Deine Stunde schlÀgt erst spÀter
eBook - ePub

Deine Stunde schlÀgt erst spÀter

Randbemerkungen

Rolf Theuring

Partager le livre
  1. 148 pages
  2. German
  3. ePUB (adapté aux mobiles)
  4. Disponible sur iOS et Android
eBook - ePub

Deine Stunde schlÀgt erst spÀter

Randbemerkungen

Rolf Theuring

DĂ©tails du livre
Aperçu du livre
Table des matiĂšres
Citations

À propos de ce livre

Bemerkungen am Rande des Lebens. Eine Zusammenstellung von Erfahrungen und Begebenheiten, die durch den Stil einer Randbemerkung bestechen.

Foire aux questions

Comment puis-je résilier mon abonnement ?
Il vous suffit de vous rendre dans la section compte dans paramĂštres et de cliquer sur « RĂ©silier l’abonnement ». C’est aussi simple que cela ! Une fois que vous aurez rĂ©siliĂ© votre abonnement, il restera actif pour le reste de la pĂ©riode pour laquelle vous avez payĂ©. DĂ©couvrez-en plus ici.
Puis-je / comment puis-je télécharger des livres ?
Pour le moment, tous nos livres en format ePub adaptĂ©s aux mobiles peuvent ĂȘtre tĂ©lĂ©chargĂ©s via l’application. La plupart de nos PDF sont Ă©galement disponibles en tĂ©lĂ©chargement et les autres seront tĂ©lĂ©chargeables trĂšs prochainement. DĂ©couvrez-en plus ici.
Quelle est la différence entre les formules tarifaires ?
Les deux abonnements vous donnent un accĂšs complet Ă  la bibliothĂšque et Ă  toutes les fonctionnalitĂ©s de Perlego. Les seules diffĂ©rences sont les tarifs ainsi que la pĂ©riode d’abonnement : avec l’abonnement annuel, vous Ă©conomiserez environ 30 % par rapport Ă  12 mois d’abonnement mensuel.
Qu’est-ce que Perlego ?
Nous sommes un service d’abonnement Ă  des ouvrages universitaires en ligne, oĂč vous pouvez accĂ©der Ă  toute une bibliothĂšque pour un prix infĂ©rieur Ă  celui d’un seul livre par mois. Avec plus d’un million de livres sur plus de 1 000 sujets, nous avons ce qu’il vous faut ! DĂ©couvrez-en plus ici.
Prenez-vous en charge la synthÚse vocale ?
Recherchez le symbole Écouter sur votre prochain livre pour voir si vous pouvez l’écouter. L’outil Écouter lit le texte Ă  haute voix pour vous, en surlignant le passage qui est en cours de lecture. Vous pouvez le mettre sur pause, l’accĂ©lĂ©rer ou le ralentir. DĂ©couvrez-en plus ici.
Est-ce que Deine Stunde schlÀgt erst spÀter est un PDF/ePUB en ligne ?
Oui, vous pouvez accĂ©der Ă  Deine Stunde schlĂ€gt erst spĂ€ter par Rolf Theuring en format PDF et/ou ePUB ainsi qu’à d’autres livres populaires dans Politics & International Relations et Political Freedom. Nous disposons de plus d’un million d’ouvrages Ă  dĂ©couvrir dans notre catalogue.

Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2020
ISBN
9783751961219
Miszellen

Fördert Brauchtum die Lebensfreude?

