University of Berkshire Hathaway
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20 Jahre Aktionärstreffen: Die wichtigsten Lektionen von Warren Buffett und Charlie Munger

  1. 384 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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20 Jahre Aktionärstreffen: Die wichtigsten Lektionen von Warren Buffett und Charlie Munger

Über dieses Buch

Wenn Warren Buffett und Charlie Munger zur Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung bitten, hört die gesamte Finanzwelt gebannt zu. Zehntausende pilgern zu dem jährlich stattfindenden Happening. Dort erklären Buffett und Munger ihre Investmententscheidungen, äußern sich zur weltwirtschaftlichen Lage und geben intime Einblicke in ein Denken, das Buffett zum größten Investor aller Zeiten gemacht hat.Daniel Pecaut und Corey Wrenn haben quasi stellvertretend für ihre Leser regelmäßig die Aktionärstreffen beim "Orakel von Omaha" besucht und mitgeschrieben. "University of Berkshire Hathaway" ist das Skript von 20 Jahren Omaha. Die Autoren zitieren die wichtigsten Aussagen der Investment-Gurus, ordnen ein und erklären Hintergründe. Ein geniales "Tagebuch" für alle Buffett- und Munger-Fans und ein unverzichtbarer Ratgeber für alle Value-Investoren.

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2010
VERANSTALTUNGSORTQwest Center
TEILNEHMERZAHL40.000
EINZELHEITEN ZU DIESEM JAHR
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Fast sechs Stunden lang beantworteten Munger und Buffett Fragen der Aktionäre.
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Unter den Höhepunkten aus dem diesjährigen Streifen:
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eine längere Ehrung von Burlington Northern Santa Fe;
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das jährliche GEICO-Rockvideo der Mitarbeiter mit Buffett als Axl Rose;
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Zu Beginn der neunten Spielrunde betritt „Warren the Whip“ (mit der Rückennummer „1/16“) für die Boston Red Sox im Spiel gegen die New York Yankees das Baseballfeld. Bei diesem Clip haben sie es geschafft, nahezu alle der rund 70 Unternehmen zu erwähnen, die Berkshire gehören.
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Corey und Daniel nahmen auch an der Jahreshauptversammlung von Wesco Financial teil. Dort hat Charlie Munger den Vorsitz. Wir haben einige Kommentare aus dem Treffen hier einfließen lassen.
RANG IM FORTUNE 50011
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Hinsichtlich seines Umsatzes rangiert Berkshire nun unter den Top 10. Rechnet man den 2009er-Umsatz des kürzlich übernommenen Unternehmens Burlington Northern Santa Fe (BNSF) hinzu, wäre Berkshire 2009 auf einen Umsatz von etwa 126 Milliarden Dollar gekommen und hätte damit knapp vor AT&T auf Rang 7 gelegen.
AKTIENKURS99.238 Dollar
Heutiger Wert eines 1964 investierten Dollar: 8.022 Dollar Berkshires Buchwert pro Aktie ist von 19,46 Dollar auf 95.453 Dollar (ein Zuwachs von durchschnittlich 20,2 Prozent pro Jahr) gestiegen. Der S&P 500 legte im selben Zeitraum um durchschnittlich 9,3 Prozent pro Jahr zu.

