Finanzdienstleister der nächsten Generation
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Finanzdienstleister der nächsten Generation

Digitale Transformation und neue Dienstleistungen

Oliver Everling, Robert Lempka, Oliver Everling, Robert Lempka

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  1. 480 pages
  2. German
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Finanzdienstleister der nächsten Generation

Digitale Transformation und neue Dienstleistungen

Oliver Everling, Robert Lempka, Oliver Everling, Robert Lempka

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Die digitale Transformation der Finanzindustrie ist in vollem Gange. Einerseits gibt es Konsolidierungs- und Kooperationsprozesse zwischen Banken und Fintechs sowie zwischen Fintechs untereinander, andererseits kommen immer wieder neue digitale Anbieter, Dienstleistungen und Produkte auf den Markt. Diese neuen Angebote eröffnen für die Branche Strategie- und Marktpotenziale und generieren neues Kundenverhalten. Die gesamte Branche ist anbieter- sowie kundenseitig einem ständigen Wandel und einem hohen Innovationsgrad unterworfen.Das Buch stellt diesen digitalen Transformationsprozess in der Finanzbranche vor und beschreibt verschiedene digitale Dienstleistungen und Business Cases. Etablierte Anbieter erörtern ihre digitale Strategie, arrivierte Fintechs schildern ihre Geschäftsmodelle und neue Start-ups präsentieren ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen. Das Buch gibt somit einen profunden Überblick über den Status quo sowie über den weiteren Fortschritt der Digitalisierung in der Finanzindustrie.Die Autoren stammen aus der Finanzdienstleistungsbranche, von Fintechs, aus Beratungsunternehmen und der Wissenschaft. Sie geben dem Buch eine hohe Aktualität und Praxisrelevanz. Das Buch richtet sich an diejenigen in der Branche, die sich mit der digitalen Strategie- und Produktentwicklung befassen und die die digitale Transformation der Finanzindustrie maßgeblich vorantreiben.

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Information

Year
2020
ISBN
9783956471773
Edition
1
Ebene1 level="deckblatt" titel="Neue Technologien"

Neue Technologien

Ebene1 titel="AI in der Plattformökonomie des Firmenkundengeschäfts" autor="Nico Peters"

AI in der Plattformökonomie des Firmenkundengeschäfts

Nico Peters
1
Digitalisierung im Corporate Banking
2
Eine Online-Plattform revolutioniert das Corporate Banking
3
Plattformökonomie bei COMPEON
3.1
Iterative Arbeitsweise als Grundlage technischer Evolution
3.2
Künstliche Intelligenz für schnellere Kreditentscheidungen
3.2.1
AI @COMPEON deckt den gesamten Data-Science-Lebenszyklus basierend auf modernster Technologie ab
3.2.2
KI verändert Kommunikationsflüsse und tradierte Routinen
3.2.3
Reibungslose Abläufe dank tieferer Integration
4
Fazit

1 Digitalisierung im Corporate Banking

Mit Verbreitung des Internets und der Digitalisierung sind neue Geschäftsmodelle und Produkte entstanden, die nicht selten ganze Branchen grundlegend verändern. In der vergangenen Dekade sind in Deutschland auch viele Innovationen und Neugründungen im Bereich der Finanzdienstleistungen entstanden. Hinter den Innovationen stehen junge Unternehmen, die als Fintechs bezeichnet werden. Eins ihrer gemeinsamen Merkmale ist, dass sie Finanzdienstleistungen durch internetbasierte Anwendungen und den Einsatz moderner Technologien (Künstliche Intelligenz (KI), Big-Data-Analyse, Blockchain etc.) anbieten bzw. verändern.
Der technische Fortschritt, die internationale Finanzkrise ab 2008 und das damit eingebüßte Vertrauen gegenüber Banken können als zentrale Faktoren für die Entstehung der Fintech-Branche in Europa und den USA gesehen werden. V.a. junge Kunden/Kundinnen wandten sich in diesem Zuge von etablierten Banken ab, um benutzerfreundlichere und transparentere Angebote der Fintechs auszuprobieren. In diesem Sinne treten viele Fintechs mit ihren disruptiven Geschäftsmodellen in direkte Konkurrenz zu klassischen Finanzdienstleistern. Eine weitere Gruppe von Fintechs ergänzt das bestehende Bankenangebot um Mehrwert- oder Zusatzleistungen. Eine dritte Gruppe von Fintechs bündelt die Dienstleistungen verschiedener Banken in Form von Vergleichs- und Vermittlungsportalen. Zu dieser Gruppe zählt die COMPEON GmbH – der Marktführer im Bereich der gewerblichen Finanzierung in Deutschland.
Die zahlreichen Kooperationen zwischen Banken und Fintechs verdeutlichen, dass sie mehr als konkurrierende Wettbewerber sind. Auf der einen Seite stehen Fintechs, die über innovative Lösungen und agile Teams verfügen, um kurzfristig auf Marktveränderungen reagieren zu können – häufig fehlen ihnen aber die wichtigen Ressourcen, um schnell und erfolgreich zu wachsen. Auf der anderen Seite stehen Banken, die aufgrund ihrer Organisationsstruktur eher träge agieren, wenn es um die Entwicklung und Implementierung neuer Lösungen geht. Allerdings besitzen sie umfangreiche finanzielle Ressourcen, einen großen Kundenstamm und die notwendigen regulatorischen Befugnisse, um bspw. Konten zu führen oder Kredite zu vergeben. Vor diesem Hintergrund haben Kooperationen zwischen alten und neuen Finanzdienstleistern ein großes Synergiepotenzial. Im Jahr 2018 sind 90% aller deutschen Kreditinstitute bereits eine Kooperation mit einem Fintech eingegangen oder planten eine solche Zusammenarbeit in der nahen Zukunft.
Im europäischen Vergleich hat Deutschland mit über 700 jungen Unternehmen im Jahr 2017 die zweitgrößte Fintech-Branche nach Großbritannien. Seit 2008 ist sie jährlich um durchschnittlich 33% gewachsen. Damit steht die Fintech-Branche bei der Anzahl der Gründungen an vierter Stelle in Deutschland. Zudem registrierten deutsche Fintechs eine steigende Anzahl an Nutzern. 2017 hatte ein Drittel der deutschen Internetnutzer indirekten Kontakt zu dem Produkt von mindestens einem Fintech aus dem B2C-Bereich. Die meisten Fintechs sind in den Großstädten Berlin, München, Hamburg und den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Ruhr beheimatet. Insbesondere in der Bundeshauptstadt hat sich durch das wachsende Start-up-Ökosystem und die hohen Venture-Capital-Investitionen in den vergangenen Jahren eine pulsierende Fintech-Szene entwickelt.
Als Nachteil für den Fintech-Standort Deutschland führen einige Experten die regulatorischen Hürden an. Für das Betreiben der meisten Finanzdienstleistungen benötigen Unternehmen in Deutschland nach dem Kreditwesengesetz (KWG) oder anderen Normen eine kostspielige (Bank-)Lizenz. Im Unterschied zu Deutschland haben mehrere Länder wie Großbritannien, die Schweiz oder Singapur besondere regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen, um Fintech-Gründungen zu fördern. Die sogenannten „regulatorischen Sandkästen“ erlauben Fintechs, ihr Geschäftsmodell für einen bestimmten Zeitraum (z.B. sechs Monate in Großbritannien) auszuführen, ohne die gewöhnlichen regulatorischen Vorgaben der Finanzaufsicht einhalten zu müssen.

