Glauben ist menschlich
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Glauben ist menschlich

Argumente für die Torheit vom gekreuzigten Gott

Peter Kliemann

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Glauben ist menschlich

Argumente für die Torheit vom gekreuzigten Gott

Peter Kliemann

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Über dieses Buch

Dass Glauben menschlich ist, beweist uns der Alltag von Minute zu Minute. Ohne Vertrauen auf andere, die Technik, auf mich und meine Fähigkeiten ist dieses Leben nicht zu bestehen. Unglaube kann immer nur eine bestimmte Sache oder Person meinen, aber keine Grundeinstellung sein. Von dieser Erkenntnis her wird der christliche Glaube in seinen geschichtlichen Ausformungen und Antworten für das Leben in der Gegenwart befragt.Aus dem Inhalt: Überlegungen zur Frage nach dem Sinn des LebensDas Verhältnis von Glaube, Theologie und NaturwissenschaftenDer christliche Glaube in einem SatzDie soziale Verantwortung von Christinnen und ChristenAndersdenkende und andere Religionen

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Information

Verlag
Calwer
Jahr
2020
ISBN
9783766845382
Kapitel VIII
Politik – ein schmutziges Geschäft?
Zum Verhältnis von Kirche, Staat und Politik
Von den ersten christlichen Gemeinden zur Kirche
Christsein kann auf Dauer nicht allein und privat gelebt werden.
»Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeinde rühmen.«
Ps 22,23
Ein zentrales Moment des christlichen Glaubens besteht darin, nicht um sich selbst zu kreisen, sondern sich anderen Menschen in Liebe zuzuwenden. Christsein kann deshalb – zumindest auf Dauer und in der Regel – nicht allein und privat gelebt werden, sondern ist von Anfang an auf Gemeinschaft hin angelegt. Christinnen und Christen brauchen einander, um sich gegenseitig das Evangelium zuzusprechen und sich im Glauben zu stärken. Und sie brauchen einander, um sich gegenseitig davor zu bewahren, ihre jeweiligen Einzelerfahrungen und Teilansichten mit der vollen Wahrheit und Fülle des Evangeliums zu verwechseln. Schon im Alten Testament äußert sich der Jahweglaube niemals als Frömmigkeit einzelner versprengter Seelen, sondern ist stets auf die Situation des ganzen Gottesvolks bezogen. Im Neuen Testament aber benutzt Paulus das eindrückliche Bild vom Leib und den Gliedern (1. Kor 12,12–27), in dem er die einzelnen Christen mit ihren unterschiedlichen Begabungen und Lebensgeschichten mit den Gliedern des einen Leibes Christi vergleicht. Jeder Körperteil ist auf den anderen angewiesen, keiner kann unbeschadet ohne die anderen funktionieren. Fehlt oder versagt ein Körperteil, so leidet der gesamte Leib.
Ist anstelle des Gottesreiches die Kirche gekommen?
Ist christlicher Glaube auf Gemeinschaft hin angelegt und auf Gemeinschaft angewiesen, so folgt daraus allerdings noch nicht die Notwendigkeit der Institution Kirche, wie sie sich im Laufe von 2000 Jahren Christentum entwickelt hat und wie wir sie heute als oft recht problematische Großorganisation kennen. Wenn der von der katholischen Kirche exkommunizierte französische Theologe Alfred Loisy (1857–1940) zu Beginn des 20. Jahrhunderts einmal bissig äußerte, Jesus hätte das Kommen des Gottesreiches verkündet, gekommen sei aber die Kirche92, dann erinnerte er damit zu Recht daran, dass Jesus von Nazareth seine Jünger zwar zur Mitarbeit am angebrochenen Reich Gottes eingeladen hat, dass er aber keinesfalls als Gründer einer formal strukturierten und oftmals recht bürokratisch anmutenden Institution gelten kann.
Am Anfang stand nicht eine Organisation, sondern eine gemeinsame Erfahrung.
