Ex oriente pax 2
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Ex oriente pax 2

Eine Geschichte der Christlichen Friedenskonferenz

Reinhard Scheerer

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  1. 460 pagine
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Eine Geschichte der Christlichen Friedenskonferenz

Reinhard Scheerer

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Gegenstand dieser Arbeit sind die Christliche Friedenskonferenz (CFK) und der Prager Systematiker Josef L. Hromádka, der als der geistige und geistliche Vater der CFK zu gelten hat. Vor allem ihm (aber auch Männern und Frauen wie Hans-Joachim Iwand, Erich Müller-Gangloff, Renate Riemeck, Werner Schmauch und Wolfgang Schweitzer) ist es zu danken, dass in der Christlichen Friedenskonferenz stets klar war, dass diese Welt nicht aus Engeln und Teufeln, sondern aus Menschen besteht; dass wir, wo es um Gut und Böse, um Recht und Unrecht, um Leben und Tod geht, alle auf derselben Seite stehen; und dass wir nicht in Sicherheit voreinander, sondern nur im Frieden miteinander eine Zukunft haben.

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Informazioni

Anno
2021
ISBN
9783753455921
Edizione
1
Categoria
Cristianesimo

Die I. Allchristliche Friedensversammlung 1961

Inhaltlich stand die 1. Allchristliche Friedensversammlung (ACFV) wesentlich in Kontinuität mit den drei Christlichen Friedenskonferenzen 1958 - 1960. In seiner Eröffnungsansprache an der I. ACFV erinnerte ihr Präsident Viktor Hajek einmal mehr daran, dass die dort Versammelten durch zwei Gedanken miteinander verbunden waren: durch die Sehnsucht nach Frieden und durch den festen Glauben, dass Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Dass er Gott ist, der in dieser Welt im Fleisch erschienen ist. Dass er „um unserer Sünde willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt“ ist (Röm 4, 25). Dass „in keinem andern das Heil, auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben ist, durch den wir sollen selig werden“ (Apg 4, 12). Dass er das Licht der Welt, das Brot des Lebens und der gute Hirte ist, der sein Leben für die Schafe gelassen hat. Hajek fuhr fort:
„Unter diesen Voraussetzungen unseres Glaubens erscheint uns die Frage des Friedens in einem ganz besonderen Licht. Wir wollen nicht den Frieden um des Friedens willen, sondern wir wollen den Frieden um Christi willen. Weil er der Welt Versöhnung gebracht hat, wollen auch wir der Welt zur Versöhnung dienen. Weil er den Menschen vergeben hat, wollen auch wir vergeben und die Menschen zur Vergebung führen. Weil er die Menschen geliebt hat, wollen auch wir die Menschen lieben und sie von Hass, Argwohn und Verleumdung befreien. Weil er den Menschen das Leben geschenkt hat, wollen auch wir gegen den Tod und die Vernichtung kämpfen.“30
Ganz ähnlich äußerte sich Heinrich Vogel. In seiner Eröffnungspredigt an der 1. ACFV stellte er klar:
„Weil wir glauben, dass Gott mit uns Frieden macht, und weil wir in der Hoffnung gewiss sind, dass er das Reich des ewigen Friedens in einer neuen Welt, unter einem neuen Himmel durch ihn, Jesus Christus, den Fürsten des Friedens, heraufführen wird, - gerade darum wissen wir uns gerufen, in Sachen des zeitlichen Friedens in die Bresche zu treten. Dabei sind wir tief beschämt durch die Tatsache, dass so viele andere es vor uns taten, auch solche, die den Namen Gottes nicht kennen und gar meinen, Gott leugnen zu sollen und zu dürfen.“31
Denn die Christen seien allzu lange und allzu oft an den unter die Räuber gefallenen Mitmenschen vorübergegangen in der Richtung auf das himmlische Jerusalem eines ewigen Friedens, den jeder für sich erhoffte, vielleicht in einer Gesinnungsgemeinschaft der Gläubigen, aber blind und taub für den Notschrei des Menschen, den Gott so geliebt hat, dem er doch gehört.
