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MĂ€nner - was Frauen ĂŒber sie wissen sollten
Dr. August Höglinger
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MĂ€nner - was Frauen ĂŒber sie wissen sollten
Dr. August Höglinger
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Mann, oh Mann...!Wer versteht schon die MĂ€nner? Wo sie sich doch kaum selbst verstehen.Dieses Buch dient als ReisefĂŒhrer ins weite Land der mĂ€nnlichen Seele. Es erzĂ€hlt von den Ăngsten, SehnsĂŒchten und SchwĂ€chen des "starken Geschlechts" und stellt dabei mutig kritische Fragen. Problematische Themen, wie zum Beispiel "SexualitĂ€t", "Mannwerden" oder "Die Schwiegermutter", werden dabei direkt angesprochen.
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Oui, vous pouvez accĂ©der Ă MĂ€nner - was Frauen ĂŒber sie wissen sollten par Dr. August Höglinger en format PDF et/ou ePUB ainsi quâĂ dâautres livres populaires dans Psychology et Emotions in Psychology. Nous disposons de plus dâun million dâouvrages Ă dĂ©couvrir dans notre catalogue.
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Sujet
PsychologySous-sujet
Emotions in PsychologyWie wird ein Mann zum Mann?
Als Kinder sind MĂ€nner natĂŒrlich genauso hilfsbedĂŒrftig wie ihre weiblichen Geschwister. Denn selbst wenn sie von Anfang an â biologisch betrachtet â dem mĂ€nnlichen Geschlecht angehören: Ihren Weg zum erwachsenen Mann mĂŒssen sie erst finden. Dieser Weg ist kein einfacher. Er birgt viele Gefahren. Die Art, wie ein Mann ihn geht, drĂŒckt sich in seinem VerhĂ€ltnis zu sich selbst und zu den anderen Menschen aus.
Kind sein
Als Kind ist der Mann meist wohlbehĂŒtet. Seine Eltern tragen die Verantwortung fĂŒr ihn. Er braucht sich um nichts zu kĂŒmmern und lebt ein sorgenfreies Leben. FĂŒr den Vater besteht die gröĂte Herausforderung in dieser Phase darin, seinen Sohn zunĂ€chst einmal bloĂ als Kind zu sehen und noch nicht als Vertreter des eigenen Geschlechts. Er muss ihm also die gleiche ZĂ€rtlichkeit und erwartungsfreie Liebe entgegenbringen wie einer Tochter. Viele MĂ€nner tun sich schwer damit, weil sie selbst nie solche GefĂŒhle von ihren VĂ€tern erfahren haben. Bereits in dieser Phase kann daher einiges schief gehen.
Wir MĂ€nner leiden an den
abwesenden VĂ€tern.
abwesenden VĂ€tern.
Es ist nĂ€mlich Ă€uĂerst wichtig fĂŒr die Entwicklung des Sohnes, dass er seinen Vater nicht nur als physisch anwesend, sondern als prĂ€sent erlebt. Der Vater sollte sich aktiv an der Pflege und Versorgung seines Kindes beteiligen. Dadurch stellt er auf der emotionalen Ebene ein NaheverhĂ€ltnis zu seinem Sohn her. Aus dieser NĂ€he erwĂ€chst das Vertrauen, welches die notwendige Grundlage fĂŒr eine solide Beziehung zwischen Vater und Sohn garantiert. Sie ist die Voraussetzung dafĂŒr, dass der Sohn spĂ€ter all das annimmt, was der Vater ihm beibringt. Ein Vater, der eine enge emotionale Bindung zu seinem Sohn entwickelt hat, wird ihm auĂerdem mit viel mehr Geduld und Liebe begegnen, auch in den schwierigen Phasen, die noch kommen werden. Und auch der Sohn wird mit der Kritik des Vaters besser umgehen können. Denn er weiĂ: Mein Vater ist zwar streng zu mir, aber er liebt mich trotzdem. Und er wird immer zu mir stehen.
Erwachsen werden
Ein wichtiger Streckenabschnitt auf dem Weg zum Erwachsenen ist die Jugend. In dieser Phase erfĂ€hrt der junge Mann zum ersten Mal seine SexualitĂ€t. Sie klopft ziemlich laut an seine TĂŒr. MĂ€dchen nimmt er nun nicht mehr bloĂ als Spielkameradinnen wahr. Sie bekommen auf einmal eine ganz eigene Anziehungskraft.
Das ist eine Phase, in welcher der gleichgeschlechtliche Elternteil in seiner Erziehungsleistung fĂŒr den Heranwachsenden sehr wichtig und besonders gefordert ist. Der Vater soll dem jungen Mann dabei helfen, seine IdentitĂ€t zu finden. Dies geschieht am besten dadurch, dass er seinem Sohn vorlebt, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Leider können viele MĂ€nner die verantwortungsvolle Aufgabe, in dieser Entwicklungsphase prĂ€sent zu sein, nicht oder nur unzureichend wahrnehmen. Das liegt oft daran, dass sie berufsbedingt selten zu Hause sind. Aber oft ist der Grund auch darin zu suchen, dass sie es nicht gelernt haben, offen ĂŒber (ihre) GefĂŒhle zu sprechen. Daher haben sie ein Problem, mit ihren Söhnen erfolgreich zu kommunizieren und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Wenn die Mutter in Abwesenheit des
Vaters vor dem Sohn ĂŒber ihren Mann
schimpft, treibt sie einen Keil zwischen
Vater und Sohn.
