Alles Gute vom Onkel Franz
eBook - ePub

Alles Gute vom Onkel Franz

oder der Innviertler im Jahreskreis

  1. 160 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Alles Gute vom Onkel Franz

oder der Innviertler im Jahreskreis

Über dieses Buch

Der Onkel Franz für jeden AnlassDer Onkel Franz meldet sich zurück. Doch kaum wieder zu Hause, zurück von jener unfreiwilligen Odyssee, welche ihm im zuletzt erschienenen Band zugemutet wurde, schickt ihn sein Erfinder Klaus Ranzenberger erneut auf die Reise. Für die er allerdings sein geliebtes Innviertel nicht verlassen muss. Vielmehr ist es eine Reise durchs Kalenderjahr, auf die der Onkel Franz die geschätzte Leserschaft mitnimmt.Eine Sammlung von Anekdoten, Geschichten und Betrachtungen belegen auf höchst vergnügliche Weise, dass Feierlichkeiten wie etwa eine Hochzeit oder ein Geburtstag, Traditionelles – sei es der Fasching, das Oster- oder Weihnachtsfest – sowie Unternehmungen wie eine Urlaubsreise oder der Besuch des Oktoberfestes nicht immer reibungslos verlaufen müssen. Schon gar nicht dann, wenn der Onkel Franz und die Seinen mit einer gehörigen Portion Innviertler Eigensinn an die Dinge herangehen.Sollten die Leserinnen und Leser dort und da an selbst Erlebtes erinnert werden, sollte sich die eine oder andere Erkenntnis, aber vor allem Heiterkeit einstellen, so ist das vom Autor durchaus beabsichtigt.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Alles Gute vom Onkel Franz von Klaus Ranzenberger im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literatur & Literarische Essays. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Unruhestand

