Die Zeichen auf dem Grabtuch als Gleichnisse
Die Symbolik
Man kann die durch das Blut Jesu entstandenen Zeichen auf dem Grabtuch als Gleichnisse, also auf die spirituellen Aussagen dieser »Wortzeichen« hin, betrachten. Das Blut steht symbolisch fĂŒr den Geist. Im Folgenden wird versucht, die durch das Blut Jesu auf dem Grabtuch entstandenen Zeichen als Botschaften zu deuten. Off 5, 9,10:
Nun sangen die vier lebendigen Wesen ein neues Lied; es lautete: »WĂŒrdig bist du, das Buch entgegenzunehmen und seine Siegel zu öffnen! Denn du hast dich als Schlachtopfer töten lassen und hast mit deinem Blut Menschen aus allen StĂ€mmen und Völkern fĂŒr Gott freigekauft, Menschen aller Sprachen und Kulturen. Du hast sie zu Mitherrschern gemacht, zu Priestern fĂŒr unseren Gott, und sie werden einmal auf der Erde regieren.«
Die zu betrachtenden Blutspuren treten als hellere Stellen auf den vom Tuch gemachten Fotonegativen hervor. Auf SchlÀfen und Gesicht zÀhlte schon der Grabtuchforscher Paul Vignon dreizehn Perforationen der Haut, die deutliche Blutspuren hinterlassen haben.
Die Drei
Beim Betrachten des Fotonegativs fÀllt auf der Stirn eine »Drei« mit einem daran hÀngenden Blutstropfen auf. Diese »Drei« wird als solche auch in verschiedenen Grabtuchpublikationen erwÀhnt und ist auf vielen Titelbildern zu sehen. Teilweise ist auf diesen Bildern das Zeichen »Drei« graphisch besonders betont und sogar sehr deutlich hervorgehoben.
Abbildung 17: Gefurchte Stirnmuskel sowie Blutverlauf (P. K.)
Wie ist die »Drei« entstanden? Durch die extrem schmerzhaften Stiche der Dornenkrone oder Haube in seine Kopfhaut verkrampften sich die Stirnmuskeln. Durch diese Misshandlung wurde Jesus gezwungen seine Stirn in Falten zu legen. Die Blutspur floss ĂŒber seine Stirnfalten und formte die »Drei«. Aus einer weiteren Wunde sickerte Blut, erstarrte in einem Tropfen und ergĂ€nzte dieses Symbol. In der Gesichtsfront steht die Stirn symbolisch fĂŒr den nach auĂen hin offenbarten Geist.
Dieser Bereich gilt auch als Sitz des Verstands. Stirnfalten deuten fast alle Völker als Ablehnung oder Besorgnis. Wie ein Siegel könnte die »Drei« also als eine BestÀtigung verstanden werden. Ein Siegel hat drei Merkmale: Name, Titel und Herrschaftsbereich, zum Beispiel wie der »Titulus«: Jesus von Nazareth, König der Juden.
Die »3« â mit dem daranhĂ€ngenden Tropfen als Siegel gesehen â könnte heiĂen: Jesus Christus, die als Mensch inkarnierte Gottheit und jetzt der auferstandene Herrscher des Universums oder in der Sprache des Alten Testamentes: Jesus Christus, der Messias der Juden.
Die Zahlen Drei und Eins werden auch in der Webart des Grabtuches ausgedrĂŒckt. Das Leinen ist in einer zu der Zeit Jesu sehr seltenen und auĂergewöhnlich kostbaren Webart des FischgrĂ€tmusters mit einer 3-zu-1-Köperbindung gewebt worden.
Die Frage der »Dreifaltigkeit«
Jesus manifestiert sich auf der Erde und verkörpert das Wesen Gottes. Damit wurde der unendliche und alle Dimensionen umfassende Geist fĂŒr uns Menschen als Mensch sichtbar. Mit seinem Leben als Mensch bescherte uns Jesus den fĂŒr uns schaubaren und begreifbaren Gott. Niemand, auch kein Geist, konnte vor der Fleischwerdung Gott sehen. Bis dahin konnte er von seinen geschaffenen, endlichen Wesen nur als Lichtermeer, nicht als Wesenheit wahrgenommen werden.
