Christian Funke - Musiker und Genuss-Sachse
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Christian Funke - Musiker und Genuss-Sachse

Biografisches Porträt

Ulla Schäfer

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Christian Funke - Musiker und Genuss-Sachse

Biografisches Porträt

Ulla Schäfer

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Christian Funke ist einer der bedeutendsten Geiger der Gegenwart. Seine jahrzehntelange Tätigkeit als 1. Konzertmeister der Staatskapelle Dresden und des Leipziger Gewandhausorchesters, als Solist aller bedeutenden Violinkonzerte bei Auftritten im In- und Ausland sowie sein Wirken als Leiter und Solist des Bachorchesters zu Leipzig bilden eine selten anzutreffende Vielfalt künstlerischer Facetten auf höchstem Niveau in einer einzigen Musikerpersönlichkeit. Mit seiner Bescheidenheit und menschlichen Wärme bleibt der Künstler erdverbunden und ist leiblichen Genüssen durchaus zugetan.Das Biografische Porträt von Ulla Schäfer folgt mit Akribie und Humor den Stationen dieser nicht abgeschlossenen Biografie.Mit 59 teils farbigen Abbildungen.

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Information

Year
2021
ISBN
9783868475593

DRITTES KAPITEL

Johann Sebastian Bach

Dienst in der Thomaskirche

Zu den Besonderheiten des Gewandhausorchesters gehört, dass es neben den Spielstätten Konzert und Oper, die bei vielen großen Orchestern üblich sind, traditionell auch die Dienste bei den regelmäßigen Aufführungen von Kantaten, Motetten, Oratorien und Passionen in der Thomaskirche übernimmt.
Die Musik Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen wurde in Leipzig immer wieder aufgeführt; auch bildeten Mitglieder des Stadt- und Gewandhausorchesters das Kirchenorchester. So geht die Zusammenarbeit zwischen der Kirche und dem Gewandhausorchester bereits auf das 18.Jahrhundert zurück. Doch das unermüdliche Engagement Felix Mendelssohn Bartholdys rückte Johann Sebastian Bach wieder stärker in das Licht der Öffentlichkeit. In den Grünanlagen am Dittrichring vor dem ehemaligen Thomaspförtchen steht das weltweit älteste Denkmal für Johann Sebastian Bach, das 1843 von Mendelssohn Bartholdy initiierte sogenannte Alte Bachdenkmal. Seit 1908 gibt es auch das Neue Bachdenkmal von Carl Seffner an der Südseite der Thomaskirche im Thomaskirchhof.
Felix Mendelssohn Bartholdys Denkmal befindet sich seit dem 18. Oktober 2008 vor dem Westportal der Thomaskirche, dem heutigen Mendelssohn-Portal. Es ist ein Nachguss, der nötig war, weil das Original neben dem zweiten Gewandhaus in der Beethovenstraße am 9. November 1933 von den Nationalsozialisten abgerissen und eingeschmolzen worden war. Auch durften die Werke des jüdischen Komponisten in Deutschland nach 1933 nicht mehr aufgeführt werden. So war es ein Statement, als David Oistrach 1936 in der deutschen Botschaft in Moskau Mendelssohns Violinkonzert spielte.
Die Dienste in der Thomaskirche zählten für Christian Funke mit zu seinen liebsten. Auch das kennerhafte Publikum schaute aus dem Kirchenschiff sehr wohl hinauf auf die Orchesterempore beziehungsweise von der Seitenempore hinunter, wer denn am 1. Pult des Orchesters säße. Vieles ist in Erinnerung geblieben; die Violinsoli Funkes sind unvergessen. Mancher Zuhörer wartete zum Beispiel in der Matthäus-Passion regelrecht auf seine „Erbarme dich“-Arie.
Diese Arie kommt auch Kammersänger Martin Petzold auf die Frage nach der Besonderheit des Musizierens von Christian Funke sogleich in den Sinn. Der Tenor Martin Petzold, ein Thomaner-Kollege des späteren Thomaskantors Georg Christoph Biller, weltbekannter Opern- und Oratoriensänger, hat ungezählte Aufführungen Bach’-scher Passionen im In- und Ausland als Evangelist mitgestaltet. Er beschreibt seine Empfindung: „Wenn Funke zu dieser Begleitung ansetzte, verlor er bei den ersten Tönen seine Erdhaftigkeit, entschwebte gleichsam in Innigkeit und Wärme.“ Petzold beobachtete, dass der Geiger nie seine perfekte Technik in den Vordergrund stellt, sondern Wert auf das Ausspielen seiner individuellen Nuancen legt. „Die Seele kommt aus der Musik.“ Die Wurzel dieser besonderen Verbindung von „Seele und Technik“ ist für Petzold ohne Zweifel die „russische Schule“.
