MĂ€nner von Ehre?
Die WehrmachtgeneralitĂ€t im NĂŒrnberger Prozess 1945/46: Zur Entstehung einer Legende
Jens BrĂŒggemann
- 631 pages
- German
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MĂ€nner von Ehre?
Die WehrmachtgeneralitĂ€t im NĂŒrnberger Prozess 1945/46: Zur Entstehung einer Legende
Jens BrĂŒggemann
Ă propos de ce livre
Der Mythos einer nicht an NS- und Kriegsverbrechen beteiligten Wehrmacht war einer der einflussreichsten historischen Narrative der Nachkriegszeit. Entscheidenden Anteil daran hatten mit Spitzenoffizieren der Wehrmacht Protagonisten der ErzĂ€hlung selbst. Durch die politische Situation begĂŒnstigt, konnten diese in den 1950er Jahren geschichtspolitische Forderungen durchsetzen, die zu ihrer Rehabilitierung und Integration in die Bundesrepublik maĂgeblich beitrugen. Die wichtigste BewĂ€hrungsprobe, die sie auf dem Weg dorthin bestehen mussten, waren die alliierten Prozesse gegen Vertreter der GeneralitĂ€t, mit denen ihre Unschuld öffentlich in Frage gestellt wurde.Jens BrĂŒggemann geht mit dem NĂŒrnberger Hauptkriegsverbrecherprozess erstmals an den Ausgangspunkt dieser Entwicklung. Er zeigt auf breiter Quellenbasis, wie es den dort anwesenden Spitzenvertretern der Wehrmacht mit UnterstĂŒtzung ihrer AnwĂ€lte gelang, eine Argumentation in Auseinandersetzung mit der Anklage zu entwickeln, die zur Grundlage ihrer öffentlichen Selbstdarstellung wurde. Ein Verlauf, der keinesfalls vorhersehbar war. Aufgrund alter und neuer Konflikte stand die Zusammenarbeit der Offiziere vor einer immensen Belastung, die fast zum Auseinanderbrechen einer gemeinsamen Front vor Gericht gefĂŒhrt hĂ€tte.Akribisch und detailliert wirft der Autor einen Blick hinter die Kulissen der NĂŒrnberger Verteidigung, fragt nach Motiven, Zielen und MentalitĂ€ten. Aus dieser Innenansicht schöpft er neue Erkenntnisse ĂŒber den Prozess und einige der hochrangigsten Wehrmachtoffiziere. Die Zeit vor und wĂ€hrend des Krieges beachtet er dabei ebenso wie die Frage, welchen Einfluss die NĂŒrnberger Entlastungsargumente auf Geschichtsbilder der Nachkriegszeit hatten, insbesondere auf die frĂŒhe und heutige Forschung.