Die ersten Christen verband nicht eine formale Organisation, sondern die lebendige, gemeinsame Erfahrung, dass der gekreuzigte Jesus von Nazareth auferstanden ist und in Gestalt des von ihm ausgehenden Geistes weiterwirkt. Lukas erzählt in der Apostelgeschichte (vielleicht etwas idealisierend!), die Urgemeinde habe nach Pfingsten in Gütergemeinschaft wie »ein Herz und eine Seele« gelebt und sich in ihren Wohnhäusern täglich zum Gebet und zur Feier des Abendmahls getroffen (vgl. Apg 2,37–47 und Apg 4,32–37).
Erst das Scheitern der Naherwartung führte zur Herausbildung von formaleren Organisationsstrukturen.
»Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.«
Mt 25,13
Von einer Kirche mit Kirchengebäuden, Pfarrern, Gottesdienstordnungen, Bekenntnisschriften, Aufnahmeregelungen, Kirchensteuern, Bischöfen und Oberkirchenräten kann in dieser ersten Phase des Christentums in keiner Weise die Rede sein. Allererste Ansätze derartiger Strukturen zeichnen sich am Ende des 1. Jahrhunderts ab, als die Gemeinden beginnen, Kriterien für die Vergabe von Gemeindeämtern zu formulieren (vgl. z.B. 1. Tim 3,1ff.), und zwar aus der Erfahrung heraus, dass die sogenannte Naherwartung, Jesus könne und werde jeden Tag oder jede Stunde zum Endgericht zurückkehren und das Ende dieser Welt einleiten, sich als unzutreffend erwies. Nachdem die letzten, die den irdischen Jesus noch persönlich gekannt hatten, gestorben waren, begann man sich auf einen längeren Zeitraum einzurichten und formalere Organisationsstrukturen ins Leben zu rufen.
Ein unvermeidliches Dilemma:
Aus Bewegungen werden spätestens in der zweiten Generation Institutionen.
Wie christlich war die Kirche in ihrer bisherigen Geschichte?
Die christlichen Gemeinden erlebten in dieser Phase, was aus soziologischer Perspektive für jede neue religiöse Bewegung gilt: Will sie mehr als eine vorübergehende Modeerscheinung sein, so folgt auf eine Phase der spontanen, unstrukturierten Begeisterung spätestens in der zweiten Generation eine Phase der Institutionalisierung und Formalisierung, in der definiert wird, wer zu der jeweiligen Gruppierung gehört, wer in ihr das Sagen hat und welche Verhaltensweisen von den Gruppenmitgliedern erwartet werden.93 So notwendig und unvermeidbar dieser Vorgang sein mag, so führte er im Laufe der Geschichte des Christentums doch oft genug dazu, dass wache Geister sich immer wieder die Frage stellen mussten, was die konkrete Gestalt oder Missgestalt der Institution christliche Kirche eigentlich noch mit jenem Jesus Christus zu tun hatte, auf dessen Evangelium sie sich berief. Oft genug, so wird man im Nachhinein sagen müssen, verdienten die verschiedenen christlichen Kirchen weder den Namen »christliche« noch den Namen »Kirche«. So wie sich das Wort »christlich« von »Christus« ableitet, entwickelte sich das deutsche Wort »Kirche« nämlich aus dem griechischen Wort kyriakē, was nichts anderes heißt als »zum kyrios / zum Herrn gehörig«.
Kirche zwischen »schon« und »noch nicht«
»Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.«
2. Kor 4,7
Kirche ist in der Spannung von »schon« und »noch nicht« stets beides: »Gemeinschaft der Heiligen« (wie es im Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt), eine vom Heiligen Geist bewegte und zusammengehaltene Gemeinschaft von Menschen, aber auch eine mit allen Schwächen dieser Welt gezeichnete Organisationsform. Christinnen und Christen werden, weil sie um das »Noch nicht« des Gottesreiches wissen, diese Organisationsform nicht grundsätzlich abschaffen wollen, aber sie werden sie immer wieder kritisieren, sie an ihren Ursprung und Ausgangspunkt erinnern und darauf drängen, dass sie nicht in toten Formen erstarrt, sondern sich ständig aus dem Geist Christi heraus erneuert.
Vielfalt ist gut.