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Martin Petzold, Maria Funke, Christian Funke, Cordula Funke (Foto: Matthias Berthel)
„Ein großer Glücksumstand war für mich wohl auch die Tatsache“, erinnert sich Funke, „dass meine Kollegen in der Nachwendezeit bis hin zu meiner Pensionierung wenig Neigungen verspürten, in der Thomaskirche zu spielen. Man könnte als Grund vermuten, dass die Arbeit auf der Kirchenempore nicht so viel Publikumswirkung zeigt, wie zum Beispiel ein Auftritt auf der Gewandhausbühne. Interessant aber ist, dass man sich als ‚Erben‘ Bach’scher Passionsmusik dann entdeckt, wenn, wie zum Beispiel im Jahre 2012, der 800. Geburtstag der Thomaner mit Fernsehen und DVD-Aufzeichnung gefeiert wurde.“
Doch auch ein unerfüllter Wunsch ist mit dieser Musik verbunden: „Ein Wunschtraum in meiner ‚Kirchentätigkeit‘ bewegt mich bis heute, aber leider blieb der unerfüllt. Einmal im Leben wollte ich in der Matthäus-Passion in einer Aufführung beide Solo-Arien spielen. Fast hätte es funktioniert, als auf einer Japan-Reise in Tokio der junge Konzertmeisterkollege vom 2. Orchester die Anspielprobe auf Grund der Zeitumstellung, acht Stunden, verschlafen hatte. Im Konzert war er dann ‚leider‘ anwesend. Aber einmal ist es mir doch gelungen, die Judas-Arie zu spielen - in einem Konzert im Gewandhaus unter Riccardo Chailly. Ich musste ihn wohl damals mit meinem Spiel sehr beeindruckt haben, machte er doch meine Interpretation auch dieser Arie zum Maßstab für die Bewertung der Kandidaten um meine Nachfolge im Amt des 1. Konzertmeisters.“
Christian Funke schaut auf die Fülle kirchenmusikalischer Ereignisse: „Blicke ich nun zurück auf die vielen Passionen, das Weihnachts-Oratorium oder die h-Moll-Messe, so durfte ich bei diesen Aufführungen viele bewegende und beglückende Momente erfahren. Gleichzeitig, so denke ich, mit meinem Solospiel auch viele nachhaltige Akzente gesetzt zu haben. Mit der ‚Erbarme dich‘-Arie hatte ich dann auch am Karfreitag 2014, meinem 65. Geburtstag, eine erfolgreiche und würdige Verabschiedung vom Thomanerchor und den Leipzigern.“
Der durchaus zuweilen spitzzüngige Kritiker der „Leipziger Volkszeitung“ schrieb in einer Rezension des Weihnachts-Oratoriums unter Thomaskantor Georg Christoph Biller: „‚Schließe mein Herze, dies selige Wunder fest in deinem Glauben ein!‘ - hier kommt alles zusammen, was die Größe, den Zauber, die Tiefe der Musik Johann Sebastian Bachs ausmacht. Seliger Glaube, Vertrauen und Herz - Hand in Hand mit dem Verstand, der wissen kann, ohne erklären zu müssen. (…) Und wenn, wie gestern Abend in der seit Monaten ausverkauften Thomaskirche, alles zusammenkommt, Bach, sein Ort, sein Chor, sein Nachfolger, die Weihnachtszeit, dann ist das Transzendente der Botschaft mit einem Male ganz nah und das Geschiebe durch die Kaufhaus-Gänge sehr fern. Auch, weil Konzertmeister Christian Funke es mit der Seligkeit dieser wunderbaren Alt-Arie der dritten Kantate aus dem Weihnachtsoratorium hält. Satt und erdig und sinnlich lässt er seine Geige singen. Ganz uneitel dabei, fast naiv in dieser entrückten Wärme, die Emphase des romantischen Vollblutmusikers diszipliniert durch ein Stilempfinden, das Strukturen würdigt, aber der Musik die Herrschaft lässt.“ (Dezember 2011)
Künstlerisch und menschlich besonders bereichernd für Christian Funke war die Amtszeit Georg Christoph Billers, der diese Funktion 1992 als Nachfolger von Hans-Joachim Rotzsch übernommen hatte. Er war damit der 16. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach. Beide kannten sich aus der Zeit, als Biller 1980, kurz vor der Eröffnung des Neuen Gewandhauses, zum Leiter des Gewandhauschores ernannt worden war und auch Orchesterkonzerte dirigierte. Nach seinem Weggang vom Gewandhaus 1991 wirkte Biller als Dozent an den Musikhochschulen in Frankfurt/Main, Halle/Saale und Detmold. Nach der Ernennung zum Thomaskantor 1992 wurde er 1994 an die Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ als Professor für Chor- und Orchesterdirigieren berufen.
