Rekontextualisierung als Forschungsparadigma des Digitalen
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Rekontextualisierung als Forschungsparadigma des Digitalen

Simon Meier, Gabriel Viehhauser, Patrick Sahle

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Rekontextualisierung als Forschungsparadigma des Digitalen

Simon Meier, Gabriel Viehhauser, Patrick Sahle

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Der Begriff der Rekontextualisierung hat in neueren diskursanalytischen Forschungen zu digitalen Medien einen erstaunlichen Aufschwung erfahren. Die fĂŒr digitale Medien charakteristische Möglichkeit, durch serielle Reihung, Rekombination, Einbettung und Vernetzung digitaler Objekte neuen Sinn zu generieren, wird dadurch auf den Begriff gebracht. Digitale PhĂ€nomene wie Memes, Hashtags und interaktive Timelines liefern anschauliche Beispiele. Aber nicht nur auf der Gegenstandsebene erweist sich der Begriff als nĂŒtzliche Analyseketagorie. Auch methodologische Fragestellungen zu digitalen Forschungsinfrastrukturen und digitalen Methoden etwa nach dem epistemologischen Status von digitalen (Parallel-)Editionen oder Wortkonkordanzen können mit Begriff der Rekontextualisierung adressiert werden.Die BeitrĂ€ge im Band diskutieren aus linguistischer, literatur- und geschichtswissenschaftlicher Perspektive die Potenziale und Anschlussmöglichkeiten wie auch die theoretischen und empirischen Implikationen des Rekontextualisierungsbegriffs als Grundbegriff digitaler Forschung.

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Information

Year
2020
ISBN
9783751940948

Rekontextualisierung als Forschungsparadigma des
Digitalen? Einleitung in den Band

Simon Meier und Gabriel Viehhauser

1 Einleitung

In neueren Forschungsarbeiten zu digitalen Medien und digitalem Medienwandel hat der diskursanalytisch konturierte Begriff der Rekontextualisierung einen erstaunlichen Aufschwung erfahren. So wird in einem kĂŒrzlich erschienenen Überblicksartikel Rekontextualisierung zu den »key concepts« gerechnet, welche die linguistische Mediatisierungsforschung gerade im Zeichen digitaler Medien insgesamt anleiten sollen (vgl. Androutsopoulos 2014). In eine Ă€hnliche Richtung zielt Jones, der digitale Medien insgesamt durch ihre Rekontextualisierungsmöglichkeiten charakterisiert sieht:
Digital media has introduced a new set of affordances and constraints when it comes to recontextualization, more than other medium of information, facilitating the recontextualization of information, through practices like copying, sharing, embedding, remixing, and aggregation. (Jones 2018, S. 252)
Der Begriff der Rekontextualisierung, ganz allgemein zu definieren als »the process of transferring given elements to new contexts« (Reisigl/Wodak 2009, S. 90),1 scheint einen Wesenszug gerade digitaler Medien besonders gut erfassen zu können: Die Möglichkeit, durch serielle Reihung, flexible Neuordnung, Einbettung und Vernetzung digitaler Objekte neuen Sinn zu generieren. Digitale PhĂ€nomene wie Hyperlinks, Metakommentierungen mit Hashtags, Memes oder interaktive Timelines auf Social Media Plattformen liefern hierfĂŒr anschauliche Beispiele.
Was aus linguistischer Perspektive auf diese Weise als Rekontextualisierung in den digitalen Medien beschrieben wird, lĂ€sst sich nun prinzipiell auch in digitalen Forschungsinfrastrukturen wiederfinden, wie sie in den Digital Humanities etwa literatur- oder geschichtswissenschaftlicher Provenienz entwickelt werden. Schließlich machen sich hier Forschende eben jene sinnstiftenden Prozesse der seriellen Reihung, der Neuordnung und der Vernetzung methodisch zunutze, die auch die Mediennutzenden im Umgang mit digitalen Medien und ihren Produkten einsetzen. Wenngleich der Terminus »Rekontextualisierung« in diesem Zusammenhang bisher kaum gebrĂ€uchlich ist, lassen sich damit methodologische Fragen etwa nach dem epistemologischen Status digitaler (Parallel-)Editionen, von Wortkonkordanzen oder Annotationen sinnvoll adressieren. In diesem Sinne schlagen wir hier vor, den Begriff der Rekontextualisierung als SchlĂŒsselbegriff digitaler Forschung anzusetzen, der sowohl die linguistischen Forschungen zu digitalen Medien- und DiskursphĂ€nomenen als auch die literatur-, geschichts- und sozialwissenschaftlichen Forschungen, die sich digitaler Methoden bedienen, zusammenbringen kann.
Die AttraktivitĂ€t des Begriffs der Rekontextualisierung liegt nicht zuletzt darin, dass er den Blick fĂŒr eine Vielzahl unterschiedlichster PhĂ€nomene öffnet, die nun als AusprĂ€gungen von Rekontextualisierungsprozessen zusammen betrachtet werden können. Gerade diese Offenheit des Begriffs verlangt aber auch nach PrĂ€zisierung und Abgleich mit verwandten und möglicherweise etablierteren Konzepten wie IntertextualitĂ€t, HybriditĂ€t usw. In der vorliegenden Publikation sollen deshalb die Tragweite und die theoretischen wie empirischen Implikationen aus den Perspektiven verschiedener Disziplinen, in denen digitale ForschungsgegenstĂ€nde und/oder Forschungsmethoden eine Rolle spielen, diskutiert werden.
Dazu soll zunĂ€chst der Begriff der Rekontextualisierung begriffsgeschichtlich hergeleitet und vor diesem Hintergrund sein Verwendungsspektrum in aktuellen Forschungsarbeiten zu digitalen Medien und digitalen Diskursen dargestellt werden. Anschließend werden wir zeigen, inwiefern sich digitale Methoden als Rekontextualisierungen beschreiben lassen und welche AnschlĂŒsse sich hier fĂŒr bekannte methodologische Fragestellungen etwa aus der Literaturwissenschaft oder der Diskursanalyse ergeben.

