ERP-Systeme
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ERP-Systeme

Architektur, Management und Funktionen des Enterprise Resource Planning

  1. 388 Seiten
  2. German
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Information

Teil II Planung und Steuerung operativer Ressourcen

In diesem Teil des Buches wird beschrieben, welche Informationen über operative Ressourcen in ERP-Systemen abgebildet werden und welche Funktionen zur Verfügung gestellt werden.
3.
Die Ressource Material
Dieses Kapitel beschreibt die Aufgaben der Materialwirtschaft, den Beitrag der Materialwirtschaft zum Qualitätsmanagement sowie eingesetzte Subsysteme wie etwa Lagerverwaltungssysteme.
4.
Die Ressource Kundeninformation
Die wesentlichen Geschäftsvorfälle des Vertriebs, die in ERP-Systemen abgebildet werden, werden erläutert. Auch Customer Relationship Management-Systeme als moderne Ergänzung von ERP-Systemen werden vorgestellt.
5.
Die Ressource Fertigung
Insbesondere für Industrieunternehmen ist die Abbildung der Ressourcen der Fertigung außerordentlich bedeutsam. Es wird auf die Serienfertigung, die Einmal- und Auftragsfertigung eingegangen.

3 Die Ressource Material

Der Umgang mit Material ist eine Kernfunktion von ERP-Systemen, unabhängig von Branche und Unternehmensgröße. In diesem Kapitel werden zunächst die Datenstrukturen vorgestellt, die zur Abbildung der Materialpositionen bzw. Artikel notwendig sind. Danach wird auf wesentliche Funktionen einer rechnergestützten Materialwirtschaft eingegangen. Abschließend werden in diesem Kapitel wesentliche Schnittstellen zu anderen Modulen von ERP-Systemen beschrieben.

3.1 Überblick über die Materialwirtschaft

Die Bestandsführung ist die Basis für die Planung (vgl. Heiserich 2011, S. 118). Daher wird in diesem Buch zunächst auf die Materialwirtschaft und anschließend auf den Vertrieb und die Produktionsplanung und -steuerung eingegangen. Abb. 3.1 zeigt zunächst die beschaffungslogistische Prozesskette, die den Zusammenhang zwischen der Materialwirtschaft und der Fertigung herstellt.
Abb. 3.1 Die Prozesskette der Beschaffungslogistik.
Aufgabe der Materialwirtschaft ist die Versorgung eines Unternehmens mit benötigten Materialien. Dabei hat die Bereitstellung in richtiger Qualität, in richtiger Menge, am richtigen Ort und zur richtigen Zeit zu erfolgen. Zum Material im weiteren Sinne gehören Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Einkaufsartikel und Bezugsteile, halbfertige Erzeugnisse (Baugruppen und Einzelteile), Fertigerzeugnisse und Ersatzteile sowie Dienstleistungen, die fremdbeschafft werden (vgl. Bloech 2004, S. 177).
Die Bedeutung einer sorgfältigen Organisation und Durchführung der Materialwirtschaft zeigt Abb. 3.2. Durch den Einsatz eines ERP-Systems konnte bei einem Komponentenhersteller der jährliche Materialaufwand um 120.000 EUR reduziert werden. Das führte zu einer Gewinnsteigerung um 20 %!
Die Materialwirtschaft wird in die Teilbereiche Materialdisposition, Lagerhaltung und Transport gegliedert. Insbesondere die beiden ersten Aufgabenbereiche eignen sich für den Einsatz von ERP-Systemen.
Abb. 3.2 Auswirkungen verringerten Materialaufwands auf den Gewinn (Quelle: Potsdam Consulting).
Zu den Zielen der Materialwirtschaft, die mit dem Einsatz eines ERP-Systems erreicht werden können, gehören:
  • Verringerte Dispositions- und Beschaffungskosten,
  • Geringe Kapitalbindung durch niedrige Lagerbestände,
  • Gute Kapazitätsauslastung der Fertigung oder des Lagers durch abgestimmte Materialbereitstellung,
  • Langfristige Sicherung der Versorgung durch Pflege von guten Beziehungen zu den Lieferanten.