Dabei kann es im Übrigen nur von Nutzen sein, dass die Kirche Jesu Christi inzwischen aus einer Vielzahl von kleinen und großen Unterkirchen besteht. Wenn wir diese Tatsache als Bereicherung und Herausforderung begreifen, bewahrt uns diese Vielfalt davor, unsere jeweiligen Vorstellungen von Kirche allzu schnell mit dem Leib Christi gleichzusetzen.
»Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist …«
Das Thema »Kirche und Staat« ist im Neuen Testament nur ein Nebenthema: Der Staat wird als notwendige Organisationsform einer noch nicht erlösten Welt respektiert, gleichzeitig wird aber auch eine kritische Distanz zu ihm deutlich.
»Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.«
Hebr 13,14
In der Annahme, das Ende der Welt stehe unmittelbar bevor (vgl. dazu z.B. 1. Thess 4,13ff.), zeigen die Autoren des Neuen Testaments zunächst kein allzu großes Interesse an einer auf Dauer angelegten Institution Kirche; ebenso wenig steht für sie die Frage nach dem Verhältnis zum Staat im Vordergrund. An den wenigen Stellen, an denen im Neuen Testament die Beziehung zwischen Christen und Obrigkeit thematisiert wird, kann man jedoch – insgesamt gesehen – feststellen, dass dem Staat als notwendiger Organisationsform einer noch nicht erlösten Welt zwar grundsätzliche Anerkennung und Unterstützung entgegengebracht wird, dass diese Haltung aber gleichzeitig mit einer kritischen Distanz und der unüberhörbaren Warnung vor einem Zuviel an Staat verbunden ist.
Vier einschlägige Stellen:
– Mk 12,13–17 par: Darf man dem römischen Kaiser Steuern zahlen?
• Nach Mk 12,13–17 par stellten Pharisäer und Parteigänger des Herodes einmal Jesus selbst die Fangfrage, ob es erlaubt sei, dem römischen Kaiser Steuern zu zahlen oder nicht. Hätte Jesus diese Frage bejaht, hätte er sich bei breiten Kreisen des jüdischen Volks, die die Steuern für den römischen Kaiser aus religiösen und nationalen Gründen ablehnten, unbeliebt gemacht. Hätte er die Frage hingegen verneint, hätte er befürchten müssen, von den römischen Behörden als zelotischer Agitator verhaftet zu werden. Jesus ließ sich daraufhin einen Denar geben, eine Münze, auf der Kaiser und Kaiserinmutter als gottähnliche Wesen dargestellt waren. Die Zeloten empfanden diese Abbildungen als derartig anstößig und entwürdigend, dass sie sie mit Hammer und Meißel zerstörten, was die Römer wiederum veranlasste, das Beschädigen von Münzen mit der Todesstrafe zu belegen. Jesus spitzte also durch das Vorzeigen des Denars die Situation noch zu und fragte dann die Umstehenden: »Wessen Bild und Aufschrift ist das?« Und als sie sachgemäß antworteten: »Des Kaisers«, formulierte er den pointierten Satz: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.« Um diesen Satz richtig zu verstehen, muss man wissen, dass im Hebräischen und Aramäischen bei derartigen syntaktischen Parallelkonstruktionen der Akzent der Aussage auf der zweiten Hälfte des Satzes liegt. Zunächst einmal sollen die Menschen sich um ihr Verhältnis zu Gott kümmern. Darum geht es vor allem und in erster Linie. Unter diesem Vorbehalt kann man dann aber auch dem Kaiser Steuern zahlen, solange er ausdrücklich nur dies und nicht mehr verlangt. Da das Reich Gottes erst im Anbrechen ist, mögen Steuern und römischer Staat vorläufig noch eine gewisse Ordnungsfunktion haben. Über kurz oder lang werden sie sich von selbst erledigen.
– Röm 13,1–7: »Jedermann sei untertan der Obrigkeit …«
• Auf eben dieser Linie argumentiert rund 25 Jahre später dann auch Paulus in dem viel, aber oft sehr missverständlich zitierten 13. Kapitel des Römerbriefs (Röm 13,1–7), in dem er die berühmte Formulierung »Jedermann sei untertan der Obrigkeit …« gebraucht. Dieser Satz wurde oft so interpretiert, als müsse der Christ unter allen Umständen der Obrigkeit Gehorsam leisten, egal was diese Obrigkeit von ihm verlangt. Ein solcher Aufruf zum Kadavergehorsam lässt sich von Inhalt und Kontext der Römerbriefstelle her aber in keiner Weise rechtfertigen:
