon man sprechen kann, ist nicht das Dao. Weißt du um die Formlosigkeit dessen, was der Form Form gibt? Das Dao entspricht keinerlei Namen. […]
Wer antwortet, wenn man ihn nach dem Dao fragt, der weiß nicht um das Dao. Also kann man nichts über das Dao erfahren, auch wenn man danach fragt. Denn nach dem Dao soll man nicht fragen, und auf Fragen nach dem Dao soll man nicht antworten. Fragt jemand nach dem, wonach man nicht fragen kann, dann ist die Frage vergeblich. Antwortet jemand auf das, worauf man nicht antworten kann, dann ist die Antwort sinnlos. Wer also auf diese Weise der Vergeblichkeit mit Sinnlosigkeit begegnet, der sieht weder das äußere Universum, noch ist er sich des großen Ursprungs im Inneren bewusst.“ (Nach der Übersetzung von Mair/Schuhmacher in Zhuangzi 2013, Buch 22,7; S. 259. Der Begriff „WEG" wurde auch hier wieder mit Dao wiedergegeben.)
Das Dao ist ohne Anfang, aber alle Dinge entstehen aus ihm:
„Ich weiß nicht, wessen Sohn es ist.
Es scheint früher zu sein als Gott.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 4)
(Anmerkung: Der Begriff „Gott“ in der letzten Zeile wird, je nach Verfasser, auch übersetzt mit „Urahn“, „Kaiser des Altertums“, „Himmelskaiser“, „Ursprung“ u.a.)
„Es gibt ein Ding, das ist unterschiedslos vollendet.
Bevor der Himmel und die Erde waren, ist es schon da,
so still, so einsam.
Allein steht es und ändert sich nicht.
Im Kreis läuft es und gefährdet sich nicht.
Man kann es nennen die Mutter der Welt.
Ich weiß nicht seinen Namen.
Ich bezeichne es als Dao.“ […]
Der Mensch richtet sich nach der Erde.
Die Erde richtet sich nach dem Himmel.
Der Himmel richtet sich nach dem Dao.
Das Dao richtet sich nach sich selber.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 25)
„Alle Dinge unter dem Himmel entstehen im Sein.
Das Sein entsteht im Nichtsein.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 40)
„Alle Dinge verdanken ihm ihr Dasein.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 34)
„Das Dao erzeugt die Eins.
Die Eins erzeugt die Zwei.
Die Zwei erzeugt die Drei.
Die Drei erzeugt alle Dinge.“
(Laotse und Wilhelm 2004, Kapitel 42)
In demselben Sinne schreibt Zhuangzi:
„Das ist das Dao: es ist gütig und treu, aber es äußert sich nicht in Handlungen und hat keine äußere Gestalt; man kann es mitteilen, aber man kann es nicht fassen; man kann es erlangen, aber man kann es nicht sehen; es ist unerzeugt sich selber Wurzel. Ehe Himmel und Erde waren, bestand es von Ewigkeit; Geistern und Göttern verleiht es den Geist; Himmel und Erde hat es erzeugt. Es war vor aller Zeit und ist nicht hoch; es ist jenseits alles Raumes und ist nicht tief; es ging der Entstehung von Himmel und Erde voran und ist nicht alt; es ist älter als das älteste Altertum und ist nicht greis.“ (Zhuangzi und Wilhelm 2002, Buch VI,1; S. 87)
Und auf die Frage von „Meister Ostweiler“ an Zhuangzi: „Was man das Dao nennt, wo ist es zu finden?“. antwortet dieser „Es ist allgegenwärtig“.
Und es schließt sich folgender Dialog an:
„Meister Ostweiler sprach: »Du musst es näher bestimmen.«
Zhuangzi sprach: »Er ist in dieser Ameise.«
Jener sprach: »Und wo noch tiefer?«
Zhuangzi sprach: »Er ist in diesem Unkraut.«
Jener sprach: »Gib mir ein noch geringeres Beispiel!«
Er sprach: »Er ist in diesem tönernen Ziegel.«
Jener sprach: »Und wo noch niedriger?«
Er sprach: »Er ist in diesem Kothaufen.«
Meister Ostweiler schwieg stille.
Da sagte Zhuangzi: »Eure Fragen berühren das Wesen nicht. [….] Ihr müsst nur nicht in einer bestimmten Richtung suchen wollen, und kein Ding wird sich Euch entziehen. Denn so ist das höchste Dao. Es ist wie die Worte, die den Begriff der Größe bezeichnen. Ob ich sage: ›allgemein‹ oder ›überall‹ oder ›gesamt‹: es sind nur verschiedene Ausdrücke für dieselbe Sache, und ihre Bedeutung ist Eine. Versuche es, mit mir zu wandern in das Schloss des Nicht-Seins, wo alles Eins ist.“
(Zhuangzi und Wilhelm 2002, Buch XXII,5; S. 230 f.)
Das Dao ist also unbenennbar, namenlos, ursachenlos, es ist immer schon da, allgegenwärtig, es ist „früher als Gott“, es ist der Urheber der Welt und aller Dinge.
Diese E...

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