Die Lehrzeit von drei Jahren war fĂŒr die JĂŒnger Jesu im Grunde zu kurz. Zu Beginn dieser Zeit seine AllmĂ€chtigkeit erkennen zu geben, damit hĂ€tte Jesus seine Apostel weit ĂŒberfordert. Aber auch weil fĂŒr Jesus die geistige Freiheit seiner AnhĂ€nger wichtig war, benannte er sich zunĂ€chst nur als den Sohn Gottes. Man sollte vielleicht berĂŒcksichtigen, dass selbst Menschen in der heutigen Zeit den Sinn und die Tragweite ihres freien Willens noch nicht vollstĂ€ndig verstanden haben. Dadurch lĂ€sst sich nachvollziehen, dass der Sohn mit dem heiligen Geist und Gott-Vater fĂ€lschlich als getrennte Personenen angesehen wurden.
Die hohe Bedeutung der Frage zur »Dreieinigkeit« lĂ€sst sich daran erkennen, dass Jesus bewusst als Symbol die Zahl »Drei« und keine andere Ziffer auf seiner Stirn entstehen lieĂ. Die Blutspur auf Jesu Stirn bildete sich gleichnishaft in einem zeitlichen Verlauf, so wie die Erschaffung und Vollendung der fĂŒr uns verstehbaren Selbstdarstellung Gottes eine Zeitspanne von etwa 33 Jahren erforderte. Die Erschaffung des »ewigen Christus« benötigte fĂŒr die Vergeistigung seines Körpers die Zeit seines irdischen Daseins. Der eine Blutstropfen am Ende dieser Blutsspur ist das Symbol dafĂŒr, dass der auferstandene Jesus der fĂŒr uns begreifbare und sichtbare Gott ist.
Abbildung 18: Flamme und Blutstropfen (P. K.)
Das Stirnrunzeln Gottes kann man gut verstehen, wenn man die dramatischen Streitigkeiten um den Begriff »Dreifaltigkeit« und »Dreieinigkeit« in den vielen Jahrhunderten der Geschichte der Christenheit verfolgt. Dieser, auch von den Kirchen zugegebenermaĂen nicht erklĂ€rbare und nicht verstehbare, aber trotzdem »unverzichtbare« Begriff eines tri-theistischen Gottes hat sehr viel UnglĂŒck ĂŒber die Welt gebracht. Der unselige und unverstĂ€ndliche Begriff behindert im theologischen GlaubensgebĂ€ude der westlichen Kirchen den direkten und persönlichen Kontakt des einzelnen Menschen zu Gott. Der Mensch kann seinen persönlichen Gott so nicht verstehen, weil er zweifelnd im Abstand zu Jesus gehalten wird. Durch die theologische Spaltung des Wesen Gottes in drei Personen wird den GlĂ€ubigen der Kontakt zur All-Einheit erschwert. Die aus dem direkten Kontakt zu Gott als Heiliger Geist flieĂende Kraft im Menschen kann sich daher nur schwer entwickeln und wirken. Unserer christlichen »Religion« fehlt durch das verwirrende und weitgehend sinnentleerte Gebilde die innere Kraft.
In mehreren Stellen der Neuoffenbarung warnt Jesus, laut Lorber, seine JĂŒnger vor der Darstellung Gottes in drei Personen.
Abbildung 19: Ein Darstellungsversuch der Dreifaltigkeit um 18001
So ihr nun den Grund einsehet, da werdet ihr auch einsehen, daĂ infolge der Nennung der drei Eigenschaftsnamen die Menschen, so sie von euch wahr und richtig unterrichtet werden, nicht leicht auf die Idee von drei persönlich wesenhaften Göttern verfallen werden. Aber ich lege es euch teuerst ans Herz, daĂ ihr den Menschen allenthalben ein rechtes und wahrheitsvollstes Licht ĂŒber diese Sache gebet. Wo es an dem gebrechen wird, da werden die Menschen leicht und bald verkĂŒmmern und in allerlei Irrlehren ĂŒbergehen, und es wird dann schwerhalten, sie auf den Weg der vollen Wahrheit zurĂŒckzubringen.
