Berge fotografieren
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Berge fotografieren

Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung zu packenden Bildern

Markus Thek

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  1. 256 Seiten
  2. German
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Berge fotografieren

Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung zu packenden Bildern

Markus Thek

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Berge gekonnt fotografieren- Zeigt, welche kreativen Möglichkeiten Ihnen die Bergfotografie bietet.- Erläutert, was Sie über Kartenlesen und Wetter in den Bergen wissen müssen.- Enthält viel Praxiswissen zu nötiger Ausrüstung, richtiger Vorbereitung und Fitness.Bergfotografie boomt. Die Erhabenheit und Dramatik der Natur dort erlaubt beeindruckende Bilder. Aber: wenn Sie bei Wanderungen oder längeren Touren – oft im Ausland – gute Bilder machen wollen, müssen Sie sich Terrain und Motive im Vorfeld durch sorgfältige Planung erschließen (wie ist der Zugang, wie wird das Wetter, wie finde ich Route und Unterbringung, was muss in den Rucksack?). Wenn alles – Planung, Ausrüstung und körperliche Kondition – zusammenpasst, kommen die fotografischen Fragestellungen dazu: mit welchen Motiven kann ich rechnen, mit welchem Licht arbeiten, welche Kompositionsmöglichkeiten ergeben sich (etwa durch Spiegelungen in Bergseen)? Wie fotografiere ich nachts, wie bei schlechtem Wetter?Im Zuge von vier Beispieltouren zeigt Thek, wie das Gelernte in Fotoprojekten umgesetzt wird – am Beispiel von Patagonien, dem chilenischen Altiplano, den Alpen und Skandinavien.

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Information

Jahr
2020
ISBN
9783969101094
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KAPITEL 1

TOURVORBEREITUNG

1.1Vorrecherche

Ein Fototrip beginnt für mich mit einer Vision. In was für einer Landschaft möchte ich fotografieren und ist diese Phantasiereise realisierbar? Was wird mich erwarten und welche Bilder aus der Region kenne ich? Aus dieser gedanklichen Reise wird zunächst ein Sammelsurium an Stichwörtern. Es folgen Bücher über die Gegend – Abenteuerbücher, Reiseführer, Erlebnisberichte und Bildbände. Schlussendlich mache ich mich mit der Gegend nicht nur gedanklich, sondern mittels einer Vorrecherche am heimischen Computer vertraut. Gibt es Webcams, Apps oder hilfreiche Websites über die Region? Früher oder später studiere ich Karten, wie z. B. topographische Karten in Papierform oder digital. Was zeigen mir »Google Maps«, »Google Earth« oder Apps wie »Sun Surveyor« oder »The Photographer’s Ephemeris«? Ein langer Fototrip beginnt somit nicht mit dem Verlassen meines Zuhauses, sondern mit einer wochenlangen Planung. Schlussendlich möchte ich mir meine Visionen so gut es geht verwirklichen. Nicht umsonst heißt es: Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum …

1.2Vor-Ort-Recherche

Neben der Vorrecherche ist für mich die Vor-Ort-Recherche von großer Bedeutung, vor allem wenn ich in Gegenden unterwegs bin, von denen bisher noch wenig Fotos in Europa veröffentlicht wurden. Handfeste Informationen über das Matterhorn, die Dolomiten oder andere bekannte Berggegenden der Alpen findet man reichlich im Internet oder in Büchern – nicht nur Tipps zu Wanderungen und Zustiegen, sondern z. T. auch detaillierte Angaben zu Fotospots. Bei fernabgelegenen Gebieten Zentralasiens oder Südamerikas sieht es da schon anders aus. Welche Spiegelseen oder sonstigen lohnenden Motive es z. B. in Kirgistan, in Nordpatagonien oder im Altiplano gibt, fand ich meist erst vor Ort heraus. In Chile half es mir, wenn ich Postkarten bei Souvenirhändlern oder Fotos von Katalogen der Tour-Anbieter studierte. Der eine oder andere Bildband aus einem guten Buchhandel in Santiago de Chile war natürlich ebenso von Vorteil.
Sehr ausführliche Informationen bekam ich in Chile stets von Mitarbeitern der Nationalpark-Behörde CONAF, egal ob direkt in den Infozentren der Schutzgebiete oder im Hauptbüro in Santiago de Chile. Wenn ich erwähnte, dass ich für deutschsprachige Reise- oder Outdoormagazine Fotoreportagen veröffentliche – also einen Gegenwert anbot –, schenkte man mir große Aufmerksamkeit und gab mir sehr gute Hinweise zu den Nationalparks und anderen Schutzgebieten. Ab und zu begleitete mich sogar ein Guide, um mir passende Stellen zu zeigen. Sehr entgegen kam mir dabei, dass viele der Parkguides ebenfalls fotografieren, wodurch sich schnell ein passendes Gesprächsthema finden ließ.
In Argentinien dagegen machte ich mehrmals die Erfahrung, dass man mir als ausländischem Fotografen eher mit Abstand begegnete. Nach dem Motto: »Es gibt bereits genügend Touristen im argentinischen Teil von Patagonien und die Locations, die noch nicht bekannt sind, sollen es auch bleiben.« Zudem scheint es in Argentinien besonders wichtig zu sein, die Landessprache Spanisch zu sprechen, was ich bei meiner ersten Reise noch nicht tat.
Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, ist folgende: Als ich mich nach meiner mehrmonatigen Südamerikareise entschieden hatte, nach Chile auszuwandern, suchte ich so rasch wie möglich Gleichgesinnte: Ich trat dem chilenischen Naturfoto-Forum bei. So lernte ich zum einen Menschen kennen, die so wie ich der Natur frönen und die mich bei meinen Fototouren unterstützen wollten und es immer noch tun. Und sie teilten eine wahrhaftige Bilderflut von herausragenden Fotos mit mir, aus Landstrichen, die in Europa so gut wie gar nicht bekannt waren. Dementsprechend groß war mein Drang, ein für mich neues Tal, einen neuen Fjord oder Berg kennenzulernen. Viele Gespräche und E-Mails auf Spanisch im oder außerhalb des Forums halfen mir, mich in der Landessprache zu verbessern. Somit lernte ich nicht nur neue Freunde und Landschaften kennen, sondern auch besser Spanisch.
Sie sehen also, die Vor-Ort-Recherche ist im Grunde einfach.