2 Begriffsgeschichtlicher Abriss

2.1 Institutionelle Kommunikationsforschung und Critical Discourse Analysis

Eine diskursanalytische Tradition des Rekontextualisierungsbegriffs geht auf die bildungssoziologischen Arbeiten Basil Bernsteins zurĂŒck. Im Zuge einer diskursanalytischen Rekonstruktion des Bildungssystems fokussiert Bernstein »the process whereby productions of the educational system, theories, become decontextualized and recontextualized in other fields of practice« (1981, S. 353). Rekontextualisierung meint hier im Wesentlichen Wissenschaftstransfer (vgl. hierzu Wichter/Antos 2001) im Sinne einer Vermittlung zwischen den Feldern theorieorientierter Produktion und praxisorientierter Reproduktion erziehungswissenschaftlicher Diskurse. FĂŒr unseren Zusammenhang aufschlussreich ist Bernsteins Definition von Rekontextualisierung als »relocation of discourse« (1981, S. 363), in deren Zuge Texte mannigfaltige Transformationen durchlaufen. Selbst wenn Texte formseitig unverĂ€ndert bleiben, bedeutet schon die Neupositionierung zu anderen Texten und die EinfĂŒgung in die neuen medialen Bedingungen eine VerĂ€nderung von Sinn und FunktionalitĂ€t des Textes.
WĂ€hrend Bernstein die Rekontextualisierung vonTheorien in die Praxis der Bildungsinstitutionen fokussiert, vomAbstrakten hin zum Konkreten, nehmen in der Folge linguistische Forschungsarbeiten zur institutionellen Kommunikation oft auch die andere Blickrichtung ein. In einem vielzitierten Aufsatz ĂŒber schulische Bewertungspraktiken beschreibt Mehan »the transformation of discourse into texts« (1993, S. 246), den Prozess also, in dem flĂŒchtiger und lokal angebundener Diskurs im Klassenzimmer den Weg ĂŒber Formulare, Berichte bis hin zu Empfehlungen finden, die im Namen einer Institution ausgesprochen werden:
These texts become divorced from the social interaction that created them as they move through the system, institutionally isolated from the interactional practices that generated them in the preceding events. (Mehan 1993, S. 246)
SpĂ€tere Arbeiten, die sich auf Mehan beziehen, nennen diesen Prozess der Transformation von flĂŒchtigem Diskurs in verdauerte, klar umgrenzte Texte dann De- und Rekontextualisierung (vgl. etwa Sarangi 1998; Iedema 2001). Denn der Abstraktionsprozess, der hier im Zuge des Herauslösens aus dem Kontext durchlaufen wird, ist zugleich eine EinfĂŒgung in neue, durch institutionelle Vorgaben und Werte geprĂ€gte Kontexte, die den Texten neuen Sinn verleihen.
Eben diese Praxis des Herauslösens und Neuplatzierens von Diskurs, durch die institutionelle Fakten geschaffen, ist dann in zahlreichen Arbeiten aus dem Umkreis der Critical Discourse Analysis (CDA) beschrieben worden (vgl. zusammenfassend Reisigl 2014). Van Leeuwen/Wodak (1999) etwa untersuchen die Entstehung der sog. »Bescheide zur Ablehnung von FamilienzusammenfĂŒhrung« und zeichnen nach, wie diese hochformalisierten Texte eine ganze Reihe vorausgehender und umgebender Diskurse bĂŒndelnd reprĂ€sentieren und machtvoll rekontextualisieren. Iedema/Wodak (1999) weisen zudem auf die MultimodalitĂ€t von Rekontextualisierungen hin, die typischerweise mit Medienwechseln (Verschriftung, Visualisierung usw.) und entsprechenden Technologien einhergehen. Muntigl/Weiss/Wodak (2000, S. 77) veranschlagen mit Umordnung, ErgĂ€nzung, Tilgung und Ersetzung vier Grundoperationen, die Rekontextualisierungen an der TextoberflĂ€che empirisch prĂ€zise beschreibbar machen. Insgesamt erweist sich das Rekontextualisierungskonzept hier also als fruchtbarer theoretischer Rahmen, um die Konstruktion und Funktion institutioneller AutoritĂ€ten (vgl. auch Park/Bucholtz 2009) in ihren semiotischen Realisationsformen empirisch analysieren zu können.