3.1.1 Datenstrukturen

Ziel der Materialwirtschaft im ERP-System ist es, die Vorgänge abzudecken, die zur Materialbedarfsplanung, Materialbeschaffung, Bestandsführung, Rechnungsprüfung und Materialbewertung notwendig sind. Um die in der Realität komplexen Unternehmensstrukturen abbilden zu können, sind geeignete Datenstrukturen im ERP-System erforderlich. Insbesondere muss die Materialverwendung einer Vielzahl von Organisationseinheiten zugeordnet werden können.
So sind innerhalb der Materialwirtschaft andere Organisationseinheiten von Bedeutung als z. B. im Vertrieb oder in der Buchhaltung. Durch die Verknüpfung der Organisationseinheiten untereinander werden die verschiedenen Unternehmensbereiche zusammengeführt und der Aufbau des Gesamtunternehmens dargestellt.
Abb. 3.3 stellt beispielhaft für das Konzern-ERP-System SAP ERP die Organisationsebenen des Moduls MM (Material Management) dar.
Abb. 3.3 Organisationsstrukturen der Materialwirtschaft in SAP ERP (Quelle: erp-docs.com).
Übergeordnetes Element aller Organisationseinheiten ist der Mandant. Er entspricht z. B. einem Konzern mit mehreren Tochterfirmen. Unterhalb des Mandanten können dann die einzelnen Unternehmen des Konzerns adressiert werden.
Der Buchungskreis ist der zweite wesentliche Ordnungsbegriff neben dem Mandanten. Es ist die Ebene, auf der rechtlich selbständige Gesellschaften definiert werden. So können zu einem Unternehmen mehrere rechtlich selbständige GmbH-Gesellschaften gehören, die sowohl einzeln als auch konsolidiert betrachtet werden.
Die Einkaufsorganisation ist eine organisatorische Einheit, die Materialien oder Dienstleistungen für ein oder mehrere Werke beschafft und allgemeine Einkaufskonditionen mit den Lieferanten aushandelt. Juristisch ist sie einem Buchungskreis zugeordnet. Eine Einkaufsorganisation kann mehrere Werke versorgen, und ein Werk kann von mehreren Einkaufsorganisationen versorgt werden.
Eine Einkäufergruppe fasst mehrere Einkäufer zusammen, die für die Beschaffung bestimmter Materialien zuständig sind.
Ein Werk ist eine Produktionsstätte oder auch einfach die Zusammenfassung räumlich nahe zusammenhängender Orte mit Materialbestand, den sogenannten Lagerorten. Das Werk ist ein zentrales Organisationselement der Materialwirtschaft. Es ist die disponierende und bestandsführende Einheit. Die meisten Funktionen der Materialwirtschaft finden im SAP-System auf Werksebene statt.
Eine zusätzliche Organisationsebene Lager kann ergänzt werden, wenn eine weitere Differenzierungsebene zwischen Werk und Lagerort benötigt wird, z. B. weil unterschiedliche Lagerarten (Gefahrgutlager, Freilager, Konsignationslager) in einem Werk unterschieden werden.
Der Lagerort wird als räumlicher Lagerbereich verstanden. In den Lagerorten erfolgt die Aufbewahrung des Bestandes eines Werkes. Verschiedene Lagerorte können einem Lager, diese wiederum einem Werk zugeordnet werden.
Je nach Integrationsreichweite und Branchenorientierung des ERP-Systems können einem Material unterschiedlich viele Organisationseinheiten zugewiesen werden.

3.1.2 Stamm- und Bewegungsdaten

Die Grunddaten der Materialwirtschaft gliedern sich in die in Abb. 3.4 gezeigten Bereiche.
Abb. 3.4 Grunddaten der Materialwirtschaft (vgl. Grupp 1997, S. 64).
Der Artikelstamm über Materialien, Einkaufsteile, Verkaufsartikel und Verbrauchspositionen stellt die wichtigste Informationsquelle im Unternehmen dar. Je nach Größe des Unternehmens kommen bei produzierenden Unternehmen 6.000 bis 10.000 Artikel, bei handelnden Unternehmen auch 150.000 Artikel oder mehr (z. B. im Ersatzteilbereich) zusammen. Daher muss durch geeignete Hilfsmittel ein Überblick über die Artikelvielfalt gewahrt bleiben. Typischerweise wird dies über klassifizierende Merkmale des Artikels (Sachmerkmal-Leisten) sowie über Artikelgruppen vorgenommen.
Sachmerkmal-Leisten… stellen die Zusammenfassung der Schlüssel einer Gruppe ähnlicher Gegenstände (oder Objekte) dar. Die Schlüssel beschreiben Eigenschaften eines Gegenstandes wie Abmessungen, Werkstoffe...

Inhaltsverzeichnis

  1. Title Page
  2. Copyright
  3. Contents
  4. Teil I ERP-Systeme – Grundlagen und Architekturen
  5. Teil II Planung und Steuerung operativer Ressourcen
  6. Teil III Planung und Steuerung strategischer Ressourcen
  7. Teil IV Auswahl, Einführung, Betrieb und Zukunft von ERP-Systemen
  8. Stichwortverzeichnis