Geburt Leben Sterben Tod
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Geburt Leben Sterben Tod

Potsdamer Vorlesungen ĂŒber das Lebenswissen in den romanischen Literaturen der Welt

Ottmar Ette

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Geburt Leben Sterben Tod

Potsdamer Vorlesungen ĂŒber das Lebenswissen in den romanischen Literaturen der Welt

Ottmar Ette

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Unsere eigene Geburt und unser eigener Tod entziehen sich unserem reflektierten Erleben. Die Literaturen der Welt bieten uns die Chance, Zugriff auf Anfang und Ende eines Lebens zu erhalten, Geburt, Leben, Sterben und Tod zu reprĂ€sentieren, zu reflektieren und zu (re)inszenieren. Aus dieser hochmobilen Konfiguration ergeben sich ungeheure kreative KrĂ€fte, welche dieser Band mit Blick auf die Frage des Lebenswissens analysiert. Welche literaturgeschichtlich und Ă€sthetisch relevanten Aspekte treten in den Geburts- und Sterbeszenen in den romanischen Literaturen der Moderne hervor? Inwieweit enthalten die Gestaltungsformen von Geburt und Sterben erzĂ€hltechnische Programmierungen, die uns nicht notwendigerweise den SchlĂŒssel zum eigenen Leben, sicherlich aber den zum Leben der Literaturen der Welt in die Hand geben? Furchtlos sollen diese Vorlesungen das Zusammenleben von Liebe und Tod, von Leben und Lesen, das (literarische) Erleben von Geburt oder das (literarische) Überleben des eigenen Todes anhand von Texten aus der Romania des 18. bis 20. Jahrhunderts untersuchen.

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Information

Publisher
De Gruyter
Year
2022
ISBN
9783110751505
Edition
1

TEIL 1: Grundlagen eines Wissens vom Leben und EntwĂŒrfe der Geburt von Welten

Von der Zukunft des menschlichen Lebens

NĂ€hern wir uns zunĂ€chst in einem zweiten Schritt an die Themenstellung unserer Vorlesung vom Gebiet der Philosophie und von einem Punkt aus an, der seit der Wende zum 21. Jahrhundert recht stark diskutiert wird. Ich meine die Debatte um Eugenik und spreche unter anderem von JĂŒrgen Habermas' Buch Die Zukunft der menschlichen Natur – auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik?, das erstmals 2001 erschien und mittlerweile bereits in der mindestens sechsten – und erweiterten – Auflage vorliegt. Die Frage nach dem Leben ist eine Themenstellung, welche in besonderem Maße und seit vielen Jahrhunderten die Philosophie angeht. Auch wenn letztere diese Frage mit Hilfe eines seit dem Beginn der Moderne stark akademisch disziplinierten Diskurses erörtert und nicht ĂŒber die Freiheiten und Polysemien literarischer Diskurse verfĂŒgt, so sind die Ergebnisse dieser akademischen Disziplin doch fĂŒr unsere Vorlesung von großem Interesse.