2.2 Linguistic Anthropology

Von der empirischen Ausrichtung her Ă€hnlich, aber disziplinĂ€r stĂ€rker in der Linguistic Anthropology (vgl. Duranti 2004) verortet, sind die BeitrĂ€ge Blommaerts, der FluchterzĂ€hlungen von Asylbewerber_innen in Belgien und die »text trajectories« (Blommaert 2005, S. 62) untersucht, auf deren Weg durch die Institutionen die ursprĂŒnglichen ErzĂ€hlungen umgeordnet, neu gewichtet und in immer neue Kontexte eingebettet werden, ehe sie schließlich in die abschließenden Bescheide eingehen. Auch hier richtet sich das Interesse also nicht auf einzelne, in sich abgeschlossene Texte, sondern auf Transformationen sprachlicher Äußerungen ĂŒber Texte hinweg, durch die die Texte erst ihr jeweiliges Handlungs- und Bedeutungspotenzial entfalten:
â€șOriginalâ€č pieces of discourse [
] are lifted out of their original context and transmitted, by quoting or echoing them, by writing them down, by inserting them into another discourse, by using them as â€șexamplesâ€č (or â€șdataâ€č for scientific analysis). This decontextualisation and recontextualisation adds a new metadiscursive context to the text; instead of its original context-of-production, the text is accompanied by a metadiscursive complex suggesting all kinds of things about the text (most prominently, the suggestion that the discourse is indeed a text). (Blommaert 2005, S. 47)
Diesen dynamischen Prozess der De- und Rekontextualisierung nennt Blommaert (2005, S. 47) »entextualisation«. Diesen Terminus ĂŒbernimmt er von Bauman/ Briggs (1990), zwei prominenten Vertretern der Linguistic Anthropology, die wohl unabhĂ€ngig von Bernstein, wenngleich in großer inhaltlicher Übereinstimmung, den Rekontextualisierungsbegriff definitorisch eingefĂŒhrt haben. Sie verstehen darunter
the process of rendering discourse extractable, of making a stretch of linguistic production into a unit – a text – that can be lifted out of its interactional setting. A text, then, from this vantage point, is discourse rendered decontextualizable. (Bauman/Briggs 1990, S. 73)
In ethnographischen Feinanalysen haben Bauman/Briggs und andere in ihrer Nachfolge (weniger institutionelle als alltĂ€gliche) Praktiken der Re-Zitation im weitesten Sinne untersucht. Dabei unterscheiden sie eine Reihe von Dimensionen, anhand derer Rekontextualisierungen vergleichend untersucht werden können (vgl. Bauman/Briggs 1990, S. 75f.): Das framing beschreibt die metapragmatische Kennzeichnung des rekontextualisierten Materials; die form beschreibt die ausdrucksseitigen Transformationen bei der Einpassung in neue Kontexte; die function beschreibt die Funktion, die das rekontextualisierte Material im neuen Kontext ĂŒbernimmt; schließlich werden als translation die durch Medienwechsel bedingten Transformationen gefasst. Entscheidend ist, dass Rekontextualisierungen emergente Formen, Bedeutungen und Funktionen hervorbringen, die sich nicht dem ursprĂŒnglichen Material selbst zuordnen lassen, sondern eben erst in Wechselwirkung mit ihren neuen Kontexten, ihren sozialen Konstellationen und medialen Umgebungen entstehen. Linell, der zu Ă€hnlichen Unterscheidungen kommt, formuliert: »It is therefore important to consider recontextualizations themselves as co-constitutive of the sense-making practices« (1998, S. 145).
Eine fĂŒr unseren Zusammenhang entscheidende Pointe dieses Rekontextualisierungsbegriffs, so lĂ€sst sich vorerst resĂŒmieren, liegt also in einer praxistheoretischen Problematisierung des Textbegriffs selbst: Texte, so sehr sie als klar umgrenzte und zeitlich verdauerte Artefakte erscheinen mögen, werden als Produkte von dynamischen und akteursgebundenen Praktiken der sinnstiftenden De- und Rekontextualisierung gedacht. In kulturtheoretischer WeiterfĂŒhrung dieses Gedankens formulieren schließlich Silverstein/Urban (1996a) eine profunde Kritik an dem prominent etwa von Clifford Geertz (1973) vertretenen Paradigma von Kultur als Text. Die â€șLesbarkeitâ€č kultureller Artefakte ebenso wie die Möglichkeit ihrer analytischen Inbezugsetzung zu Ko- und Kontexten setzt Prozesse der De- und Rekontextualisierung voraus, die jedoch durch verdinglichende Rede von »textual fragment[s] of culture« (Silverstein/Urban 1996a, S. 1) ausgeblendet werden. DemgegenĂŒber lenkt der Rekontextualisierungsbegriff den Blick gezielt auf Aspekte der â€șEntextualisierungâ€č als sozial wie auch medial geprĂ€gte Praxis.