Im Gewandhaus gab es anfangs zwischen dem 26-jährigen, gerade von der Hochschule gekommenen Dirigenten und dem erfahrenen Orchester naturgemäß auch Reibereien. Sie betrafen vor allem die Probendauer. So hätten bei einer abendlichen Probe für zwei sehr anspruchsvolle Stücke, Giuseppe Verdis „Quattro pezzi sacri“ und Gustav Mahlers „Klagendes Lied“, noch einige Takte gearbeitet werden müssen, doch die vorgesehene Zeit war vorbei. Die beiden Herren am 1. Pult, Christian Funke und Horst Sannemüller, hörten auf zu spielen; ein drastischer Hinweis. Das traf den Dirigenten besonders hart, auch, weil der Gewandhauschor ein Laienchor war. Das bedeutete, dass viele der Choristen, alle berufstätig, am kommenden Morgen früh aufstehen mussten und sicher noch etwas Zeit zugegeben hätten. Das Konzert selbst wurde, wie sich Biller erinnert, dann doch gut. Sicher war der Zusammenprall auch ein Hinweis darauf, eine voraussichtlich längere Probendauer besser im Vorhinein zu kommunizieren, wie es bei Kurt Masur üblich war. Christian Funke hat die Arbeit des jungen Dirigenten dennoch geschätzt und ihn auch verteidigt, wenn seine Kollegen nicht davon abließen, nach Haaren in der Suppe zu suchen.
Doch die Querelen waren längst vergeben, wenn auch nicht vergessen, als Biller Thomaskantor wurde. Der Mahler-Vorfall steckte wohl noch in den Hinterköpfen der beiden, doch die Musiker entwickelten eine kollegiale Haltung zueinander. Neben den Auftritten in der Thomaskirche absolvierten sie zahlreiche gemeinsame Gastspiele des Thomanerchores und des Gewandhausorchesters im In- und Ausland. Vor allem in Japan erstaunte sie immer wieder die Empfänglichkeit der Konzertbesucher für europäische klassische Musik und eben auch für das Werk Bachs. Die Zuhörer bereiten sich offenbar so gründlich darauf vor, dass sie bei Passionsmusiken an den richtigen Stellen weinen. Bei einer „Matthäus-Passion“ in Sapporo war trotz der sehr ernsten Stelle „… und weinete bitterlich“ ein Ereignis eher zum Lachen: Christian Funke war schon aufgestanden, um die nachfolgende Arie „Erbarme dich“ (ausgerechnet!) solistisch zu begleiten, als auf dem Podium in einer hinteren Orchesterreihe mit lautem Krachen ein Pult umfiel und dem Konzertmeister ziemlich vernehmlich der Ausruf „Tor!“ entfuhr. Gefragt nach seiner Reaktion, meint Biller, er sei ruhig geblieben, denn er empfand diese Äußerung als eine „freundliche Entgleisung“.
Das Spiel Christian Funkes beschreibt Biller als kraftvoll-sensibel, auch romantisch. Über Musik zu sprechen, so beobachtete er, mag der Geiger allerdings nicht gern. Diesem Phänomen sind wir bereits begegnet, als es darum ging, die Besonderheiten des Musizierens jüdischer Violinisten zu beschreiben. Wahrscheinlich ist das Sprechen über Musik doch eher Sache der Musikwissenschaftler und Kritiker. So äußerte sich Christian Thielemann in einem langen Interview für das Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ auf die Frage, ob es Freundschaften mit seinen Orchestermusikern gäbe: „Nein, ich unterhalte mich in meiner Freizeit ungern über Musik. Ich spreche überhaupt ungern über Musik. Don´t talk about it, just do it. Mund halten und machen.“ (SZ Magazin, Nummer 38, 20. September 2019) Das ist ganz im Sinne Funkes: „Was ich sagen will, sage ich durch meine Musik.“
Die Musiker Biller und Funke fanden eine weitere gemeinsame Ebene, die sie mit den meisten ihrer Kollegen teilen: Die Vorliebe für deftige Witze; mit der Entwicklung der Technik auch leicht anstößige „Klingeltöne“ auf dem Mobiltelefon. Das ist, abgesehen von der neuen Technik, nichts Neues. Von Wolfgang Amadeus Mozart ist glaubhaft überliefert, dass er der Jahrmarktsattraktion des „Böllerschießens“ zugeneigt war, nämlich dem Abfeuern von Bällen auf ein gemaltes wohlgeformtes weibliches Hinterteil. Auch der lockere, durchaus erotische Ton seiner „Bäsle-Briefe“ lässt natürlich nur vordergründig auf eine lockere Lebenshaltung insgesamt schließen. Mozarts Werke sprechen eine andere Sprache. In einem weiter unten wiedergegebenen Interview macht Funke eine Ausnahme von seiner Schweigsamkeit in Bezug auf Musik, wenn er über Mozart spricht.