1.3Sondergenehmigungen vor Ort

Eine sehr positive Erfahrung hatte ich in Chile mit speziellen Genehmigungen, die mir mehrerlei Vorteile in Nationalparks und anderen Schutzgebieten brachten. Solche Genehmigungen (»Autorización«) können bei der chilenischen Nationalparkbehörde CONAF bezogen werden. Ziel dieser Genehmigungen ist es, Film- oder Fotoprojekte zu unterstützen. Mit solchen Genehmigungen bekommt man gratis Eintritt, die Erlaubnis, geschlossene Wanderwege benützen zu dürfen, und mitunter auch das Einverständnis für den Gebrauch von Einrichtungen der Nationalparkbehörde. Vorausgesetzt wird ein professionelles Wirken in der Fotografie, das Sie auch über Veröffentlichungen nachweisen müssen. Anders verhält sich die Situation bei wirklich großen Projekten, denn in solch einem Fall muss ein prozentueller Anteil der Einnahmen an CONAF bezahlt werden.
Ein Beispiel: Wer die Wasserfälle »Saltos del Petrohué« im Nationalpark Vicente Pérez Rosales in Nordpatagonien besucht hat, wird bestimmt ihre Schönheit bestaunt haben. Der Nationalpark umfasst 231.000 Hektar geschütztes Gebiet mit Bergen, Flüssen, Gletschern und unberührten Wäldern. Hinter den Wasserfällen, die durch eine fantastische Basaltlandschaft fließen, erhebt sich der gleichmäßig konische Vulkan Osorno, der noch dazu schneebedeckt ist. Doch der Eindruck purer Wildnis wird vor Ort schnell enttäuscht: Nachdem man Eintritt bezahlt hat, führt der Weg durch ein Tor, entlang eines angelegten Pfads bis zu einer eingezäunten Aussichtsplattform, von der aus man zwar eine atemberaubende Sicht auf die Wasserfälle und den Vulkan Osorno hat, auf der sich aber auch viele Touristen tummeln. Dieser eingegrenzte Bereich darf nicht verlassen werden und die Öffnungszeiten werden streng eingehalten. Bei Sonnenaufgang oder -untergang bleibt der Zugang verschlossen und Aufnahmen bei weichem Licht sind sozusagen unmöglich. Wie mache ich hier also ein Bild, das trotzdem die Schönheit der Wildnis zeigt?
Beim Nationalparkgebäude am See »Todos los Santos« konnte ich mit dem dortigen Leiter Kontakt aufnehmen. Ich erklärte ihm auf Spanisch mein Anliegen, dass ich gerne bei Sonnenaufgang oder -untergang fotografieren würde. Nach einigen Telefonaten und etwas Papierkram hatte ich die Genehmigung in der Hand. So war es mir möglich, bei bestem Licht fantastische Aufnahmen von diesem perfekten Vulkankegel zusammen mit den Wasserfällen »Saltos de Petrohué« zu erhalten. Zu den Kaskaden wurde ich übrigens von einem Parkwächter begleitet – es sollte ja nichts passieren.
Auch in den Alpen sind Genehmigungen erforderlich. Mit dem Zelt oder mit einem Biwaksack in den Bergen zu übernachten, ist in den meisten Ländern gar nicht mehr erlaubt und mitunter mit hohen Strafen belegt, wie etwa in Österreich. Auch in den anderen Alpenregionen wie etwa in den sehr frequentierten alpinen Gebieten der Schweiz – z. B. im Matterhorngebiet – ist die Sachlage ähnlich: Zelten oder biwakieren ist häufig verboten. Als gute Alternative bieten sich die Schutzhütten der verschiedenen Alpenvereine oder des Schweizerischen Alpenclubs an, von denen es im gesamten Alpenbogen zahlreiche gibt.
Insgesamt ist die Lage nicht besonders eindeutig. Was in der einen Region erlaubt ist, gilt für den nächsten Bergzug nicht mehr. Für ausführliche Informationen suchen Sie bitte die Websites der Alpenvereine oder des Schweizerischen Alpenclubs auf – oder nehmen Sie direkt Kontakt auf:
  • DAV (Deutschland) www.alpenverein.de
  • ÖAV (Österreich) www.alpenverein.at
  • CAI (Italien) www.cai.it
  • AVS (Südtirol) www.alpenverein.it
  • SAC (Schweiz) www.sac-cas.ch
  • CAF (Frankreich) www.ffcam.fr
  • PZS (Slowenien) www.pzs.si
Wer ein handfestes Argument für ein fotografisches Projekt bieten kann, erhält mitunter die Erlaubnis für das Übernachten in einem Zelt oder im Biwak – so war zumindest die Antwort, als ich bei den verschiedenen Sektionen recherchierte.

1.4Topografische Karten

Topografische Karten, die ein Gelände in all seinen Details abbilden, gibt es schon sehr lange. So gab es in Frankreich und in Belgien bereits im 18. Jahrhundert großflächige und einheitliche topografische Karten. Ein flächendeckendes Kartenwerk im deutschsprachigen Raum existiert seit dem frühen 19. Jahrhundert. Dienten die damaligen Karten dem Militär, so werden die heutigen topografischen Karten vor allem als Wanderkarten verwendet.
Nahezu vor jedem Ausflug studiere ich topografische Karten, egal ob für eine Tagestour in den Bergen oder für eine mehrwöchige Reise. Eine topografische Karte beantwortet mir Fragen wie:
  • Auf welches Gelände werde ich treffen?
  • Welchen Bach, See oder welche Ebene kann ich im Vordergrund des Bilds einbauen?
  • Welcher Fels, Wasserfall oder welche Bergspitze eignet sich als Hintergrund?
Ideal ist für mich eine Landschaft, wenn ich beim Komponieren meines Bilds Elemente in Vorder-, Mittel- und Hintergrund habe. Sehr gut eignen sich dafür Hochtäler mit einem dahinterliegenden auffälligen Berg oder Fels. In sehr tiefen und breiten Tälern dagegen sind die Berge meist zu weit weg, um im Bild imposant zu wirken. Interessante Bilder lassen sich auch von Gebirgsgraten aus machen, insbesondere wenn sich der Grat ins Bild zieht und so die räumliche Tiefe der Landschaft betont.
Topografische Karten helfen mir auch, den Verlauf der Sonne zu beurteilen. Habe ich beim Fotospot die Sonne im Rücken und den zu fotografierend...

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