Sportmedizin und Triathlon
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Sportmedizin und Triathlon

Kongressband zum 2. Sportmedizinischen Symposium 2012

Dennis Sandig, Lutz Nitsche

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Sportmedizin und Triathlon

Kongressband zum 2. Sportmedizinischen Symposium 2012

Dennis Sandig, Lutz Nitsche

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Im Herbst 2012 trafen sich Experten aus Sportmedizin und Triathlon, um gemeinsam über neue Studien und Entwicklungen zu diskutieren. In diesem Kongressband werden die Studien und Diskussionsbeiträge einem breiten Publikum vorgestellt. Die Themen reichen dabei von sportpraktischen Fragestellungen bis hin zu sportmedizinischen und orthopädischen Beiträgen.

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783735734280
Fröhlich, Michael, Pieter, Andrea & Emrich, Eike

Trainingsqualität und -quantität als erfolgsdifferenzierende Merkmale im Triathlonnachwuchsbereich

Einleitung

Bisherige Untersuchungen zur Wirkung von Handlungsempfehlungen der Rahmentrainingspläne (RTP) der Spitzenverbände sowie zu deren prognostischer Validität im Hinblick auf Erfolge im Aktivenbereich konnten zeigen, dass einerseits nur wenige Kaderathleten die Minimalvorgaben der Rahmentrainingspläne in Bezug auf Trainingsumfänge in Kilometern oder Trainingsstunden umsetzen und andererseits sowohl Athleten mit hoher als auch niedriger wöchentlicher Trainingszeit die internationale Spitze im Junioren- als auch im Erwachsenenbereich erreichen können (Emrich & Pitsch, 1998; Güllich, Pitsch, Papathanassiou & Emrich, 2000; Güllich, Papathanassiou, Pitsch & Emrich, 2001; Emrich & Güllich, 2005; Güllich & Emrich, 2012). So gibt es nach Güllich et al. (2000) keine empirischen Belege dafür, dass das Erfüllen der Vorgaben der RTP für sportliche Erfolge eine notwendige Voraussetzung wäre, noch dass höhere Abweichungen von den RTP Vorgaben mit geringerem Erfolg einhergingen. Emrich, Pitsch, Güllich, Klein, Fröhlich, Flatau et al. (2008) konnten des Weiteren zeigen, dass zwischen juveniler Trainingsquantität und späterem Erfolg kein systematischer erfolgsdifferenzierender Zusammenhang besteht. Erste empirische Studien zur Trainingsqualität und -quantität u. a. in den Sportarten Rudern (Fiskerstrand & Seiler, 2004) und Bahnradsport (Sandig, Schmidtbleicher, Emrich & Güllich, 2005) konnten ebenfalls nachweisen, dass die Trainingsquantität im Nachwuchsleistungssport kein hinreichend valider Prädiktor für die Erfolgswahrscheinlichkeit im Aktivenbereich darstellt (Emrich et al., 2008). Im Gegensatz dazu scheint es Unterschiede in der Trainingsqualität zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Athleten zu geben (Güllich, Seiler & Emrich, 2009). So berichten Sandig et al. (2005), dass einerseits Training im Bahnradsport interindividuell sehr stark variiert und andererseits „zwischen der juvenilen Trainingsquantität und dem späteren Erfolg „international erfolgreicher“ und „national erfolgreicher“ Athleten (…) kein systematischer Zusammenhang besteht“ (Sandig et al., 2005, S. 10). Im Hinblick auf die Qualitätsdimension des Trainings – spezifiziert in intensive und weniger intensive Trainingseinheiten – lässt sich resümieren, dass sich die beiden Gruppierungen nur im Bereich des kompensativen Trainings unterschieden. In diesem Bereich trainieren trotz geringerem Gesamttrainingsumfang vermehrt die international erfolgreichen und weniger die auf nationaler Ebene erfolgreichen Athleten. Für die Sportart Rudern wurden von Güllich, Seiler und Emrich (2009) die Trainingsmethoden und Trainingsumfänge deutscher Athleten der Jugendnationalmannschaft analysiert und, wie bei Fiskerstrand und Seiler (2004), erfolgreiche mit weniger erfolgreichen Athleten verglichen. Die Ergebnisse implizieren ebenfalls, dass internationale Finalteilnehmer (Weltmeisterschaften, Olympische Spiele) mehr Kilometer im Kompensationsbereich und im Bereich der höchsten Intensität absolviert haben als die auf nationaler Ebene erfolgreichen Athleten. Außerdem haben später erfolgreiche Athleten im Jugendalter häufiger im niedrigen Intensitätsbereich trainiert. Insgesamt wurde bei der Analyse der Trainingsaufzeichnungen herausgestellt, dass 52 % der Trainingsinhalte spezifisches Rudertraining darstellen und die restlichen 48 % des Trainings mit Kraft- und Athletiktraining, Joggen, Spielen und Warm-up verbracht werden.