Der Eingangstext dieses Bandes, der auf einen Vortrag anlĂ€sslich einer Preisverleihung in ZĂŒrich zurĂŒckgeht, steht unter dem Titel „BegrĂŒndete Enthaltsamkeit. Gibt es postmetaphysische Antworten auf die Frage nach dem ‚richtigen Leben‘?“ und setzt sich mit einem Problem auseinander, das wir ebenfalls von Beginn an traktieren wollen: dem VerhĂ€ltnis der unterschiedlichen Disziplinen zum Leben – weit jenseits der Literaturen der Welt. Ich möchte Ihnen gerne den Auftakt dieses Aufsatzes und dieses ersten Teils von JĂŒrgen Habermas' Buch ungekĂŒrzt vor Augen fĂŒhren und zu Gehör bringen; jenen beiden Sinnen, die ich mit unterschiedlichsten Zitaten immer wieder aufs Neue bei Ihnen anregen möchte. Lassen wir uns also auf die Logik und Argumentation eines renommierten deutschen Philosophen ein und stellen wir zunĂ€chst fest, dass dieser Philosoph auf ein Beispiel aus der deutschsprachigen Literatur zurĂŒckgreift:
Im Anblick von „Stiller“ lĂ€ĂŸt Max Frisch den Staatsanwalt fragen: „Was macht der Mensch mit der Zeit seines Lebens? Die Frage war mir kaum bewusst, sie irritierte mich bloß.“ Frisch stellt die Frage im Indikativ. Der nachdenkliche Leser gibt ihr, in der Sorge um sich selbst, eine ethische Wendung: „Was soll ich mit der Zeit meines Lebens machen?“ Lange genug meinten Philosophen, dafĂŒr geeignete RatschlĂ€ge parat zu haben. Aber heute, nach der Metaphysik, traut sich die Philosophie verbindliche Antworten auf Fragen der persönlichen oder gar der kollektiven LebensfĂŒhrung nicht mehr zu. Die Minima moralia beginnen mit einem melancholischen Refrain auf Nietzsches fröhliche Wissenschaft – mit dem EingestĂ€ndnis eines Unvermögens: „Die traurige Wissenschaft, aus der ich meinen Freunden einiges darbiete, bezieht sich auf einen Bereich, der fĂŒr undenkliche Zeiten als der eigentliche der Philosophie galt [...] die Lehre vom richtigen Leben.“ Inzwischen ist die Ethik, wie Adorno meint, zur traurigen Wissenschaft regrediert, weil sie bestenfalls zerstreute, in aphoristischer Form festgehaltene „Reflexionen aus dem beschĂ€digten Leben“ erlaubt.1
Wir sehen, dass JĂŒrgen Habermas auf das Zitat des Schweizer Schriftstellers Max Frisch wenige Zeilen spĂ€ter ein anderes Zitat aus der Feder des deutschen Philosophen Theodor W. Adorno folgen lĂ€sst. In dieser Eingangspassage werden verschiedene Dinge schnell deutlich: Zum einen wird beklagt, dass die Philosophie einen ganzen Bereich geradezu aufgegeben habe, fĂŒr den sie frĂŒher zentral zustĂ€ndig gewesen sei. Es handelt sich um den Bereich der LebensfĂŒhrung, mithin der Frage nach dem richtigen Leben, wie sie von der Moralphilosophie und der Ethik zuvörderst gestellt wurde. Warum aber traut sich die Philosophie, wenn wir JĂŒrgen Habermas glauben, in diesem Bereich nichts mehr zu? Vertraut sie ihren eigenen RatschlĂ€gen postnietzscheanisch nicht mehr?
Abb. 4: JĂŒrgen Habermas (*1929) bei einer Diskussion in der Hochschule fĂŒr Philosophie MĂŒnchen.
Zugleich wird deutlich, dass Adorno ein halbes Jahrhundert zuvor bereits konstatieren musste, in welch starkem Maße die Philosophie bereits zum damaligen Zeitpunkt in der Gefahr stand, diese Bereiche immer mehr zu verlieren. Und doch hatten diese ehedem den Kernbereich der Philosophie und des Philosophierens gebildet