DaĂ aber auch bei aller eurer Treue dennoch falsche Lehrer und Propheten aufstehen und gar viele Menschen verfĂŒhren werden, das werdet ihr wohl nicht zu verhindern vermögen, und es wird euch das auch nicht zur Last gerechnet werden, sowenig als es einem Landmann, der reinen Weizen auf seinen Acker sĂ€te, und dem sein Feind zur Nachtzeit Unkraut darunter streute, zur SĂŒnde gerechnet werden kann, so auf seinem Acker unter dem Weizen das Unkraut wuchert und die gute Frucht schwĂ€cht.
Es ist wohl Mein Liebeswunsch, daĂ alle Menschen dieser Erde die lichten Wege der Wahrheit betreten und auf denselben dem ewigen Leben zu wandeln möchten; aber weil Ich Mich aus euch schon bekanntgegebenen GrĂŒnden mit Meiner Allmacht da völlig zurĂŒckziehen muĂ, so ist ein jeder Mensch völlig frei und kann am Ende glauben und tun, was er selbst will.
Ihr aber werdet bei der Weiterverbreitung Meiner Lehre am besten tun, so ihr den Verstand und mit demselben das GemĂŒt der Menschen bearbeitet. Denn wo einmal der Verstand und das GemĂŒt durchdrungen sind, da wird der Glaube durch den guten Willen lebendig und erfolgvoll tĂ€tig; ohne die rechte Aufhellung des Verstandes und GemĂŒtes aber bleibt der Glaube nur eine stumme und blinde Annahme dessen, was der Mensch von irgendeiner autorisierten Seite vernommen hat. Solch ein Glaube aber ist so gut wie nahe keiner; er belebt das GemĂŒt nicht zur freiwilligen und das Herz beglĂŒckenden Tat und ist sonach denn auch tot, weil er ohne freie und Freude erzeugende Werke ist. (Jesus zu seinen JĂŒngern im GEJ 8, 27, 6â9)
Jesus sah auch am Kreuz die falsche Lehre der »Dreipersonen der Dreifaltigkeit« voraus und war damit sehr unzufrieden. Bei Matt 7, 9â11 steht:
Oder wĂŒrde jemand unter euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es ihn um Brot bittet? WĂŒrde er ihm eine Schlange geben, wenn es ihn um einen Fisch bittet? Wenn also ihr, die ihr doch böse seid, das nötige VerstĂ€ndnis habt, um euren Kindern gute Dinge zu geben, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn darum bitten.
Diese SĂ€tze schlieĂen aus, dass Jesus uns eine Lehre gibt, die wir nicht verstehen können und die fĂŒr uns geistig, seelisch und verstandesmĂ€Ăig nicht zu verarbeiten ist. Die Evangeliumstexte werden mit der Auswechslung dieser Begriffe leichter verstĂ€ndlich. Hier ein Beispiel aus der Lutherbibel von 2017: Joh 14, 8â11
Wer den Sohn sieht, sieht den Vater
8 Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genĂŒgt uns. 9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater [die Liebe]. Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? 10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater [der Liebe] bin und der Vater [die Liebe] in mir? Die Worte, die ich [die Weisheit] zu euch rede, die rede ich nicht aus mir selbst. Der Vater [die Liebe] aber, der in mir [der Weisheit] bleibt, der tut seine Werke [Kraft des Heiligen Geistes]. 11 Glaubt mir, dass ich im Vater [Liebe] bin und der Vater in mir [Weisheit]; wenn nicht, so glaubt doch um der Werke [des Heiligen Geistes] willen.
Zum Problem der Dreifaltigkeit erklÀrt die Seele von Robert Blum auf Geheià von Jesus das Wesen Gottes einem verstorbenen Mönch im Jenseits. Hier ein Auszug aus Lorber Von der Hölle bis zum Himmel, der Beschreibung der jenseitigen Entwicklung des RevolutionÀrs Robert Blum, Bd. 1, Kap. 126, 1 + 2:
Jesus der Gekreuzigte ist allein Gott ĂŒber alle Himmel und ĂŒber alles, was den unendlichen Raum erfĂŒllt. Er allein ist der Urschöpfer aller Dinge, aller Engel, Menschen, Tiere, Pflanzen und aller Materie. Er ist der Vater seinem urewigen Lieb...