Brauchtum ist, was die Menschen seit alters her gern tun oder woran sie teilhaben möchten, weil es ihnen Freude bereitet und mitunter auch von ihrer Umgebung erwartet wird. BrÀuche können unendlich lange bestehen.
Ein Brauch kann regional begrenzt sein. Er kann auch landesweit oder sogar weltweit auftreten. Verbreitet sind Feste und Veranstaltungen, die einen unterschiedlichen Inhalt und Hintergrund haben können. Es gibt BrÀuche, die so sehr regional bezogen sind, dass sie in anderen Gegenden ganz unbekannt bleiben. Zum Beispiel werden Trachten zu besonderen AnlÀssen gern getragen. Sie sehen in Bayern freilich anders aus als in Friesland.
Das Brauchtum betont auch die Geschlechter. Es kann das WohlgefĂŒhl der Menschen stĂ€rken und einen wohltuenden Einfluss auf ihre Lebensfreude haben.
Aus einer auffĂ€lligen Gepflogenheit kann ein Brauch entstehen. Ein solcher Brauch ist zweifellos die auf der ganzen Welt verbreitete Erscheinung, dass die Menschen sich schmĂŒcken. Frauen und MĂ€nner tragen meist unterschiedlichen Schmuck.
Unter den vielfĂ€ltigen Arten des von den Menschen in aller Welt getragenen Schmucks spielt der Körperschmuck die herausragende Rolle. Die verschiedenen Arten des am Körper getragenen Schmucks sind natĂŒrlich nicht ĂŒberall gleich. Auch wechselt der Grad der Beliebtheit der Schmuckarten. Neben dem SchmĂŒcken von Hals, Armen und Fingern ist das SchmĂŒcken der Ohren und der Nase sowie die TĂ€towierung der Haut ein weltweiter Brauch, der die Lebensfreude der Menschen berĂŒhrt.
Der Schmuck im Ohr ist ein Kind frĂŒher Kulturen. Ohrringe werden seit Jahrtausenden getragen. Schon Hera, Göttin der griechischen Mythologie, trug einst, wie uns der Dichter Homer berichtet, große OhrgehĂ€nge. Der Ohrring war schon vor dreitausend Jahren gut bekannt.
Der Brauch, Ohrringe zu tragen, wird von Generation zu Generation weitergegeben. Niemand weiß, wann und wo der erste Ohrring getragen wurde. Er ist unvergĂ€nglich und gehört zum Kulturgut der Menschen. Er tritt in wechselnden Formen auf und scheint menschliche Lebensfreude auszudrĂŒcken. Im Ohrring steckt Magie.
Es ist fĂŒr die Bewahrung dieses Brauchs ziemlich gleichgĂŒltig, wie viele Menschen welcher Herkunft und welchen Geschlechts Ohrringe tragen. Das wird vom Geist der Zeit beeinflusst, von wechselnden GeschmĂ€ckern und von der SensibilitĂ€t der Menschen. Wer Ohrringe trĂ€gt, befriedigt ein persönliches BedĂŒrfnis. Die Beliebtheit der Ohrringe wird durch die Vielfalt ihrer Arten und Formen gefördert.
Wie alt der Ohrring auch ist, er gehört heute als Accessoire zur Kleidung der modernen, traditionsbewussten Frau. Er wird als Symbol der eigenen WĂŒrde geschĂ€tzt.
Ohrringe sind meist ein stÀndig getragener Schmuck. So bleibt auch der Brauch erhalten und ein Geheimnis bewahrt: Ohrringe machen nicht nur schöner. Sie können auch das Wohlbefinden fördern.
Die Vielfalt und EigenstÀndigkeit des Ohrrings kann man daran erkennen, dass er nicht nur in unzÀhligen Variationen auftritt, sondern immer hÀufiger auch als Doppelohrring getragen wird.
Immer mehr MĂ€nner tragen heute einen Ohrring, manche sogar zwei. Dieser nie ganz vergessene alte Brauch, der schon vor Jahrhunderten auch in gebildeten Kreisen nicht selten war, muss allerdings seine endgĂŒltige Wiederkehr noch beweisen, als MĂ€nnerschmuck unserer Gegenwart.
Der Ohrring hat mehrere Merkmale, die ihn von anderen Schmuckarten unterscheiden. Dazu gehört seine historisch nachgewiesene BestĂ€ndigkeit, die bis weit in die vorchristliche Zeit zurĂŒckreicht.
Ein Merkmal ist die durch das Loch im Ohr ermöglichte dauerhafte Befestigung des Ohrrings. Er wird meist paarweise getragen. Auch die Vielfalt und bequeme Tragbarkeit des Ohrrings begrĂŒnden letztendlich seine ĂŒber Jahrtausende gepflegte Tradition und damit seinen kulturellen Wert fĂŒr den Menschen.
Der Schmuck in der Nase ist eine vor vielen Jahrhunderten wohl weltweit entstandene Schmuckform. Er hat in Europa noch keine so große Verbreitung gefunden wie der Ohrschmuck. Wenn eine Frau ihre Nase durch einen kleinen Schmuck verzieren möchte ... „Nein, das kommt fĂŒr mich nicht in Frage!“ Warum denn nicht, Barbara? „Da wĂŒrden mir gewiss viele Blicke folgen. Ich traue mir das nicht zu.“ Daran gewöhnt man sich doch. Zum Schmuck in der Nase gehört ein wenig Mut und Selbstvertrauen. Barbara: „Das stimmt.“
In Indien und anderen LĂ€ndern ist das kein Thema. Viele Frauen, die es sich leisten können, tragen dort Nasenschmuck. Auch bei uns sieht man jetzt öfter eine kleine Goldkugel am NasenflĂŒgel einer Frau.
Da der Nasenschmuck bei uns noch keine sehr lange Tradition hat, betrachtet man ihn mit ZurĂŒckhaltung. Dabei ist der kleine Nasenstecker recht unauffĂ€llig. Er wird meist nur in einem NasenflĂŒgel getragen.
Seltener tragen junge Frauen bei uns Nasenschmuck als kaum sichtbaren kleinen Ring in der Nasenscheidewand.
Selbst ein gern getragener Schmuck in der Nase ersetzt nicht den Ohrschmuck. Vom Nasenschmuck erwartet man, dass er schlicht ist und zum Ohrring passt.
Die TĂ€towierung der Haut ist etwas ganz anderes als das englische Wort Tattoo fĂŒr den Zapfenstreich vermuten lĂ€sst. Doch wer meint schon den Zapfenstreich, wenn er vom Tattoo spricht. Das TĂ€towieren hat eine lange weltweite Tradition. Die Ă€lteste bisher bekannt gewordene TĂ€towierung trug der vor viertausend Jahren in den Ötztaler Alpen ums Leben gekommene Mann, dem man den Namen Ötzi gegeben hat.
Die fast vergessene Praxis des TĂ€towierens wurde neu belebt, als Seeleute sie von Entdeckungsreisen mit nach Europa brachten.
Obwohl TĂ€towierungen meist nicht als Schmuck verstanden werden, haben sie heute große Bekanntheit erlangt. Als kleine Zierde oder Hautmarkierung werden TĂ€towierungen oft akzeptiert, im Großformat jedoch eher abgelehnt.
Die Arbeit des TĂ€towierers ist wegen ihrer Einmaligkeit stets ein bleibender Teil seines Lebenswerks, unabhĂ€ngig von der QualitĂ€t der AusfĂŒhrung.
Es gibt viele GrĂŒnde fĂŒr das Tragen einer TĂ€towierung. Eine von Meisterhand zur Zierde angebrachte unauffĂ€llige TĂ€towierung könnte wohl manchem Betrachter gefallen.