Zum einen setzt Paulus voraus, dass die Obrigkeit »Gottes Dienerin« ist und darüber wacht, dass die Bösen bestraft und die Guten beschützt werden (Röm 13,3f.). Dies war zur Abfassungszeit des Römerbriefs (ca. 56 n. Chr., wahrscheinlich in Korinth) unter Kaiser Nero, vor dessen akuter psychischer Erkrankung, auch noch bis zu einem gewissen Grad der Fall. Natürlich würden wir aus unserer heutigen Sicht auch diesen römischen Staat als Polizeistaat und Diktatur bezeichnen; zu einem völlig grenzenlosen Missbrauch der Staatsgewalt mit systematischen Christenverfolgungen kam es Mitte der 50er Jahre des ersten Jahrhunderts aber noch nicht. Als jüdische Sekte genoss die christliche Gemeinde zu diesem Zeitpunkt möglicherweise sogar gewisse Privilegien (z.B. Befreiung vom Kaiserkult und Militärdienst). Sodann muss man sehen, dass Röm 13,1–7 nicht etwa im grundsätzlichen, theologischen Teil des Römerbriefes steht, sondern in dem mit Röm 12,1 beginnenden paränetischen (= seelsorgerlich-ermahnenden) Teil des Briefes. Nachdem Paulus in Röm 11,36 mit einem abrundenden »Amen« geendet hat, kommt er nun zu einer Besprechung von Einzelaspekten, die er im Hinblick auf die spezielle Situation der christlichen Gemeinde in der römischen Hauptstadt für wichtig hält. Dass es sich in Röm 13,1–7 also nicht um eine grundsätzliche Reflexion des Verhältnisses von Staat und christlicher Gemeinde oder gar um eine Staatstheologie handelt, bestätigt auch eine Analyse des von Paulus verwendeten griechischen Vokabulars, das eindeutig der damaligen Verwaltungssprache und nicht etwa der Sprache damaliger Staatsphilosophie entnommen ist.
Vielmehr ist davon auszugehen, dass Paulus im Hinblick auf seine bevorstehende Reise in die römische Hauptstadt zu Ohren gekommen war, dass es in der dortigen Gemeinde enthusiastisch-schwärmerische Kreise gab, die über dem »Schon« der Reich-Gottes-Botschaft das »Noch nicht« vergessen hatten und dementsprechend meinten, alle Bindungen und Ordnungen dieser Welt seien jetzt aufgehoben (vgl. unter diesem Aspekt auch Röm 12 und Röm 13,8ff.) und man müsse unter anderem also auch dem römischen Staat keine Steuern mehr zahlen. Im Hinblick auf diese Gruppe von Christen schreibt Paulus nun in deutlicher Anspielung auf Jesu Streitgespräch über die Kaisermünze: »So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.« (Röm 13,7)
– Apg 5,17–33: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.«
• Dass Christen dem Staat zwar geben sollen, was sie ihm schuldig sind und was ihm gebührt, aber eben auch nicht mehr, zeigt dann sehr deutlich Apg 5,17– 33; Petrus und die Apostel werden vor dem Hohen Rat in Jerusalem angeklagt, weil sie trotz ausdrücklichen Verbots das Evangelium von Jesus Christus weiter verkündigen. Hier, wo die Obrigkeit sich anmaßt, nicht nur das Zusammenleben der Untertanen zu organisieren und zu regeln, sondern auch in Glaubensfragen Vorschriften erlassen zu können und die Verkündigung der Wahrheit zu verhindern, lautet die einmütige Antwort der Apostel: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.« (Apg 5,29)
– Offb 13: Wenn der Staat sich wie ein Untier gebärdet …
• Noch deutlicher wird schließlich in Offb 13 der Verfasser der Johannesoffenbarung, der am Ende des 1. Jahrhunderts von der Sträflingsinsel Patmos an sieben kleinasiatische Gemeinden schreibt. Zu dieser Zeit, als unter Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.) bereits Christenverfo...

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