Vaters vor dem Sohn ĂŒber ihren Mann
schimpft, treibt sie einen Keil zwischen
Vater und Sohn.
Meine Erfahrung mit dem Thema âMĂ€nnerâ hat mir gezeigt, dass etwa 30 Prozent der Söhne ĂŒberhaupt keine Beziehung zu ihren VĂ€tern haben. 30 Prozent haben zwar eine â jedoch sehr konfliktreiche â Beziehung zum mĂ€nnlichen Elternteil. Als einigermaĂen funktionierend lĂ€sst sich das VerhĂ€ltnis zwischen weiteren 30 Prozent der Söhne und ihren VĂ€tern beschreiben. Und nur fĂŒr die restlichen 10 Prozent gilt, dass sie eine gute Beziehung zu ihren VĂ€tern haben.
Leider ist das schlechte VerhĂ€ltnis, das viele Söhne zu ihren VĂ€tern haben, oft durch das falsche Verhalten der Mutter verursacht. Wenn sie nĂ€mlich in Abwesenheit des Vaters vor dem Sohn ĂŒber ihren Mann schimpft, treibt sie einen Keil zwischen Vater und Sohn. Denn sie sagt damit unbewusst zu ihrem Kind: âWerde ein besserer Mann als dein Vater. Werde besser oder werde zumindest nicht so wie dein Vater.â Beim Sohn kommt die Botschaft aber folgendermaĂen an: âDein Vater ist schlecht.â Damit lehnt er seinen Vater unbewusst ab. Das geht manchmal so weit, dass sich junge MĂ€nner einen Vollbart wachsen lassen, damit die eigene Mutter nicht sieht, dass sie ihrem Vater Ă€hnlich sehen.
Woran merken Sie, dass Sie den Vater Ihrer Kinder als Mann ausreichend wĂŒrdigen? Hier ein kleiner Test: Ăberlegen Sie kurz, wie Sie sich in der folgenden Situation verhalten wĂŒrden: Ihr Mann kommt nach Hause. Könnten Sie sich vorstellen, dass Sie zu Ihren Kindern sagen: âDer Papa kommt gerade nach Hause. Lauft ihm doch entgegen!â
Auf einem Seminar mit jungen Bauernburschen zum Thema âMann seinâ habe ich die Teilnehmer gebeten, die Rolle ihrer VĂ€ter einzunehmen. Jeder der MĂ€nner sollte einmal den eigenen Vater spielen. Als âVaterâ sollte er den vor sich sitzenden âSohnâ aus seiner Sicht beschreiben. Er sollte also aus der Perspektive des eigenen Vaters etwas ĂŒber sich selbst erzĂ€hlen. Der erste Mann stand auf, ging zu seinem âSohnâ und sagte: âIch bin Josef, der Vater, und da auf dem Stuhl sitzt der Georg, das ist mein Sohn.â Stille. Er sagte nichts mehr. Eine Minute verging, zwei Minuten, er sagte kein Wort. Plötzlich aber machte er den Mund wieder auf und sagte: âJunge, trink nicht so viel!â Dann setzte er sich wieder nieder. Ich habe mir zunĂ€chst gedacht: Das ist bloĂ ein AusreiĂer, so etwas kann passieren.
Aber dann stand der zweite Bursch auf, stellte sich hinter den Sessel seines âSohnesâ und sagte: âIch bin der Franz und das ist mein Sohn, der Rudi.â Wieder Schweigen. Ein paar Minuten lang. Auf einmal sagte er: âUnd wenn du schon so viel trinkst, dann steh wenigstens in der FrĂŒh auf und lass dir nichts anmerken!â
Wenn der Sohn sich von der Mutter löst,
hinterlÀsst das ein Loch im Herzen, und
zwar sowohl bei der Mutter
als auch beim Sohn.
hinterlÀsst das ein Loch im Herzen, und
zwar sowohl bei der Mutter
als auch beim Sohn.
SpĂ€testens jetzt war die Sache nicht mehr lustig. Denn einige der jungen MĂ€nner haben an diesem Tag erkannt, dass ihre VĂ€ter, obwohl sie Tag fĂŒr Tag mit ihnen zusammenarbeiten, ĂŒberhaupt nichts von ihnen wissen. Obwohl sie physisch anwesend sind, sind sie nicht prĂ€sent. Sie haben ĂŒberhaupt keinen Zugang zu ihren eigenen Söhnen. Sie wissen weder, wovor ihre Söhne sich fĂŒrchten, noch worĂŒber sie sich freuen. Sie haben keine Vorstellung davon, was im Kopf und im Herzen ihrer Söhne vorgeht. Das war eine ziemlich traurige Erkenntnis. Viele MĂŒtter sehen diese Situation klar, sind aber hilflos, etwas dagegen zu tun. Sie werden nicht verstanden, wenn sie darĂŒber mit ihren MĂ€nnern sprechen.