JĂŒrgen Habermas rĂŒckt diese Feststellung selbstverstĂ€ndlich strategisch an den Beginn seines Buchs, um sich eben diesem Gebiete zuzuwenden. Denn er wird im weiteren Verlauf des ersten Teils darstellen, in welch starkem Maße andere Disziplinen und TĂ€tigkeiten in diesen Leerraum geschlĂŒpft sind, allen voran die Psychoanalyse, aber auch – und dies in wachsendem Maße – all jene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Bereich der Genomforschung und der Gentechnologie tĂ€tig sind und die aus der hohen gesellschaftlichen Legitimation, die ihnen zuteilwird, in nicht selten recht unbedarfter, geradezu naiver Weise Normierungen und Normvorstellungen vom ‚richtigen Leben‘ entwickeln und anbieten. Sie stoßen damit gezielt in jenen Leerraum, welchen die Philosophie – und nicht nur sie – hinterlassen hat.
Des Weiteren scheint es mir in diesem Zusammenhang nicht zufĂ€llig zu sein, dass der Philosoph JĂŒrgen Habermas zunĂ€chst den Schweizer Schriftsteller Max Frisch – gewiss auch eine Reverenz gegenĂŒber dem Ort der Preisverleihung – zu Wort kommen lĂ€sst. Denn es ist die Literatur, welche ihrerseits zu keinem Zeitpunkt darauf verzichtet hat, uns immer und immer wieder aufs Neue vom Leben zu erzĂ€hlen, uns nach dem Leben zu fragen, uns ihr dichtes und zugleich diffuses Wissen ĂŒber das Leben und vom Leben im Lebensprozess selbst vorzustellen. Die Literatur lebt uns ihre stĂ€ndig erneuerten Fragen und Aporien vor, die ihr eigenes Lebenswissen mitgestalten und ihr Sein als ein kĂŒnstlerisches Tun prĂ€sentieren, das – um mit Roland Barthes zu sprechen – darauf spezialisiert ist, nicht spezialisiert zu sein.
Wir haben bereits im Einleitungsteil zu dieser Vorlesung gesehen, dass sich die Literaturen der Welt unablĂ€ssig mit dem Leben, mit dem Begriff des Lebens, mit den Fragen des Lebens auseinandersetzen. Wie wir am Beispiel von David Wagners Experimentaltext Leben gesehen haben, lassen die Literaturen der Welt die Frage nach dem richtigen Leben nicht unbeantwortet, ja mehr noch: Sie ĂŒberschĂŒtten uns mit Antworten, die nicht auf einen eindeutigen Nenner zu bringen sind, sondern vielmehr einen Respons darstellen, der sich auf neue, nun spezifischere Fragen öffnet.
Die Literatur ist daher fĂŒr den Philosophen Habermas mit Recht die erste Anlaufstelle und ein erster Bezugspunkt. Nicht aber die Literaturwissenschaft, die sich ja professionell mit der Deutung von Literatur beschĂ€ftigt. Sie hat sich im Verlauf ihrer Geschichte wĂ€hrend des 20. Jahrhunderts immer stĂ€rker vom Begriff und den Bedeutungen des Lebens entfernt; und man könnte mit guten GrĂŒnden vermuten, dass sie dies zum gleichen Zeitpunkt tat, auf den bereits Theodor W. Adorno aufmerksam machte, nur dass sie diesen Abschied vom Leben in einer wesentlich radikaleren Weise vollzog. Wir haben bei unserem kurzen RĂŒckblick auf die Philologie ja gesehen, wie stark der Lebensbegriff und das Nachdenken ĂŒber das Leben beispielsweise noch bei einem Philologen wie Erich Auerbach war.
Bedeutungsvoll an diesem historischen Prozess ist nicht allein dessen RadikalitĂ€t, sondern auch die Tatsache, dass ein solcher RĂŒckzug aus dem Leben nicht einmal ins Bewusstsein der Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler gedrungen zu sein scheint; ein Bewusstsein davon, diesen riesigen und genuin literarischen Bereich jemals besessen beziehungsweise den Begriff und die Problematik des Lebens jemals verlassen und aufgegeben zu haben. Genau an diesem Punkt aber setzen meine Überlegungen zu unserer aktuellen Vorlesung an. Denn gleichsam zwischen den ‚Grenzen‘ von Geburt und Tod – und diese ‚Grenzen‘ gehören selbstverstĂ€ndlich dazu – erstreckt sich das Leben. Letzteres nehmen wir gleichsam von seinen beiden Enden her in Angriff – so wie die berĂŒhmte Wurst, die ja bekanntlich zwei Enden hat und nicht notwendig vektoriell gerichtet ist. In gewisser, freilich methodologisch verĂ€nderter Weise erobern wir uns mit dieser Vorlesung einen traditionellen Bereich der Philologie zurĂŒck. Ist dies darum ein Beleg dafĂŒr, eine ‚Zukunftsphilologie‘ zu sein? Ich wĂŒrde nicht zögern, eine solche Frage zu bejahen.
Zweifellos sind sowohl im Bereich der Philosophie als auch der Literatur gleichsam die RĂ€ume fĂŒr die Reflexion des richtigen Lebens immer enger geworden und die Modelle fĂŒr ein ethisch fundiertes Leben mit der Zeit abhandengekommen. Dies ließe sich zumindest fĂŒr die zweite HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts behaupten. Die Pluralisierung der LebensverhĂ€ltnisse und die multi-, inter- und transkulturellen Bewegungen tun heute ein Übriges, um diesen Prozess Im Kontext der zu Ende gegangenen vierten Phase beschleunigter Globalisierung im Weltmaßstab zu verstĂ€rken.2 Doch gerade in einem solchen weltumspannenden Zusammenhang, so scheint mir, haben die Literaturen der Welt weitaus bessere Chancen als die Philosophie, lebbare Modelle und Lebensvorstellungen zu diskutieren und Ă€sthetisch zu reprĂ€sentieren, ohne in den unangenehmen Geruch zu kommen, normative und kulturell fixierte LebensentwĂŒrfe entwickeln zu wollen.
