
- 186 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Leder wird in der Industrie überall verwendet, Tendenz steigend. In diesem Buch finden Sie alle wichtigen Themenbereiche wie Hinweise zum Ausgangsmaterial, Leder als Werkstoff, technische, ökologische und ökonomische Regeln für die Herstellung und den Handel, die Verarbeitung und den Gebrauch. Dem Auszubildenden in der Lederindustrie dient dieses Buch als Lehrbuch. Fachleuten, die beruflich in irgendeiner Form mit Leder in Berührung sind, liefert es das nötige Fachwissen.
Häufig gestellte Fragen
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Information
1 Einleitung
1.1 Was ist Leder
Jeder von uns kennt, besitzt und benutzt Leder und nimmt diesen Werkstoff für viele Dinge des täglichen Bedarfs als etwas so selbstverständliches wahr, dass nur wenige von dem langen Herstellungsweg des Leders wissen. Leder sei ein Naturprodukt, versucht uns die Werbung zu vermitteln.
Deshalb glauben einige, es sei die Frucht des „Lederbaumes“ und man könne dort nach Bedarf dickes und dünnes, hartes und weiches, braunes und blaues, mattes und glänzendes Leder ernten. Leider gibt es diesen Baum nicht. Leder ist also kein Produkt aus der Natur. Es ist ein Material, das der Mensch seinen besonderen Bedürfnissen entsprechend hergestellt hat. Als Ausgangsmaterial dienten zunächst verfügbare Häute und Felle aus der Jagdbeute, die als Nahrungsmittel nicht in Betracht kamen und somit zunächst Abfall waren. Diese Häute und Felle mussten ohnehin vom Tierkörper abgetrennt werden um an das kostbare Fleisch zu gelangen. Bei dieser Arbeit zeigten sich bereits Eigenschaften, die für die späteren Verwendungen sehr wertvoll waren und unbedingt erhalten bleiben sollten. Die innere Weichheit, die begrenzte Dehnbarkeit und vor allem die hohe Reißfestigkeit sind solche Eigenschaften. Doch diese guten Eigenschaften der Haut gehen schnell verloren, denn die ganze Haut verfault unter üblem Geruch, wenn sie nicht gezielt bearbeitet wird.
Diese Bearbeitung soll zunächst den ganz natürlichen Fäulnisprozess aufhalten oder verhindern, der sofort nach dem Tod des Tieres einsetzt. Wir nennen die Verfahren, mit denen die Haut für längere Zeit möglichst unverändert erhalten wird „Konservierung“. Aber auch eine noch so gut konservierte Haut ist nur Haut und noch kein Leder. Hört die Wirkung der Konservierung auf, beginnt sofort der natürliche Zersetzungsprozess, die Haut wird nutzlos und geht verloren.
Gelingt es, die vom Tierkörper abgezogene Haut so zu verändern, dass die natürliche Zersetzung gar nicht mehr stattfindet, dann wurde ein dauerhaftes Material hergestellt, und dieses Material nennt man „Leder“.

Abb. 1 Haut wird zu Leder, einem neuen Werkstoff.
Leder ist nach einer gängigen Beschreibung tierische Haut, die nicht mehr fault und nicht hornartig auftrocknet.
Fäulnis wird durch Bakterien bewirkt, die immer in und auf der Haut vorhanden sind. Solange das Tier lebt, sind die Bakterien nicht aktiv, die Bedingungen dazu sind nicht gegeben. Mit dem Tod des Tieres ändern sich diese Bedingungen, die Bakterien vermehren sich und bauen dabei die Hautsubstanz ab. Deshalb verliert die Haut durch Fäulnis ihre guten Eigenschaften. Eine Konservierung wirkt nur für begrenzte Zeit und unter bestimmten Bedingungen. Eine Konservierung alleine erfüllt nicht die von Leder geforderte Eigenschaft, nicht mehr zu faulen.
Eine einfache Maßnahme zur Konservierung besteht darin, die frische und feuchte Haut auszuspannen und zu trocknen. Mit abnehmendem Wassergehalt verschlechtern sich die Lebensbedingungen für die Bakterien, die dann alle Aktivitäten ruhen lassen, bis irgendwann die getrocknete Haut wieder feucht wird. Mit abnehmendem Wassergehalt wird die trockene Haut immer steifer und härter, und wenn noch Wärme einwirkt, wird die trockene Haut transparent, das heißt hornartig dicht. Ist dieser Zustand einmal erreicht, lässt sich diese Haut nicht mehr in den Werkstoff umwandeln, den wir Leder nennen.
Leder ist
Ein Flächenwerkstoff aus tierischer Haut, die durch chemische Behandlung und mechanische Bearbeitung unter Erhalt der natürlichen Faserstruktur gezielt neue Eigenschaften erhielt.
- z. B. Fäulnisbeständigkeit
- Temperaturbeständigkeit
- Bleibende Weichheit

Abb. 2 Leder – ein Flächenwerkstoff.
In einer neuen Definition ist Leder „ein Flächenwerkstoff aus tierischer Haut, der durch chemische Behandlung und mechanische Bearbeitung unter Erhalt der natürlichen Faserstruktur gezielt neue Eigenschaften erhielt.“ Hier wird Leder gegenüber anderen Flächenwerkstoffen abgegrenzt, die eventuell für gleiche oder ähnliche Einsatzbereiche zur Verfügung stehen, wie Papier, Textil, Vlies und ähnliche. Der Ansatz, Leder als Flächenwerkstoff zu betrachten, hat seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sowohl die Lederherstellung und -verarbeitung als auch die chemisch-technische Entwicklung sehr stark beeinflusst. Dass diesem Trend ganz natürliche Grenzen gesetzt sind, darauf verweist die Festlegung „aus tierischer Haut“. Diese Haut hat ein einzelnes Tier umschlossen und ist mit ihm gewachsen. Dieses Wachstum hört mit dem Tod des Tieres auf und deshalb ist die Fläche jeder einzelnen Haut begrenzt und lässt sich nicht beliebig vergrößern. Und auch die Form jeder Haut ist durch das Tier festgelegt, von dem sie stammt. Auch die Dicke ist nicht einheitlich innerhalb einer Haut. Um die vielen Anforderungen an Leder durch gezielt hervorgehobene Eigenschaften zu erfüllen, muss die tierische Haut einer Reihe von chemischen Behandlungen und mechanischen Bearbeitungen unterzogen werden, wobei die natürliche Faserstruktur erhalten bleiben muss. Diese natürliche Faserstruktur ist der Garant all der besonderen Eigenschaften, die Leder als Werkstoff auszeichnen. Sie konnte...
Inhaltsverzeichnis
- Haupttitel
- Autor
- Vorwort
- Danksagung
- 1 Einleitung
- 2 Die tierische Haut
- 3 Die Lederherstellung
- 4 Wet-end, die Nassarbeiten nach der Gerbung
- 5 Vorbereitung zur Zurichtung
- 6 Zurichtung – Veredlung der Oberfläche
- 7 Maschinen und Einrichtungen zur Lederherstellung
- 8 Arbeitsmittel, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, gesetzliche Regelungen
- 9 Anforderungen an Leder
- 10 Leder als Handelsprodukt
- 11 Lederarten
- 12 Der Gerber – ein moderner Beruf
- Literatur
- Bildquellen
- Farbtafeln
- Impressum