HÖHEPUNKTE AUS DEN NOTIZEN FÜR 2010

Gewinn im ersten Quartal – Die Erholung nimmt Fahrt auf

Buffett eröffnete das Treffen mit einer Folie, auf der zu lesen war, dass Berkshire im ersten Quartal 2,2 Milliarden Dollar Gewinn erzielte. Im Vorjahr waren es 1,7 Milliarden Dollar gewesen.
Besonders erfreut gab sich Buffett über Zuwächse in der Schwerindustrie. Dort gibt es keine Lagerbestände. So hat beispielsweise bei BNSF die Zahl der im Einsatz befindlichen Eisenbahnwaggons deutlich zugenommen. ISCARs Werkzeuge zur Metallbearbeitung kommen überall auf der Welt an Montagebändern zum Einsatz und hier hat die Nachfrage stark angezogen. Auch die Marmon Group meldete einen Anstieg der Nachfrage.
Die Folie weise keinen Gewinn pro Aktie aus. Das geschehe grundsätzlich nicht, wie Buffett erklärte. So etwas führe zu oft nur zu einer Manipulation der Zahlen. Er zitierte aus einem Artikel des Wall Street Journals1, der sich mit einer Studie aus Stanford befasste. Im Rahmen der Studie wurden fast eine halbe Million Unternehmensberichte über einen Zeitraum von 27 Jahren hinweg bis auf einen Zehntel Penny hin analysiert.
Das Ergebnis der Untersuchung: Die Gewinnzahlen endeten selten in einem Viertelcent. Die Autoren zogen daraus die Schlussfolgerung, dass die absolute Mehrheit der Firmen an den Zahlen drehe, um aufrunden zu können!2 Weiter hieß es, diese Zahlenspielereien seien ein guter Indikator dafür, welche Unternehmen später in Bilanzprobleme verwickelt sein könnten. Das tue den Unternehmen nicht gut, schloss Buffett.
Auf die Frage, ob er etwas dazu zu sagen habe, erklärte Munger: „Ich stimme dir zu.“
„Er ist der perfekte Vice Chairman“, witzelte Buffett.

Goldman Sachs

Da er eine Fragerunde zu den Ermittlungen der Börsenaufsicht gegen Goldman Sachs erwartet hatte, hatte Buffett eine ausführliche Antwort parat. Er sagte, soweit er die fragliche – „Abacus“ genannte – Transaktion verstehe, unterscheide sie sich nicht von vielen Transaktionen, die Berkshire im Laufe der Jahre abgewickelt habe. Für jeden Käufer gibt es auf der anderen Seite einen Verkäufer.
Hinzu komme, dass es sich bei einer der beteiligten Parteien mit ACA um einen Anleiheversicherer handele, also um jemanden, der aktive Erfahrung im Umgang mit derartigen Hypothekenpaketen vorweisen könne. Es könne hier kaum die Rede von ahnungslosen Parteien sein.3
Buffett warf eine Folie an die Wand, auf der Angaben zu einem acht Milliarden Dollar schweren Paket mit Kommunalanleihen aus unterschiedlichen amerikanischen Bundesstaaten zu sehen waren. Buffett hatte zugestimmt, dieses Paket für eine Prämie in Höhe von 160 Millionen Dollar zu versichern.
Er habe dieses Urteil mithilfe seiner eigenen Analyse durchgeführt. Ihm sei es egal gewesen, wer sein Gegenüber bei dieser Transaktion gewesen sei. Ergebe das Geschäft Sinn und sei die Prämie hoch genug, werde er dem Geschäft zustimmen und es würde ihm, sollte er bei dem Geschäft einen Verlust erleiden, auch nicht in den Sinn kommen, sich später hinzustellen und herumzujammern, wie ungerecht er behandelt worden sei.
Für den Goldman-CEO Lloyd Blankfein hatte Buffett viel Lob übrig. Munger stimmte ihm zu und sagte: „Es gibt jede Menge CEOs, die verschwinden können, wenn es nach mir geht – Blankfein gehört nicht dazu.“
Er fügte allerdings hinzu, dass jedes Unternehmen auch mal Geschäfte ablehnen und nach einem höheren Niveau als „Das Gesetz lässt es zu“ streben sollte.
Buffett hatte eine Empfehlung für Blankfein zum Umgang mit der Krise: „Korrigieren. Rasch handeln. Alles ausmisten. Thema abhaken.“
Für Berkshire ist Buffett zufolge die SEC-Klage sogar positiv, weil es vermutlich dazu führen wird, dass Goldman später als gedacht die fünf Milliarden Dollar schwere, mit zehn Prozent verzinste Wandelanleihe zu 110 Prozent vom Nominal aufkündigen wird. Diese Anleihe bringt Berkshire 500 Millionen Dollar im Jahr beziehungsweise jede Sekunde 15 Dollar. Jedes Ticken der Uhr zwischen jetzt und dem Aufkündigen bedeute weitere 15 Dollar für Berkshire. Tick, tick, während er schlafe, tick, tick, am Wochenende, tick, tick …
Buffett liebt diese Investition.
Er legte noch eine weitere Folie auf. Darauf zu sehen war der Financial Tombstone4 einer 5,5 Millionen Dollar schweren, mit acht Prozent verzinsten Anleihe von Diversified Retailing (die tatsächlich so hießen, obwohl sie nur ein einziges Geschäft besaßen). Ausgestellt 1967, fällig am 1. November 1985.
Zwei der wichtigsten Underwriter seien nicht aufgeführt, so Buffett: Gus Levy von Goldman Sachs und Al Gordon von Kidder Peabody. Beide hätten zugestimmt, sich mit 350.000 Dollar an dem Geschäft zu beteiligen, aber nur unter der Bedingung, dass sie auf dem Financial Tombstone nicht aufgeführt werden. Buffett war dankbar dafür, dass sie ihm vor 43 Jahren geholfen hatten.5