Nun sind speziell in unserer Zeit die Dinge in Sachen Anfang und Ende des menschlichen Lebens technologisch sehr in Bewegung gekommen, insoweit der Mensch immer stĂ€rker sowohl den Beginn als auch das Ende des Lebens nicht nur zu gestalten, sondern zu programmieren und umzukodieren sucht. Wir haben einen ersten Einblick bereits durch die Problematik der Organtransplantation bekommen, doch lauten wesentliche Stichworte hierzu vor allem PrĂ€implantationsdiagnostik (PID) sowie Forschung an embryonalen Stammzellen. Die daraus resultierenden grundlegenden VerĂ€nderungen und Folgewirkungen hat JĂŒrgen Habermas in einer weiteren Passage seines Buches ĂŒber Die Zukunft der menschlichen Natur recht plastisch dargestellt. Lassen wir den Philosophen also nochmals zu Wort kommen:
Bisher konnte das sĂ€kulare Denken der europĂ€ischen Moderne ebenso wie der religiöse Glaube davon ausgehen, dass die genetischen Anlagen des Neugeborenen und damit die organischen Ausgangsbedingungen fĂŒr dessen kĂŒnftige Lebensgeschichte der Programmierung und absichtlichen Manipulation durch andere Personen entzogen sind. [...] Unsere Lebensgeschichte ist aus einem Stoff gemacht, den wir uns ‚zu Eigen machen‘ und im Sinne Kierkegaards ‚verantwortlich ĂŒbernehmen‘ können. Was heute zur Disposition gestellt wird, ist etwas anderes – die UnverfĂŒgbarkeit eines kontingenten Befruchtungsvorgangs mit der Folge einer unvorhersehbaren Kombination von zwei verschiedenen ChromosomensĂ€tzen. Diese unscheinbare Kontingenz scheint sich aber – im Augenblick ihrer Beherrschbarkeit – als eine notwendige Voraussetzung fĂŒr das Selbstseinkönnen und die grundsĂ€tzlich egalitĂ€re Natur unserer interpersonalen Beziehungen herauszustellen. Denn sobald Erwachsene eines Tages die wĂŒnschenswerte genetische Ausstattung von Nachkommen als formbares Produkt betrachten und dafĂŒr nach eigenem GutdĂŒnken ein passendes Design entwerfen wĂŒrden, ĂŒbten sie ĂŒber ihre genetisch manipulierten Erzeugnisse eine Art der VerfĂŒgung aus, die in die somatischen Grundlagen des spontanen SelbstverhĂ€ltnisses und der ethischen Freiheit einer anderen Person eingreift und die, wie es bisher scheint, nur ĂŒber Sachen, nicht ĂŒber Personen ausgeĂŒbt werden dĂŒrfte. Dann könnten die Nachgeborenen die Hersteller ihres Genoms zur Rechenschaft ziehen und fĂŒr die aus ihrer Sicht unerwĂŒnschten Folgen der organischen Ausgangslage ihrer Lebensgeschichte verantwortlich machen.3
Auf diesen biotechnologisch von den Life Sciences geprĂ€gten Gebieten der ‚Lebens-Gestaltung‘ zeichnet sich also eine neue Entwicklung ab, die in unseren Überlegungen, die um Literatur kreisen, nicht unberĂŒcksichtigt bleiben darf. Denn menschliches (und auch tierisches) Leben kann im Zeichen eines biotechnologisch-medizinischen FĂ€cherensembles lĂ€ngst zum Gegenstand eines wissenschaftlichen ‚Lebens-Designs‘ werden. Die Ausschaltung der Kontingenz und des Zufalls, der fĂŒr Balzac bekanntlich im berĂŒhmten Vorwort zu seiner ComĂ©die humaine noch „le plus grand romancier du monde“ war, geht die Literaturen der Welt und deren Lebensbegriff ganz unmittelbar an. Die gewĂŒnschte und biotechnologisch angestrebte grĂ¶ĂŸtmögliche Ausschaltung des Zufalls aber stellt auch die Philologie im Zeichen des Zusammenspiels von Zufall, Möglichkeit und historischer Notwendigkeit vor gewaltige Herausforderungen.4
Ich hatte zu Beginn unserer Vorlesung gesagt, dass sich unsere eigene Geburt und unser eigener Tod unserem reflektierten Erleben entziehen. Dies wĂ€re zwar auch in den Zeiten der PrĂ€implantationsdiagnostik noch immer der Fall. Doch ist die UnverfĂŒgbarkeit ĂŒber die Programmierung des Lebens – und damit die rationale Konzeption eines Menschen am Reißbrett der Biowissenschaften – auf einer sehr zentralen, entscheidenden Ebene aufgebrochen: Sie beginnt, einer zunehmenden VerfĂŒgbarkeit von LebensvorgĂ€ngen und Lebensbereichen Platz zu machen.
wir können auch an dieser Stelle erkennen, dass die Nicht-VerfĂŒgbarkeit bislang ein menschliches Attribut war, die VerfĂŒgbarkeit hingegen ein fraglos göttliches. Auf diesem weiten ...

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