„Musik und Erotik“ war eine vierteilige Sendereihe überschrieben, die 2014 im Rahmen der „Musikstunde“ im Südwestdeutschen Rundfunk lief. Stephan Hoffmann schreibt im Einleitungstext: „Dass beides miteinander zu tun hat, versteht sich fast von selbst, vor allem in der Oper und beim Lied. Und dort ist die Erotik besonders leicht dingfest zu machen, weil es sich um wortgebundene Musik handelt - aber gerade deshalb lohnt sich ein genauerer Blick. Selbst in der geistlichen Musik kann Erotik eine Rolle spielen, beispielsweise in den vielen Vertonungen des Hohen Liedes, der Marienverehrung, aber auch in den barocken Passionsmusiken mit ihren fast wollüstigen Beschreibungen von Körperlichkeit und Qual. In der instrumentalen Musik sind erotische Aspekte dagegen schon schwerer aufzuspüren, da hilft oft ein Titel weiter wie ‚Poème de l‘extase‘ von Alexander Skrjabin. Manch ein Komponist hat zudem versucht, seine erotischen Bedürfnisse mit Hilfe von musikalischer Kreativität zu sublimieren. Und natürlich geht es in diesen Musikstunden auch um den Höhepunkt - musikalisch wie erotisch.“ Jede Sendung enthielt eine beeindruckende Reihe von Werken, die diese Auffassung belegen.
(SWR, September 2014)
Der opern- und konzerterfahrene Martin Petzold hat eine Erklärung für die Vorliebe vieler Musiker für Witze, die eben auch in „niederen Sphären“ angesiedelt sein können. Er schildert eine typische Situation: „Das Orchester ist eingerufen, die Musiker warten hinter der Bühne auf ihren Auftritt - ein Moment größter Anspannung. Da sorgt ein guter Witz für Entspannung.“
Er erinnert sich, dass die Theaterwelt von allen Beteiligten wie eine Familie empfunden wurde, in der ja auch lockere Sprüche geklopft werden dürfen. Ihre Leistung sei ja stets die gemeinsame Leistung des künstlerischen Ensembles und all jener, die an den Aufführungen in verschiedensten Funktionen mitwirken. Heute, so beobachtet Martin Petzold, hat sich die Atmosphäre, hat sich der Geist in der Oper verändert. Es ist vorstellbar, dass dazu auch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen in vielerlei Hinsicht beigetragen haben.
2015 musste Georg Christoph Biller nach 23 Jahren sein Amt aus Gesundheitsgründen vorzeitig aufgeben. Christian Funke, ein Jahr zuvor vom Gewandhausorchester in den Ruhestand gegangen, hat das sehr bedauert; aus künstlerischen und menschlichen Gründen.
Billers Amtsnachfolger Gotthold Schwarz wurde erst nach längerer Suche in das Amt des Thomaskantors berufen. Zuvor gab es ein letztlich erfolgloses Auswahlverfahren, in dem die Kandidaten jeweils eine Probenwoche mit Aufführung in der Thomaskirche bestreiten mussten. Das Votum der Auswahlkommission erfolgte nach der Aufführung einer Bachkantate mit dem Gewandhausorchester. Schließlich fiel die Entscheidung für Gotthold Schwarz, ohne dass er der Gruppe der Bewerber angehört hätte. Ausschlaggebend war wohl seine jahrzehntelange Tätigkeit als Sänger, Stimmbildner und vertretungsweise auch als Dirigent (oder heißt es hier „Leiter“?) des Chores. Mit ihm musiziert Christian Funke gelegentlich zusammen, nämlich dann, wenn „Pfarrer Freier ruft und er ein ‚Festspielorchester‘ für seine ‚Festwiese‘ am Panitzscher Kirchberg benötigt“.
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Reinhard Freier
Funkes Verbindung mit dem THOMANERCHOR Leipzig (die Großschreibung ist dem Markenrecht des Chores geschuldet) wird auch künftig nicht abreißen. Tochter Maria arbeitet nach ihrem Studienabschluss als Musikwissenschaftlerin seit Januar 2013 für den Chor in dessen Künstlerischem Betriebsbüro. So sind durch die Familie Funke zwei der wichtigsten Kulturbotschafter der Stadt verbunden: Das Gewandhausorchester und der Thomanerchor.
Bei ihrer Arbeit trägt Maria Funke, inzwischen Maria Berthel, Verantwortung für viele künstlerisch-organisatorische Aufgaben. Sie hat verinnerlicht, dass sich ihre Arbeit von der eines vergleichbaren Künstlerischen Betriebsbüros, beispielsweise des Gewandh...

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