Ladies first!

Die MĂ€nner haben den Kampf der Geschlechter verloren. Sie wissen das nur nicht. Sie sind ja immer noch das starke Geschlecht, wenn auch nur nach Körperbau und KörpergrĂ¶ĂŸe.
Das englische ladies first ist ihnen seit langer Zeit gut vertraut. Und sie respektieren dies auch so, wie es sich gehört.
Nun ist die deutsche Sprache ja imstande, viele auf Personen bezogene Substantive durch das AnhĂ€ngen einer Endsilbe dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen. Diese alte Erkenntnis hat SpĂ€tfolgen. Um den Respekt vor dem weiblichen Geschlecht zu betonen, werden Weiblein und MĂ€nnlein jetzt oft einzeln angesprochen. UmstĂ€ndehalber benutzt man im geschriebenen Text die AnhĂ€ngsel „/-in“ oder „/-innen“. Da weiß jede/-r, was der/-ie Autor/-in meint. Aber von ladies first kann da wohl keine Rede mehr sein: ladies second.
Mancher Spaßvogel ist gewiss eine lady. Soll die ihre Weiblichkeit leugnen? Grammatikalisch ist da nichts zu machen. Auch an GĂ€ste, Vereins- und andere vorstĂ€nde lĂ€sst sich keine weiblich machende Endsilbe anhĂ€ngen.
Wenn in der Warteschlange „der NĂ€chste, bitte!“ aufgerufen wird, scheiden die ladies ganz aus, denn der NĂ€chste ist schließlich nicht die NĂ€chste, auch wenn sie hier die Geschlechterrolle gern mal tauschen möchte.
Mir ist noch keine Frau begegnet, der es unangenehm gewesen wĂ€re, zu den BĂŒrgern ihres Landes zu gehören, weil sie doch eine BĂŒrgerin sei. Und der NĂ€chste kann auch weiter eine Frau sein. Es bleibt dabei: ladies first, gentlemen!

Duzen, Ihrzen oder Siezen?

