Handbuch Bio-Balkongarten
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Handbuch Bio-Balkongarten

GemĂŒse, Obst und KrĂ€uter auf kleiner FlĂ€che ernten

Andrea Heistinger,Verein ARCHE NOAH

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  1. 304 pages
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GemĂŒse, Obst und KrĂ€uter auf kleiner FlĂ€che ernten

Andrea Heistinger,Verein ARCHE NOAH

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Information

Year
2020
ISBN
9783706627078

KrÀuter

Illustration
KrÀuter wachsen in Tontöpfen besonders gut (Floristen-Meisterarbeit Martina Strobl).
KĂŒchenkrĂ€uter wachsen in PflanzgefĂ€ĂŸen sehr gut. Sie lassen sich sehr einfach kultivieren, immer wieder frisch beernten und vielfĂ€ltig verwenden: als frisches GewĂŒrz zu allerlei Speisen, zu heißen KrĂ€utertees oder zu kalten, erfrischenden Tee-AuszĂŒgen. Aus der beinahe unĂŒberblickbar großen Vielzahl verschiedenster KrĂ€uter haben wir fĂŒr dieses Buch eine kleine Auswahl getroffen. Das fĂ€llt nicht leicht. KrĂ€uterhexen und andere KrĂ€uterfreaks wissen das. KrĂ€uter haben ein großes Suchtpotential. Ist man einmal den KrĂ€utern und ihren DĂŒften verfallen, platzt so mancher Balkon rasch aus allen NĂ€hten. So geht es in diesem Kapitel darum, Lust aufs Balkon-KrĂ€utergĂ€rtnern zu machen und Orientierung zu schaffen, was KrĂ€uter im Topf so zum Leben brauchen. Die KrĂ€uter, die wir im Folgenden vorstellen, haben wir aus sechs Perspektiven zusammengestellt: erstens die bei uns ĂŒblichen KĂŒchenkrĂ€uter von Schnittlauch ĂŒber Petersilie bis Majoran. Zweitens duftende KrĂ€uter – die am Balkon neben einem Sitzplatz besonders interessant sind. Drittens TeekrĂ€uter und viertens KrĂ€uter, die eine besonders schöne Wuchsform haben. FĂŒnftens DĂŒngerkrĂ€uter, die sich zu Pflanzenjauchen verarbeiten lassen. Und sechstens KrĂ€uter, die Insekten und NĂŒtzlinge anziehen. Gott sei Dank gibt es viele KrĂ€uter, auf die gleich mehrere Auswahlkriterien zutreffen: Minze duftet gut und lĂ€sst sich zu feinen, erfrischenden KrĂ€utertees verarbeiten. Borretsch lockt Honigbienen und andere Insekten an, hat essbare BlĂŒten und schmeckt, fein geschnitten, als GewĂŒrzkraut. Lavendel verströmt in der VollblĂŒte einen betörend-beruhigenden Duft, der den Alltagsstress flugs vergessen lĂ€sst und auch viele Schmetterlinge anzieht.

