Lied der Jahreszeiten
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Lied der Jahreszeiten

Sonettenkranz

Margret Silvester

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  1. 72 pages
  2. German
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Lied der Jahreszeiten

Sonettenkranz

Margret Silvester

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Wie die Erde um die Sonne kreist, wie es Tag und wieder Nacht wird, wie der Winter dem FrĂŒhling weicht - so liest sich der Sonettenkranz. Aus der Starre des Winters entsteht neues Leben, das dort reifen kann, wo es geschĂŒtzt und liebend erwartet wird. Vom Aufbrechen des Eises, von der GefĂŒhlskĂ€lte, die das Sterben in sich trĂ€gt, von tröstender WĂ€rme und dem alles verzehrenden Feuer eines heißen Sommertages bis hin zur Ernte, die auch der Schnitter hĂ€lt, erzĂ€hlen die 60 Sonette. In vier Abschnitten mit je einem Meistersonett zu einem Kranz gebunden, geben sie wieder, was uns im Jahreskreislauf begleitet; wiederkehrend, erneuernd, auftrumpfend, streitbar, versöhnlich, vergĂ€nglich.

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Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2019
ISBN
9783749457984
Édition
3
Sous-sujet
Poesia

Herbst

Die Spinnen sind es,
die sich treiben lassen, die Brut
war ganz in Seide eingesponnen
I
Des SĂŒdens Sonne wird nun weichen mĂŒssen,
sie, die im Überfluss uns LebenswĂ€rme schenkte,
das Spiel, das Wachsen, Werden lange lenkte
mit ihren ĂŒberhitzten tollen LiebeskĂŒssen.
Als Abschiedsgruß winkt noch ihr goldner Schein,
der ĂŒbertĂŒncht das Land mit warmen Streifen,
in denen Korn und FrĂŒchte vollends reifen;
die hohe Zeit, sie wird uns unvergessen sein.
Noch scheint ihr Licht durch dichtes Laub,
doch hier und da setzt schon die FĂ€rbung ein.
Der Schrei der wilden GĂ€nse macht uns taub.
Hagebutten leuchten fett in ihren Hecken,
StechÀpfel stehen prall am Wiesenrain
und Igel fressen wohlgenÀhrte Schnecken.
II
Letzte Strahlen versĂŒĂŸen uns die Trauben,
sie hĂ€ngen weiß und blau an dĂŒnnen Stielen.
Die frĂŒhen Pflaumen wurden reif und fielen
in die flammend orangen Kapuzinerhauben.
Zur Reifung braucht ein jedes seine eigne Zeit.
Solange noch das FĂŒchslein an Mamas Zitze hĂ€ngt,
wird keiner Gans von ihm ein Federchen verrenkt.
Und der Winterapfel ist lang noch nicht so weit.
Unreifes wird oft zum Zeitvertreib gepflĂŒckt,
des Spielens ĂŒberdrĂŒssig liegts am Wegesrand
im Staub der Straße, vergessen und zerdrĂŒckt.
Dem man die Kinderschuhe zu frĂŒh entrissen hat,
der wird bei der Suche nach seinem Lebensband
alleine von den MĂŒhen dieser Suche matt.
III
Wein rankt sich purpurrot um Gartenlauben,
ein PĂ€rchen hat sich dort heimlich eingeschlichen.
Kommt der AbenddÀmmer, ist der Tag gewichen.
Der kĂŒhle Wein soll ihre Sinne rauben.
Sie heben ihre GlÀser, trinken auf das, was war:
Ein Leben voller Leben; und nichts davon bereut.
Ins Klirren der Kristalle dringt fernes AbendgelÀut;
die Liebe wÀhrt schon bald an die sechzig Jahr.
Der Laube gegenĂŒber steht ein bewohntes Haus;
die darin heute wohnen, brauchen sie nicht mehr.
Das Licht in allen Fenstern sieht so lebendig aus.
Jetzt legen sie sich Decken auf die Laubenbank,
er nimmt sie in die Arme und zieht sie zu sich her;
gemeinsam trinken sie den letzten goldnen Trank.
IV
Eichhörnchen suchen ĂŒberall nach NĂŒssen,
die reif und schwer vom Baum gefallen sind;
erfolgreich wehrten sie sich, bis der Wind
vom Zweig sie riss mit seinen rauen KĂŒssen.
FĂŒr viele ist die Schonzeit jetzt vorbei.
Im Morgennebel stehen graue Schatten,
die sich des Nachts sehr gut verborgen hatten.
Das Fieber auf dem Hochsitz macht sich frei.
Was eben noch mit stolz-geweihtem Haupt
die Luft nach Fremdgeruch in seine Sinne sog,
ist bald des eignen Herzschlags ganz beraubt.
Wohl können HĂ€nde noch letzte WĂ€rme spĂŒren,
die Seele ahnen, die keine Waage wog -
doch dieser Hirsch wird nie ein Rudel fĂŒhren.
V
Silbrig zieht ein Hauch durch Gras und Zweige,
die AbendnÀsse gleicht dem Morgentau,
jetzt suchen alle in dem spÀten Himmelsblau
ein Dach, ein warmes, in des Tages Neige.
Wohl dem, der zeitig umsichtig gehandelt,
er hat fĂŒr sich und das ihm anvertraute Leben
mit seinem Willen, seiner StÀrke, seinem Streben
den Lebenstraum zur festen Bleibe umgewandelt.
Ein eignes Heim, ein Obdach, wie auch immer,
ein Schutz fĂŒr eine Zeit, die kalt sein wird und lang.
Es nicht zu haben – ach, was wĂ€re schlimmer?
Allein zu sein. In langen Abenden und NĂ€chten
kein Wort zu hören, keinen vertrauten Klang,
allein nur mit den eignen dunklen MĂ€chten.
VI
Es sind die Spinnen, die sich treiben lassen.
Die Brut war ganz in Seide eingesponnen.
In ihren feinen FÀden glÀnzen silbern Sonnen,
wÀhrend die Farben rings um sie verblas...

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