Ob ich eine Person siezen muss oder duzen darf, ist bei uns eine Wissenschaft, die gepflegt, aber nicht unterrichtet wird. Falsche Anreden sind an der Tagesordnung. Oft aber wird diese Frage bei einem Glas Wein oder auch nur einem Glas Bier geklÀrt. Noch öfter ergibt sich die Antwort aus dem Tagesablauf, zum Beispiel unter Arbeitskollegen.
FĂŒr die jungen Leute ist das offensichtlich gar kein Thema. Sie duzen sich von Anfang an, vom Kindergarten bis zum Studium. SpĂ€ter wird es schwieriger. Da gehört es sich nicht, eine andere Person ohne weiteres zu duzen.
Die Anrede einer Person mit „Du“ oder „Sie“ ist nicht nur im deutschen Sprachraum seit Jahrhunderten großenteils geprĂ€gt durch Höflichkeit, Respekt vor dem Alter, Geschlecht und durch die Rangordnung. Der Kreis der eigenen Angehörigen, Freunde und Bekannten macht hiervon eine Ausnahme. Die werden wie selbstverstĂ€ndlich geduzt.
In manchen anderen Sprachen wird die Anrede Àhnlich praktiziert. Im englischsprachigen Raum duzt man sich grundsÀtzlich, allerdings mit deutlicherem Respekt und mit mehr Höflichkeit als es in unserem Sprachalltag geschieht.
Das eingewanderte englische facebook und seine Artgenossen haben bei uns einen Durchbruch versucht. Seine Mitglieder haben sich dem schnell angepasst. Die JĂŒngeren stört das gar nicht.
Doch die Ă€ltere Generation hat da eine historisch verstĂ€ndliche Abneigung. Manche versuchen ĂŒber die zweite Person Pluralis Gehör zu erlangen. Ich manchmal auch. Doch welcher Anrede gehört die Zukunft: dem DU, IHR oder SIE? Vielleicht allen dreien wie bisher.

Auf Weihnachtsmann und Osterhasen ist Verlass

Der Osterhase gehört fast zu den Menschen: klein, zierlich und mit einer Kiepe auf dem RĂŒcken, so kommt er daher. Noch nie hat ihn jemand wirklich gesehen.
Er soll mitunter Pfeife rauchen und ist deshalb ein Mann. Aber das ist nur ein GerĂŒcht.
Er versteckt bunt bemalte Eier unter Hecken und StrĂ€uchern. Es gibt Menschen, die seine GutmĂŒtigkeit ausnutzen und ihm auch noch andere Geschenke fĂŒr ihre Lieben in die Kiepe legen. So etwas tut man nicht, höchstens mal eine große GoldmĂŒnze oder ein edles SchmuckstĂŒck. Mehr kann man ihm nicht zumuten.
Der Weihnachtsmann hingegen stöhnt meist unter der Last der Geschenke, die er jahraus jahrein zu bestellen hat. Und er bemĂŒht sich auch, dass jeder etwas davon abbekommt. Wir ErdenbĂŒrger sollten uns nur bemĂŒhen, ihn nicht zu ĂŒberfordern. Er soll nur so viel bringen, wie wir verdient haben und wie in seinen Sack reinpasst. Und wenn er auch noch seinen Schlitten bei sich hat, so ist das nur ein Zeichen dafĂŒr, wie gutmĂŒtig er auch höchste AnsprĂŒche zu befriedigen versucht.
Der Osterhase hat andere Sorgen als der Weihnachtsmann. Seine Eier sind ja zerbrechlich. Deshalb bringt er nur gekochte Eier. Auch muss er alle HĂŒhner belehren, dass sie viele Eier kurz vor Ostern legen, Ostereier sozusagen. HĂŒhner sind ja so dumm, dass sie Ostern mit Weihnachten verwechseln.
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung legt der Osterhase die Ostereier nicht persönlich, sondern er versteckt sie nur. Einige böse Leute versuchen, ihm faule Eier in die Schuhe zu schieben. Darum, lieber Osterhase, komm auf nackten Pfoten, aber komm. Dich gibt es nicht im MÀrchen. Du bist Wirklichkeit.

Besserwisser sind unentbehrlich

FrĂŒher war das anders. Da gab es den Angeber. Der zeigte dir, wie du als Ahnungsloser Neuigkeiten im Handumdrehen erlernen kannst: freihĂ€ndig Radfahren, Zigarettenstummel wegschnipsen und Ă€hnliche erstaunliche Dinge.
Der Angeber von heute bewegt sich auf einem ganz anderen Niveau. Dass er ein Angeber ist, erkennt man erst, wenn er den Mund aufmacht. Er lebt nĂ€mlich von der Besserwisserei. Deswegen wird er auch nicht mehr Angeber genannt. Ob er viel oder wenig weiß, spielt fĂŒr ihn gar keine Rolle, denn er weiß es ja sowieso besser. Leute seines Schlages lassen nur ihre eigene Meinung gelten.
Es genĂŒgt nicht, einem Besserwisser einfach nur zuzuhören. Er verlangt Widerspruch. HĂŒte dich vor der Illusion, dass du ihm mit sachlichen Argumenten beikommen kannst. GerĂ€t der Besserwisser an eine kompetente Adresse, die ihm widerspricht, so wechselt er das GesprĂ€chsthema. Seine beliebtesten Themen sind Halbwahrheiten. Da bist du machtlos.
„FĂŒr ...

Table des matiĂšres