Forschungslage im Triathlon

Weber (2005) zeigte u. a., dass die Verweildauer im Nachwuchskadersystem des Triathlons 2,3 ± 1,6 Jahre beträgt. Zudem wurde herausgefunden, dass alle A-Kader zuvor im B-Kader waren. Inwieweit dieser Befund durch das hierarchische Fördersystem implizit vorgegeben wird, bleibt bei Weber (2005) jedoch undiskutiert. Andererseits ist zu diagnostizieren, dass auch im Triathlon erfolgreiche Athleten im Erwachsenenbereich später in die Nachwuchsförderung eingestiegen sind. Demnach gibt es sowohl Normkarrieren, Normal- als auch Späteinsteiger sowie erfolgreiche Quereinsteiger aus anderen Sportarten, explizit aus dem Schwimm- bzw. Laufbereich, welche erfolgreiche Leistungen auf nationalem und internationalem Niveau zeigen (Weber, 2005). Darauf aufbauend haben Bürgi et al. (2010) anhand von Wettkampfergebnissen zu erklären versucht, inwieweit Ergebnisse im Juniorenbereich Prädiktoren dafür sind, dass man sich im Weltcup etablieren kann. Implizit geht es hierbei um die Fragen a) inwieweit es Prädiktoren gibt, die zukünftige Erfolge erklären und b) inwieweit der Übergang vom Junioren- in den Aktivenbereich gelingt (z.B. Dropoutrate, Anschlusskader, Verbandsförderung im Nachwuchsleistungssport etc.). Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass eine Platzierung unter den ersten Fünf bei Junioren-Weltmeisterschaften einen guten Prädiktor darstellt. Des Weiteren scheint eine Top 10. Platzierung bei den männlichen U23-Weltmeisterschaftsteilnehmern als starker Prädiktor auszumachen zu sein. Unberücksichtigt hierbei bleibt jedoch, dass bereits erfolgreiche und durch das Fördersystem unterstütze Athleten mit höherer Wahrscheinlichkeit weiterhin erfolgreich sind, da sie einerseits bestimmte leistungsphysiologische Selektionsmerkmale aufweisen (Talent) und andererseits bereits ein hohes Maß an trainingsspezifischen, morphologischen und physiologischen Adaptationen erfolgt ist (Training). In diesem Kontext soll auf weitere vermutete leistungsphysiologische und biomechanische Parameter wie beispielsweise VO2max, Laufökonomie, Tretfrequenz etc. als leistungsdifferenzie rende Determinanten nicht näher eingegangen werden (vgl. u. a. Bentley, Millet, Gregoire, Vleck & McNaugthon, 2002; Dengel, Flynn, Costill & Kirwan, 1989; Knechtle & Kohler, 2009). Des Weiteren soll auch nicht auf den Einfluss der einzelnen Disziplinen im Hinblick auf das Gesamtwettkampfergebnis sowie auf die Platzierung nach den einzelnen Etappen Bezug genommen werden (Fröhlich, Klein, Pieter & Emrich, 2008a; Fröhlich, Klein, Pieter, Emrich & Gießing, 2008b; Sandig, Fröhlich, Klein, Pieter, Emrich & Gießing, 2008). Eine aktuelle Studie von Vollmer (2010) konnte anhand von protokollierten Trainingsaufzeichnungen von Nachwuchstriathleten aus zwei Landesverbänden und der Nationalmannschaft feststellen, dass sich die Landesverbände in der Umsetzung und Einhaltung der Rahmentrainingspläne im Hinblick auf Trainingsquantität (bewältigte Kilometer bzw. Trainingsstunden pro Woche als auch Gesamtumfang in Kilometer und Stunden) sehr deutlich unterscheiden und nur in den seltensten Fällen die Vorgaben des RTP des Spitzenverband umgesetzt werden. Lediglich die Athleten des Nachwuchskaders der Deutschen Triathlon Union bewegen sich in der Nähe der Vorgaben des Spitzenverbandes in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Athletiktraining. Darüber hinaus lassen sich in den Altersklassen der Jugend B und Jugend A (14-17-jährige Triathleten) Erfolge mit deutlich geringeren Umfängen erzielen als es der RTP des Verbandes vorgibt (Vollmer, 2010, S. 63). Aufbauend auf diesen ersten Ergebnissen war es Zielstellung der vorliegenden Studie, zu untersuchen, inwieweit es zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Nachwuchstriathleten Unterschiede im Hinblick auf die Umsetzung der Trainingsquantität und - qualität gibt.

Methode

Versuchspersonen
Als Datengrundlage diente die protokollierte Aufzeichnung der Trainings- und Wettkampfdaten eines kompletten Jahres (Untersuchungszeitraum 2005/06 bis 2008/09) von 58 Athleten zweier Landesverbände sowie der Juniorennationalmannschaft (Jugend B [N = 7], Jugend A [N = 21] und Junioren [N = 30]). Da sich die meisten Datensätze nur auf die Angaben zu 45 protokollierten Trainingswochen bezogen, wurden die Vorgaben des 48-wöchigen RTP auf 45 Wochen relativiert (vgl. Tabelle 1 und Tabelle 2).
Tabelle 1: Modifizierte und auf 45 Wochen umgerechnete Jahrestrainingskennziffern laut Rahmentrainingsplan aus dem Nachwuchstrainingskonzept
Altersbereich Jahre Trainingszeit (h) Schwim men (km) Rad (km) Laufen (km) Athletik (h)
Junioren 19
Jahre
891 797 6562 2344 167
Jahre 18
844 750 5625 2109 150
Jugend A Jahre 17
750 703 4688 1641 131
Jahre 16
609 609 3750 1172 113
Jugend B Jahre 15
563 563 2813 938 113
14
Jahre
469 469 2344 750 94
T...

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