Kaffeehaus, früher Nachmittag, innen:
„Servus Karin, schön, dass d’ Zeit hast.“
„Hallo Elli. Freilich hab’ ich Zeit. Aber sag, was gibt’s?
Warum hast angrufen?“
„Na ja“, die Elli seufzt, „wegen dem Herbert halt. Wir haben eindeutig ein Problem.“
„Auweh. Geht er fremd, gell?“
„Aber was, schön wär’s.“
Der Kellner kommt. Es werden zwei Melangen bestellt sowie eine Esterházy-Schnitte und ein Stück Malakofftorte. Dabei wirft die Karin der attraktiven Servierkraft einen interessierten Blick zu. Um sodann den Faden der Unterhaltung wieder aufzunehmen:
„Aha, kein Fremdgehen. Gut. Was dann?“
„Weit schlimmer“, die Antwort der verzweifelten Freundin, „in Pension is er. Rente, verstehst?“
„Auauauauau, das is hart. A echts Problem. Seit wann?“
„Drei Wochen schon“, die Elli schnäuzt sich geräuschvoll zwischen zwei Bissen Esterházy, „und jetzt hab’ ich ihn halt da sitzen. Den gan-zen Tag, verstehst?“
„Geht er denn nie wohin? Aus’m Haus, fort, gar nix?“, wird nachgefragt.
„Eben nicht, das is es ja. Ich sag’ eh immer: Geh halt amal spazieren, a bisserl in d’Stadt oder so. Mag er ja ned, der Stoffel.“
Die Karin legt der Elli die Hand auf die Schulter, tröstet sie in ihrem schweren Schicksal. Dafür sind gute Freundinnen da.
image
Zur gleichen Zeit: Wirtshaus, Gastgarten, außen.
„Servus Karl, schön, das d’ Zeit hast, sitz di her.“
„Eh klar, hab’ i Zeit, fürn Gastgarten oiwei.“ Setzt sich.
„Was gibt’s, Herbert, du wolltst was besprechen mit mir, hast gsagt?“
„No jo, um die Elli geht’s. Die benimmt se de letzten Wochen so komisch.“
„Aha. Meinst, geht s’ fremd, ha?“
„Geh, de Elli do ned. Kann i mir ned vorstellen.“
Die fesche Kellnerin kommt und der Karl bestellt ein Bier nebst Essigwurst. Zwinkert ihr dabei ein bisserl zu. Schaut ihr noch etwas nach, bevor er sich wieder an den Herbert wendet:
„Sauberne Figur, des Madl. Aber wieder zur Elli. Was heißt komisch benehmen? Was tut s’, was sagt s’? Und seit wann?“
„Na ja, seit drei Wochen circa. Seit i halt in Pension bin. Is mir vorher nie so aufgfallen, wie die auf mi fixiert is. Lässt mich nicht aus den Augen, verstehst? Geh’ i mal kurz vor d’Tür, fragt s’ glei: ‚Wo warst du? Warst spazieren? Was hast gmacht?‘ I komm’ kaum mehr weg. Dass wir jetzt da so sitzen, geht a nur, weil s’ grad a Freundin trifft. Hat anscheinend Probleme, die andere, und will reden, hat s’ gsagt, wos was i.“ – „Jaja, die Weiberleut’“, sagt der Karl, „des kenn’ i.“ Die beiden stoßen an.
image
Währenddessen im Kaffeehaus:
„I war’s halt gwöhnt, dass er untertags ned da is“, sagt die Elli grad zur Karin, nachdem sie eine weitere Melange bestellt hat, „und i mein Haushalt führ’ wie die letzten Jahrzehnte halt a. Aber jetzt is er da. Und gscheidelt überall umadum, furchtbar!“
„Wenn du meinen Rat willst …“, sagt die Karin und winkt dem Kellner.
„Ja gern, sowieso. Drum hab’ ich ja angrufen.“
„… dann bestell’ ich uns jetzt erstamal zwei Glaserl Prosecco. Mit dem Kaffeegschledarat kommst ja auf koan gscheiten Gedanken.“
image
Im Wirtshaus-Gastgarten sind der Herbert und der Karl gerade beim jeweils dritten Bier, welchem aus ähnlich taktischen Überlegungen ein Schnapserl zur Seite gestellt wurde.
„Die Meine“, sagt der Karl, nachdem er sein Stamperl gekippt hat, „die hat si a verändert, nachdem i in Ruhestand gangen bin.“
Der Karl war Beamter, da geht man nicht in Pension. Da wird man in den Ruhestand versetzt.
„Dasselbe Theater. Is ma nicht von der Seite gewichen. Direkt nachgschlichen is’ ma durchs Haus. Furchtbar.“
„Und was hast gmacht?“, will der Herbert wissen.
„Ein Hobby muss her, hab’ i beschlossen. Und zwar so eins, wo ma öfter moi weg muaß, verstehst? Seither bin i Kassier beim Fußball-Anhängerverein. Da hat s’ zwar am Anfang a bisserl gmault, aber i hab’ mi durchgsetzt. Sowas brauchst du auch, mein Freund!“
„Keine Chance“, ist der Herbert überzeugt, „des passt ihr sicher ned, meiner Elli.“