2 Eine Online-Plattform revolutioniert das Corporate Banking

Dieser Beitrag beschreibt die Plattformökonomie der COMPEON GmbH, die einen digitalen Marktplatz für gewerbliche Finanzierungen entwickelt hat. Unternehmen und ihre Berater, Freiberufler und Selbstständige finden über die digitale Plattform und mit Hilfe von Fachberatern Finanzierungslösungen zu unterschiedlichen Konditionen in Bezug auf Zins, Laufzeit, Eigenmittel und Sicherheiten. COMPEON arbeitet aktuell mit mehr als 250 etablierten Banken, Sparkassen und alternativen Finanzpartnern zusammen. Damit bietet das Fintech Unternehmen in Deutschland den größten digitalen Marktplatz für alle Bedarfe der gewerblichen Finanzierung: Neben Krediten, Darlehen und Leasing werden auch Factoring und alternative Finanzierungen wie Mezzanine-Kapital, Einkaufs- und Projektfinanzierungen sowie Private Debt und Private Equity vermittelt.
Kunden von COMPEON stellen über das Online-Portal eine Anfrage über ihr Finanzierungsvorhaben ein. Dies geschieht auf Wunsch mit der Unterstützung eines Finanzierungspezialisten. Die an das Portal angeschlossenen Finanzpartner können daraufhin ein Angebot abgeben. Diese Angebote werden im persönlichen Online-Bereich des Unternehmenskunden gespeichert und aus diesen kann der Kunde das am besten passende auswählen und die Finanzierung mit dem Dienstleister abschließen.
Neben diesen beiden Gruppen bietet die Plattform auch Finanzvertrieben und Unternehmensberatern Potenziale durch die Finanzierungsvermittlung.
COMPEON wurde 2012 gegründet, um aus der Privatwirtschaft bekannte Finanzierungprozesse in den Bereich des Corporate Banking zu überführen. Davon ausgehend lautete die Fragestellung zum Zeitpunkt der Gründung „Warum kann eine Unternehmerin oder ein Unternehmer einen privaten Pkw ganz einfach online mit wenigen Klicks über eine Vergleichsplattform finden und direkt finanzieren, sobald aber die Firmenflotte um drei neue Kastenwägen erweitert werden soll, muss dafür umständlich ein Termin bei der Geschäftsbank vereinbart werden und der Kunde wird komplett analog durch den Prozess geführt?“ Als Vorbild dienten digitale Marktplätze aus verschiedenen Branchen und Industrien. Modelle bzw. Angebote wie die damals bereits sehr erfolgreiche Interhyp und der darüber angebotene Finanzierungsvergleich im Bereich Immobilienfinanzierung oder Check24 und dessen Entwicklung wurden bei der Gründung aufmerksam zur Kenntnis genommen.
Bei der Ausrichtung von COMPEON halfen die Erfahrungen, die wir durch die Beratertätigkeit für Banken gewonnen hatten. Zentral bei diesen Erkenntnissen waren die vielen Fragestellungen, die im Zusammenhang mit dem Firmengründungsgeschäft aufkamen. Zur damaligen Zeit veränderte sich der Privatkundenbereich bereits stark durch die Digitalisierung und es war klar, dass diese Entwicklung auch Auswirkungen auf das Firmenkundengeschäft mit sich bringen wird. Konkret beschäftigten wir uns mit dem Gleichklang aus Digitalisierung, Firmenkundengeschäft und Kundengewinnung bzw. Kundenbindung.
Um hier direkt den richtigen Hebel zu finden und diverse Belange der Unternehmer in diesem Bereich zu berücksichtigen, waren unterschiedliche Recherchen, weitere Projekte sowie Interviews mit diversen Stakeholdern von Nöten. Im Anschluss an diese umfangreiche Vorabanalyse wurde die COMPEON GmbH als Marktplatzmodell für gewerbliche Finanzierung gegrün...

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