Auch Josef L. Hromádka begann seinen Hauptvortrag an der 1. ACFV zum Thema „Friede auf Erden“ mit dem Bekenntnis zu dem Evangelium Jesu von Nazareth, „von dem wir glauben und bekennen, dass in ihm das Wort Fleisch geworden ist und dass sein Kreuz und seine Auferstehung den Sieg über die menschliche Ohnmacht und Sünde, über den Tod und das Übel bedeutet.“32 Hromádka entfaltete dieses Bekenntnis nach zwei Seiten. Einerseits erfasse dies Evangelium seine Hörer in den tiefsten Tiefen der menschlichen Existenz. In dieser Hinsicht sei es eine Kritik ihrer Oberflächlichkeit und Untreue, Unwahrhaftigkeit und Scheinheiligkeit, es decke unbarmherzig auf, wer sie seien, wo sie stünden und wo sie ihrer Sendung untreu geworden seien. So warne es vor Selbstgerechtigkeit und Überhebung. Und es decke den Zusammenhang auf zwischen dem, was für ein Erbe und welche Last ihre Väter ihnen hinterlassen hätten, und dem, was ihnen an Aufgaben auferlegt sei. Zugleich öffne das Evangelium den Christen die Augen für die tiefe Solidarität mit dem heutigen Menschen, mit seinen Schwierigkeiten und Krankheiten, aber auch mit seinen Hoffnungen und seiner Sehnsucht. „In der Nachfolge Jesu sehen wir, wie eng wir mit der Not und den Ängsten unserer Zeit verbunden sind, wie wir an allen großen und kleinen Verwirrungen und Fragen des heutigen Menschen teilhaben.“33
„Je tiefer der Mensch die Botschaft von der heiligen und verzeihenden Liebe Gottes in Jesus von Nazareth in den Tiefen und auf den Höhen der menschlichen Kämpfe begreift, um so klarer, schmerzvoller, aber auch aufmunternder wird ihm seine Zugehörigkeit zu den Menschen (bewusst), die um ihn herum leben, mögen sie in der Kirche oder außerhalb der Kirche, im Westen oder im Osten sein, mögen sie seinen Glauben annehmen oder nicht... Je mehr der Mensch zu den Wurzeln des Evangeliums durchdringt, je näher er Jesus von Nazareth, dem Sohn des lebendigen Gottes und dem Menschensohn steht, um so feiner, beteiligter und verantwortungsbewusster hört er den Puls der anderen Menschen, auch derer, die außerhalb der Kirche stehen und in dieser Welt mit Krankheit und Not, mit Unkenntnis und Hunger, mit Hass und Bosheit, mit allen Gefahren der Feindschaft und der Zerstörung, des Krieges und der Vernichtung kämpfen.“34
Deshalb wäre die ACFV fruchtlos und nutzlos, wenn sie nicht die ganze Zeit in der Gegenwart dessen bliebe, der Knechtsgestalt angenommen hat. Der in diese Welt gekommen ist, um den Menschen zu dienen. „Er ist unter die Menschen getreten, in ihre Sünde und Bosheit, in ihren Tod und in ihr Grab, um sie von all dem zu befreien, was sie fesselt, versklavt und in der Tiefe ihrer menschlichen Existenz und im Kern der menschlichen Gemeinschaft lähmt.“35 Zu eben diesen Menschen gehörten auch die zur ACFV Zusammengekommenen. Als solche sammelten sie sich um den, der ihnen das Evangelium verkündige, der mit ihnen zusammen gegen ihre Ausschließlichkeit, Erstarrtheit und traditionelle Unbeweglichkeit kämpfe und alle Mauern des Misstrauens, kühler Zurückhaltung und falscher gegenseitiger Vorstellungen niederreißen wolle. Um jedes Missverständnis zu vermeiden, stellte Hromádka klar: Die dogmatischen, organisatorischen und traditionellen Unterschiede zwischen den in Prag Versammelten sollten nicht nivelliert, sondern die Mannigfaltigkeit des Erbes gehoben werden, mit denen die einzelnen Kirchen und ihre Glieder nach Prag kamen. Denn
„gerade hier, unter uns, gewinnt unsere Vielgestaltigkeit einen tiefen Sinn. Ein jeder von uns versucht seinen Bruder aus der anderen kirchlichen Gemeinschaft besser, tiefer und positiver zu verstehen. Ein jeder von uns sehnt sich danach, das Zeugnis seiner eigenen Kirche voll ausdrücken und aussprechen zu können. Die Bruderschaft und das Bewusstsein der Einheit der Christen führt nicht zur Uniformität, zur Einförmigkeit. Auch hier stehen wir inmitten der Gemeinschaft, in die Jesus von Nazareth selbst mit seiner Fülle, mit seinem Reichtum des Evangeliums kommt und gerade dadurch mit jedem von uns gegen unsere falsche Unverträglichkeit, Exklusivität und unser Misstrauen kämpft.“36
Das gelte nicht nur im Blick auf die konfessionellen Unterschiede, das gelte auch in politischer Hinsicht. Denn natürlich habe jeder nicht nur eigene Ansichten etwa in Bezug auf die internationale Situation, auf die Volksrepublik China, auf die Vereinigung Deutschlands, auf den Kalten Krieg und die Abrüstung. Jeder sei ebenso selbstverständlich davon überzeugt, dass seine Ansichten aus seiner Erkenntnis des Evangeliums und aus seiner Auffassung von der Sendung der Kirche erwüchsen. Zugleich sei jeder aber auch von der Atmosphäre, in der er lebe, von den Ansichten der Staatsmänner seines Landes, seiner geschichtlichen Situation usw. beeinflusst. Seine Beziehung zu den sozialen und politischen Fragen werde deshalb nie nur vom Evangelium allein geformt. Die Tatsache, dass jeder inmitten einer bestimmten Welt und einer bestimmten Gesellschaft lebe, spiegele sich unausweichlich in seiner Schau öffentlicher Fragen und in seinen kulturellen und politischen Zielen. Von daher stellte Hromádka als Spezifikum der Allchristlichen Friedensversammlung heraus:
„Wir sind uns dessen bewusst, wie weit der Ort und die Zeit, in denen wir stehen, unsere Denkweise und unsere Entscheidungen bestimmen. Wir bestreiten jedoch, dass der letzte Schiedsrichter unserer Einseitigkeit und Objektivität die mit der sog. 'westlichen' Welt verbundene Christenheit sein könnte. Dabei ist 'westlich' kein geographischer, sondern ein gesellschaftspolitischer, vielleicht auch ein geschichtsphilosophischer Begriff.“37
Zugleich war Hromádka der erste, der einräumte, dass seine Darlegungen den Stempel seines Landes, wohl der ganzen osteuropäischen Zone, aber auch den Stempel seiner Kirche und seiner geistigen Tradition trugen - mit all ihren Vorteilen und Mängeln. Das hinderte ihn jedoch nicht, seine Ansichten offen zur Diskussion zu stellen, ohne deren Tendenz zu verschleiern. Dieselbe Offenheit erwartete er allerdings auch von seinen Brüdern und Schwestern. Denn eine andere Möglichkeit der Verständigung gebe es nicht in einer Versammlung, deren Glieder von unterschiedlichen politischen und sozialen Ansichten geprägt und mit ihren Kirchen und Völkern in deren Verlangen und Hoffnungen solidarisch seien. Eine weitere Voraussetzung dafür, dass während der I. ACFV Verständigung gelingen könne, sah Hromádka in dem Bewusstsein der Konferenzteilnehmer,
„dass wir selber die Schuld und die Verantwortung tragen für die Leiden des Menschen von heute, für die Spannung, das Misstrauen, die Verdächtigungen, ja, für den Hass und die Feindschaft zwischen den Völkern. Und in diesem Bewusstsein wollen wir einander zuhören und erforschen, worin die Widersprüche und Unterschiede zwischen unseren Ansichten bestehen... Wir wollen nicht mit brüderlicher Sentimentalität und offizieller christlicher Frömmigkeit Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten künstlich zudecken. Dadurch würden die wahren Zwistigkeiten in der Menschheit und Christenheit von heute nur vertieft“38.
Das falle um so leichter, als der normale Christ von kleingläubiger Mittelmäßigkeit sei - und jeder Teilnehmer an der 1. ACFV ein Stück dieser Mittelmäßigkeit in sich trage. Viel zu lange schon drehten sie sich nur um sich selbst, um ihre Gewohnheiten und Traditionen, ihre persönlichen und lokalen Interessen. Darum zögen so viele Kirchen, Gemeinden und Einzelchristen zwischen sich und die neu entstehende Welt einen eisernen oder goldenen oder Bambusvorhang und rechtfertigten dies auch noch mit vermeintlich christlichen Argumenten. So lebten gerade diejenigen unter ihnen hinter diesen Vorhängen, die sicher seien, vor ihnen zu leben und freie Luft zu atmen, und liefen so Gefahr, zu Instrumenten des Kalten Krieges zu werden. Demgegenüber erinnerte Hromádka immer wieder an die jüngste Geschichte.
„Im letzten halben Jahrhundert sind wir in gewaltige Umstürze in der Welt hineingestellt worden, und wir leben immer noch unter dem Eindruck der Katastrophe, die vor zwanzig Jahren die Welt erschüttert hat. Immer noch hören wir den Jammer und das Stöhnen der Millionen, die auf den Schlachtfeldern gefallen sind, die in den Trümmern der ausgebombten Häuser, die in den Konzentrationslagern und Gaskammern ums Leben gekommen sind. Wir sind Zeugen dessen, dass die sogenannten christlichen Völker aufgehört haben, nicht nur politische, sondern auch moralische und geistliche Lehrer der heutigen Menschheit zu sein.“39 - „Seit 1914 leben wir in Unruhe, wie auf vulkanischem Boden. Wir erleben auf allen Seiten einen Erdrutsch und sehen heute, dass durch den Weltkrieg 1939-1945 nicht nur alle internationalen Hauptfragen nicht gelöst wurden, sondern dass gerade durch diesen Krieg die Entwicklungen auf allen Kontinenten in Fluss geraten sind und dass es bis heute, sechzehn Jahre nach Kriegsende, nicht gelungen ist, auch nur eine einzige große und wesentliche Frage der internationalen Beziehungen zu lösen.“40 - „Vierzig Jahre hindurch steht die Menschheit in einem Prozess geschichtlicher Katastrophen und Änderungen, für die es in der Weltgeschichte keine Analogie gibt. Die alte internationale Ordnung, die bis zum zweiten Weltkrieg von den sog. christlichen westlichen Völkern aufrecht erhalten wurde, ist heute zertrümmert... Der ganze Bau der sog. christlichen Zivilisation ist erschüttert und das Ziel von Angriffen nicht nur von innen - d. h. von Zweifeln des Unglaubens, von der skeptischen Stimmung des modernen Menschen - sondern auch von den neu erwachenden religiösen Gruppen besonders in Asien, aber auch in ...

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