Finanzregulierung

1.550 Seiten umfasst der Gesetzentwurf für die Finanzregulierung. Munger zweifelte an, dass auch nur ein einziges Mitglied des Kongresses das Werk tatsächlich gelesen hat. Er sieht allerdings eine eindeutige Notwendigkeit, das System der Investmentbanken weniger freizügig zu gestalten. Die Zahl der erlaubten Aktivitäten muss reduziert werden, die Komplexität muss abgebaut werden. Der Glass-Steagall Act6 muss wieder in Kraft treten.
Die Sparkassen hätten es dank ihres eng begrenzten Konstrukts jahrelang geschafft, Probleme zu vermeiden. Sobald die Auflagen gelockert wurden, braute sich gewaltiger Ärger zusammen.
„Wenn man den Menschen die Gelegenheit dazu gibt, führen sie sich auf wie Dummköpfe“, klagte Munger.
Bei der Aktionärsversammlung von Wesco Financial arbeitete Munger mit dem Bild eines Fußball-Schiedsrichters. Verfüge Team 1 über einen außerordentlich guten Spieler, liegt es im besten Interesse von Team 2, diesen Spieler ordentlich zusammenzutreten, um ihn aufzuhalten. Damit nicht alles aus dem Ruder laufe, brauche man einen Schiedsrichter. Ähnlich sei es in der stark von Konkurrenz geprägten Welt des Investmentbankings. Jeder strebe aggressiv danach, besser als alle anderen abzuschneiden, was zu einem System führe, bei dem früher oder später alle durchdrehen.
Die Investmentbanken würden hart zurückschlagen, so Munger. Es sei wie bei einem Taucher, der an einem dünnen Luftschlauch hängt und nicht will, dass irgendjemand auf seinen Luftschlauch tritt. Die Banken werden diesen Luftschlauch verteidigen, als hänge ihr Leben davon ab, insofern seien harte Maßnahmen erforderlich.
Wäre er ein wohlwollender Despot, würde er Paul Volcker wie einen Waschlappen aussehen lassen, schloss er.

Reform bei Derivaten

Buffett erklärte, wofür er sich kürzlich starkgemacht hatte. Er kämpft dafür, dass ein Aspekt des Gesetzes zur Finanzmarktaufsicht überarbeitet wird. Dabei geht es um Sicherheiten für bestehende Derivatkontrakte. Es schien, als ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. INHALT
  5. Das elektronische Archiv
  6. Einführung
  7. 1998
  8. 1999
  9. 2000
  10. 2001
  11. 2002
  12. 2003
  13. 2004
  14. 2005
  15. 2006
  16. 2007
  17. 2008
  18. 2009
  19. 2010
  20. 2011
  21. 2012
  22. 2013
  23. 2014
  24. 2015
  25. 2016
  26. 2017
  27. ANHANG I: Am Anfang war die Kapitalzuteilung
  28. ANHANG II: Spektakuläre Zugewinne bei der Beliebtheit
  29. ANHANG III: Lektionen aus der Berkshire Mall
  30. ANHANG IV: Verhältnis von Barmitteln, Aktien und Anleihen
  31. ANHANG V: Über die Arbeit an diesem Buch
  32. Danksagungen und Charts