Im Analyseraum möglicher Standortalternativen
Jörg Becker
- 143 pages
- German
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Im Analyseraum möglicher Standortalternativen
Jörg Becker
Ă propos de ce livre
Eine gute Standortanalyse gibt sich nicht mit dem Wissen zufrieden, dass ohnehin ĂŒberall anfĂ€llt, sondern verlĂ€sst immer wieder die ausgetretenen Pfade des Gewohnten. Ăkonomen untersuchen mit Modellen, wann und unter welchen Bedingungen MĂ€rkte funktionieren. Man will beschreiben, was (und warum es) in bestimmten MĂ€rkten passiert. Unterlegt wird in diesen Modellen meist ein Homo oeconomicus, Ă€hnlich wie bei einer Landkarte, die auch wegen ihrer RealitĂ€tsferne so nĂŒtzlich ist: eine Landkarte im MaĂstab eins zu eins wĂ€re nutzlos. Der Homo oeconomicus ist notwendig wenn man mit Hilfe von Modellen die RealitĂ€t verstehen will. Mit der Modellannahme eines irrationalen Menschen lassen sich keine verlĂ€sslichen Prognosen und Hypothesen mehr aufstellen, es ist ja gerade das Wesen der IrrationalitĂ€t, dass sie sich jeglichen ErklĂ€rungsversuchen und damit jeglicher Modellbildung entzieht. Reale Menschen rechnen oft nicht erst, bevor sie entscheiden, sondern nutzen Intuition, Handlungsnormen, Routinen, Prinzipien, Ăberzeugungen, Konzepte u.a. Was nicht heiĂt, dass Modelle unnĂŒtz wĂ€ren. Viele der intuitiven oder erlernten Verhaltensweisen sind nicht irrational sondern hocheffizient (da sie ĂŒber lange Zeit in einem biologischen, kulturellen, evolutionĂ€ren Prozess als bewĂ€hrte Prinzipien der Entscheidungsbildung entstanden sind). Viele MĂ€rkte funktionieren so wie sie sich ĂŒber Jahrhunderte hinweg gebildet und eingespielt haben. Mit ihren Modellen versuchen Ăkonomen lediglich das rational ab- und nachzubilden, was Menschen aus ihrer Entwicklung heraus richtig machen (können, sollen). Analog funktionieren auch Modelle zur Standortanalyse. Mit der Mehrfach- und Ăberkreuzbewertung werden einfach weitere Meinungen eingeholt. Durch die Einholung von externer Meinung soll möglichen Vorurteilen oder den Gefahren einer zur einseitigen Innensicht durch einen ergĂ€nzenden Blick von auĂen vorgebeugt werden.