2.3 Kontextualisierung und Re-Kontextualisierung

Eine entscheidende theoretische Vorlage findet der umrissene praxisorientierte Rekontextualisierungsbegriff im schon terminologisch eng verwandten Konzept der Kontextualisierung im Sinne John Gumperz’ (1982; vgl. auch Auer 1992 und MĂŒller in diesem Band). In Abhebung von einem statisch-deterministischen Kontextbegriff, der die KontextabhĂ€ngigkeit von Sprache wortwörtlich als einseitige AbhĂ€ngigkeit fasst, richtet sich der Blick auf Verfahren der Kontextualisierung. Darunter versteht Gumperz die interaktionalen Praktiken, mit denen die Kommunikationsteilnehmenden durch den Einsatz metapragmatischer Verstehenshinweise, etwa bestimmte lexikalische Wahlen oder prosodische Markierungen, relevante Kontexte und mithin Deutungsrahmen erst evozieren und hervorbringen. Als Re-Kontextualisierung kann dementsprechend der Prozess beschrieben, in dem zuvor aus ihrer ursprĂŒnglichen Umgebung herausgelöste Diskursfragmente erneut eingebettet und kontextualisiert werden. Rekontextualisierte Texte bzw. Textteile sind demnach vor dem Hintergrund ihrer Textgeschichte und in ihren jeweiligen metakommunikativen Rahmungen und Funktionen zu betrachten.
Nun verfĂŒgt die Sprach- und Literaturwissenschaft mit dem Begriff der IntertextualitĂ€t ĂŒber ein wohletabliertes Konzept, das prinzipiell Ă€hnliche PhĂ€nomene wie etwa Zitate oder Reformulierungen adressiert, wie sie auch in den Arbeiten zu Rekontextualisierungspraktiken interessieren. Linell (1998, S. 156) etwa spricht ausdrĂŒcklich von Rekontextualisierung als Konstruktion von »intertextual chains«. Gleichwohl erlaubt der Begriff der Rekontextualisierung eine dynamischere, akteurszentrierte Sicht auf IntertextualitĂ€t: Im Fokus steht nicht allein die Bezogenheit von Texten selbst, die in der strukturalistischen Texttheorie gleichsam als eigenstĂ€ndige Wesen erscheinen, sondern, wie in der inspirationsgebenden Kontextualisierungstheorie, konkrete Akteure und ihre Praktiken der Herstellung und Deutung von IntertextualitĂ€t (vgl. Briggs/Bauman 1992, S. 163), die als »newmetadiscursive context« (Blommaert 2005, S. 47) den Texten neuen Sinn verleiht.

3 Digitale Rekontextualisierung

Unsere begriffsgeschichtliche Rekonstruktion des Rekontextualisierungsbegriffs beschrĂ€nkte sich bislang auf â€șanalogeâ€č Rekontextualisierungen, die typischerweise mit gesprĂ€chsanalytischen und/oder ethnographischen Methoden beschrieben wurden (vgl. etwa die BeitrĂ€ge in Silverstein/Urban 1996b). Auch die eingangs beschriebene Konjunktur des Be...

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