image
Im Kaffeehaus hat man mittlerweile auf Vorschlag des charmanten Kellners eine ganze Flasche Prosecco bestellt. Nullsiebenfünf, das sind grad mal drei Glaserl pro Dame und von wegen Preisvorteil und so.
„Such ihm ein Hobby“, verkündet die Karin in der nun schon etwas gelockerten Atmosphäre, „dann hat er was zu tun und is ned allerweil lästig. Aber eins, wora öfter außer Haus muaß. Dann hast wenigstens ab und zu dei Ruh’!“
„I woaß ned“, zweifelt die leidgeplagte Freundin, „der Herbert und a Hobby? So faul wie der is?“
„Setz dich durch“, insistiert die Karin, „sonst hast ihn viarazwanzg Stundn am Gnack! Der Meine is jetzt Kassier beim Fuaßbolla-Fanclup, der wollt z’erscht a ned.“
„Sport geht beim Herbert gar ned. Faul, wie gsagt.“ Die Elli schenkt sich aus der Flasche nach, der Prosecco schmeckt ihr. „Aber gscheit daherredn, des kann der Herr Inscheniör.
Neulich hat er mir erklärn wolln, wia ma Wiaschtln siadt, glaubstas? Seit vierzg Jahr tua i die Wiaschtln ins koide Wossa und drah auf den Ofen. Ham eahm immer gschmeckt. Jetzt tat er mir erklärn, dass des a füsikalischa Bledsinn warad. A Hobby muaß her, oba safurt!“
image
Im Wirtshaus-Gastgarten hat die Jacqueline, die Kellnerin, beim zweiten Schnapserl einen mitgetrunken. Kundenbetreuung sozusagen.
„Wie des ohne mi solang alles funktioniert hat dahoam, frag i mi eh.“ Der Herbert, dessen vorhin bestelltes Paar Frankfurter mittlerweile serviert worden war, unterstreicht seine Aussage, indem er sich mit dem Würschtl an die Stirn tippt. Dabei bleibt ein bisserl Senf über der rechten Augenbraue picken. „Wasser aufstellen, aufdrehn, hab’ ich ihr gsagt. Wanns kocht, Wiaschtln eini, Ofen aus! Alles andere is fiskalischa Schmarrn, oder?“ Er ist jetzt schon etwas aufgekratzt und wirkt nun selbstbewusster als zu Anfang.
„Und de Meine“, stimmt ihm der Karl zu, „schwoabt ein jedes Teller z’erscht pippifein ab, bevor s’ es in Gschirrschpüla ramt. Für was is des guat, ha?“
Die beiden Herren sind sich augenscheinlich einig, dass gewisse haushaltliche Tätigkeiten die Frau an sich überfordern. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Dem neuen Hobby vom Herbert.
„Dunkelkammer!“, verkündet der Karl nach einem dezenten Rülpser, „eine Dunkelkammer machst du dir im Keller, des is des Richtige.“
Der frisch pensionierte Freund versteht nicht gleich. „Was für a Kammer? Für was?“
„Weil du jetzt zum Fotografieren anfangst, als Hobby, verstehst? Da bist oft weg und dahoam, wann ’s rote Liachtl über der Tür brennt, dann is Eintritt verboten für die Elli. Wegen der Belichtung, verstehst?“
Jetzt dämmert es dem Herbert, dass sein Freund gerade eine geniale Idee gehabt hat, eine Eingebung sozusagen. Das verlangt nach einer weiteren Runde.
image
Die Flasche Prosecco war schneller leer als gedacht. Ungefragt hat der fesche Kellner eine zweite gebracht. Happy Hour wäre mittlerweile, halber Preis, was is, meine Damen? Auch ein drittes Glas hat er dabei.
„Sagamal, Pascal“, der Kellner hatte sich beim Anstoßen mit Vornamen vorgestellt. „Sagamal, Pascal“, fragt ihn also jetzt die Elli, „hast jetzt du ein Hobby oder lebst du alleine?“ – „Weder noch“, lautet die Antwort, welche jedoch von der Karin...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Widmung
  4. Inhalt
  5. Prolog
  6. Ding-Dong
  7. Das Neujahrsessen (Drama in einem Akt)
  8. Zeitreise
  9. Hausball
  10. Fasten im Innviertel
  11. Problemeier
  12. Exkurs über die Feinheiten des Sprachgebrauchs
  13. Habt’s schon ghört?
  14. Gleiches Recht für alle
  15. Hochzeit modern
  16. All inclusive
  17. Wellness
  18. [sic!]
  19. Erlkönig
  20. Von null auf hundert
  21. Die Vernissage
  22. Unruhestand
  23. Der Stammtischausflug
  24. Alle heiligen Zeiten
  25. Nikolo korrekt
  26. Schenga dan ma uns nix
  27. Sauber spät dran
  28. Die Einladung
  29. Epilog
  30. Über den Autor
  31. Impressum