Anbau

Alle KrĂ€uter, die wir ausgewĂ€hlt haben, können in kleineren GefĂ€ĂŸen kultiviert werden. Die GefĂ€ĂŸe sollten einen Durchmesser von mindestens 30 cm haben.
FĂŒr Schattenlagen gibt es nur sehr wenige KĂŒchenkrĂ€uter. Schließlich stammen viele aus dem SĂŒden und können in unseren Gefilden gar nicht genĂŒgend Sonne abbekommen. Viele KrĂ€uter sind mehrjĂ€hrig, was den Vorteil hat, dass man sie nicht jedes Jahr neu kaufen muss – vorausgesetzt, man hat fĂŒr sie gute Überwinterungsmöglichkeiten und vergisst nicht, im Winter sparsam, aber doch zu gießen.
Drei Kardinalfehler passieren vielen TopfgĂ€rtnern. Erstens: die KrĂ€uter werden in zu nĂ€hrstoffreiche Erde gesetzt. Hier wachsen sie krankheitsanfĂ€llig und wenig geschmacksintensiv. Zweitens: die Jungpflanzen werden zu eng oder/und in zu kleine GefĂ€ĂŸe gesetzt. Auch KrĂ€uter brauchen ausreichend Wuchsraum, um sich gut entwickeln zu können. Zum Beispiel braucht eine Basilikumpflanze einen Pflanzabstand zur nĂ€chsten von 20 cm, um zu einer krĂ€ftigen und ertragreichen Pflanze heranwachsen zu können. Wer im Supermarkt einen kleinen Basilikumtopf kauft, wird darin bis zu 20 Pflanzen zĂ€hlen. Diese sind bereits gebrauchsfertig fĂŒr die KĂŒche, eignen sich aber nicht als Jungpflanzen fĂŒr den Anbau.
Illustration
Auch das Fensterbrett lĂ€sst sich fĂŒr den Anbau von KĂŒchenkrĂ€utern gut nutzen: hier Schnittlauch, Petersilie und Japanische Petersilie (Cryptotaenia japonica).
Und drittens: trockenheitsliebende und feuchtigkeitsliebende KrĂ€uter werden zusammen in ein GefĂ€ĂŸ gesetzt, etwa Basilikum und Rosmarin oder Schnittlauch und Thymian. Das hat dann meistens zur Folge, dass einer der beiden Pflanzpartner – die sich freiwillig ja nie zusammengesellt hĂ€tten – das Handtuch wirft und schlicht eingeht. Daher fassen wir KrĂ€uter fĂŒr trockene Standorte und KrĂ€uter fĂŒr feuchte Standorte zusammen, die jeweils auch in einem PflanzgefĂ€ĂŸ gemeinsam kultiviert werden können. Ob eine Pflanze zur einen oder anderen Gruppe gehört, liest man am besten an ihr selbst ab: Pflanzen, die große, grĂŒne und weiche BlĂ€tter haben, verdunsten ĂŒber die BlattoberflĂ€che viel Wasser und verlangen auch nach viel Gießwasser. Pflanzen, die kleine, nadelförmige, graue oder behaarte BlĂ€tter haben, lieben das Gegenteil und sind sehr empfindlich gegen ein zu feuchtes Substrat. Werden sie zu viel gegossen, gehen sie rasch ein. Oft bleibt ihr Laub noch lange grĂŒn, wĂ€hrend die Wurzeln schon verfault sind, und so wird der Schaden nicht gleich bemerkt.
Illustration
Diese beiden KrĂ€uter passen weder optisch noch in ihren AnsprĂŒchen zusammen.
KrĂ€uter so zusammenzupflanzen, dass das GefĂ€ĂŸ harmonisch wirkt, ist ĂŒbrigens gar nicht leicht, so verschieden sind KrĂ€uter in ihren Wuchsformen, Blattformen und -farben. Am besten setzt man Pflanzen mit Ă€hnlicher Blattfarbe zusammen – das ist optisch ansprechend (etwa nur KrĂ€uter mit grauen, behaarten BlĂ€ttern oder nur intensiv grĂŒne), und gleichzeitig wird man mit relativer Sicherheit auch ihren WachstumsansprĂŒchen gerecht. Gerade GewĂŒrz- und HeilkrĂ€uter sind charakterstarke und eigenwillige Pflanzen, die auch noch ĂŒber ihren Duft Raum um sich herum beanspruchen. So kann man sich gut vorstellen, dass KrĂ€uter auf andere KrĂ€uter, aber auch auf GemĂŒse wuchshemmende oder wuchsstĂ€rkende Wirkung haben (→ Nacheinander und miteinander).

KrÀutererde

Anders als beim Wasserbedarf haben alle KrĂ€uter – praktischerweise – Ă€hnliche AnsprĂŒche an die Pflanzerde: Sie muss gut wasserdurchlĂ€ssig sein und sich rasch erwĂ€rmen können. Alle diese Anforderungen erfĂŒllt Sand ideal. FĂŒr die KrĂ€utererde gekaufte Pflanzerde 1:1 mit Sand mischen oder eine Mischung selber herstellen: 3 Teile Gartenerde, 2 Teile Sand und 1 Teil reifer Kompost. Wer einen zusĂ€tzlichen Wasserspeicher einbauen will, fĂŒgt zu dieser Mischung noch 15 % Bims dazu. Bims ist wie Sand nĂ€hrstoffarm, kann aber im Gegensatz zu diesem Wasser und NĂ€hrstoffe gut speichern. Etwas Bodenkalk oder Steinmehl zugeben.

KrĂ€uter dĂŒngen

Die meisten KrĂ€uter gedeihen, wie gesagt, auf nĂ€hrstoffarmen Standorten besonders gut. Der NĂ€hrstoffbedarf der einzelnen KrĂ€uter kann aber doch recht verschieden sein. Einige rasch wachsende KĂŒchenkrĂ€uter, die viel Blattmasse bilden, dĂŒngt man wie GemĂŒse aus der Gruppe der Schwachzehrer: Basilikum, Schnittlauch, Perilla und Petersilie gehören in diese Gruppe. Andere dĂŒrfen keinesfalls stickstoffbetonte DĂŒnger abbekommen, schwachwĂŒchsige KĂŒchenkrĂ€uter wie Thymian und Majoran genauso wenig wie alle Teeund HeilkrĂ€uter.

KrÀuter mulchen

Um die Feuchtigkeit in der Pflanzerde zu halten, bewĂ€hrt sich auch bei KrĂ€utern eine Mulchschicht (→ Über das Mulchen). Bei mehrjĂ€hrigen KrĂ€utern bewĂ€hren sich kleine Steine. Diese Mulchschicht zirka zwei Zentimeter hoch auftragen (Vorsicht – die Pflanzen nicht damit „zuschĂŒtten“). Damit die Mulchschicht harmonisch zu den verwendeten Pflanzen passt, kann das Gestein im Farbton mit der Blattfarbe abgestimmt werden. Stets zahlt es sich aus, nur eine Gesteinsart zu verwenden und Gesteine nicht zu ...

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