Der Mentor ist so etwas wie ein vÀterlicher
Freund, ein Ratgeber und Begleiter auf
dem Weg ins mÀnnliche Erwachsensein.
Freund, ein Ratgeber und Begleiter auf
dem Weg ins mÀnnliche Erwachsensein.
Aber warum ist es so wichtig, dass der Sohn in seiner PubertĂ€t und Jugendzeit den Vater als prĂ€sent erlebt? In dieser Zeit nabelt sich der junge Mann von seiner Mutter ab oder besser: Er sollte es tun. Denn einigen jungen MĂ€nnern gelingt das ja ganz und gar nicht. Um sich aber erfolgreich emotional von der Mutter zu lösen, benötigt der junge Mann seinen Vater, zumindest aber einen mĂ€nnlichen Begleiter. Dieser ĂŒbernimmt die Aufgabe, den jungen Mann in die Welt der Erwachsenen, in das Leben eines Mannes einzufĂŒhren. Wenn der Sohn sich von der Mutter löst, hinterlĂ€sst das ein Loch im Herzen, und zwar sowohl bei der Mutter als auch beim Sohn. Dieses Loch sollte der Vater stopfen. Auf der einen Seite muss er sich jetzt noch mehr um seine Frau kĂŒmmern und ihr ein liebevoller Partner sein, damit sie den Verlust des Sohnes ertrĂ€gt. Auf der anderen Seite muss der Vater aber zugleich fĂŒr seinen Sohn die wichtigste Bezugsperson werden, um den emotionalen âVerlustâ der Mutter wettzumachen.
Bevor der griechische Sagenheld Odysseus zur Fahrt nach Troja aufbrach, nahm er seinen alten Freund Mentor zur Seite. Er bat ihn, auf seinen Sohn Telemachos aufzupassen, solange er, Odysseus, weg sei. Aus dieser Gestalt der antiken Legende leitet sich der Begriff âMentorâ ab. Wenn ein Vater schon nicht die Zeit oder die FĂ€higkeiten hat, seinen Sohn beim Erwachsenwerden zu begleiten, sollte er wenigstens dafĂŒr sorgen, dass dieser einen Mentor hat. Der Mentor ist so etwas wie ein vĂ€terlicher Freund, ein Ratgeber und Begleiter auf dem Weg ins mĂ€nnliche Erwachsensein. Das kann (und wird oft) ein Onkel sein. Aber auch ein Lehrer oder ein Trainer, zum Beispiel der FuĂballtrainer, kann diese Rolle ĂŒbernehmen. Wobei sich junge MĂ€nner oft unbewusst einen oder mehrere solcher Mentoren âsuchenâ. WĂ€hrend MĂ€dchen ĂŒblicherweise von ihren MĂŒttern lernen, wie sie mit MĂ€nnern am besten âumgehenâ, lernen nur wenige Burschen von ihren VĂ€tern den richtigen Umgang mit Frauen. Umso wichtiger ist die Rolle des Mentors.
Die Gefahr ist groĂ, dass sich der Vater zu
sehr als Freund des Sohnes verhÀlt.
sehr als Freund des Sohnes verhÀlt.
Auch MĂ€nnergruppen sind in diesem Abschnitt der Mannwerdung von groĂer Bedeutung. Das kann genauso eine âBandeâ sein wie ein Sportverein, wo die Burschen ganz âunter sichâ sind. Damit sich MĂ€nner ĂŒber ihre GefĂŒhle austauschen können, brauchen sie diese Gruppen, zu denen Frauen keinen Zutritt haben. Das ist im Ăbrigen auch der Grund dafĂŒr, warum ich Seminare fĂŒr MĂ€nner nach Möglichkeit an Orten abhalte, die fĂŒr Frauen âtabuâ sind, also zum Beispiel in einem MĂ€nnerkloster. Die Dynamik in einer MĂ€nnergruppe Ă€ndert sich meist, wenn eine Frau auftaucht.
Die Jugendphase des Sohnes birgt fĂŒr den Vater eine Vielzahl an möglichen Fallstricken. Denn er ist Vorbild und Freund zugleich. Die Gefahr ist groĂ, dass sich der Vater in dieser Situation zu sehr als Freund des Sohnes verhĂ€lt. Wenn das passiert, verschwimmen die Grenzen zwischen Sohn und Vater, und Letzterer projiziert die eigenen Probleme auf sein Kind. Dabei ĂŒbersieht er, dass es fĂŒr den Sohn in dieser Phase seiner Entwicklung zwar wichtig ist, mĂ€nnliche Freunde zu haben, die sucht er sich jedoch meist...