Die Facetten der Kristallkugel
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Die Facetten der Kristallkugel

Basis menschlicher Wahrnehmungen

Maximilian Rifenkoek

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  1. 104 pages
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Die Facetten der Kristallkugel

Basis menschlicher Wahrnehmungen

Maximilian Rifenkoek

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Es ist faszinierend, dass wir wirtschaftlich mit der Dritten Industriellen Revolution vor einem Paradigmenwechsel stehen, gleichzeitig sozial in einem Globalen Dorf leben, in dem die Menschen der Zweiten Moderne ihre errungenen Menschenrechte verteidigen mĂŒssen gegen die, die den Staatsrechten der Ersten Moderne den Vorzug geben, und gegen die, deren Vorstellungen religiös noch dem finsteren Mittelalter entstammen.

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Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2016
ISBN
9783739250045
Édition
1
Sous-sujet
Soziologie

B. Facetten der Wahrnehmung

1. Reflektionen

Es ist nicht leicht, in Zeiten des englisch-hollĂ€ndischen Krieges persönliche Kontakte zwischen ihren Gelehrten herzustellen. Christiaan Huygens, selber seit zwei Jahren Mitglied der Royal Society, ergriff daher gerne die Gelegenheit, den von Kleve nach London rĂŒckreisenden John Locke zusammen mit dem in Amsterdam um die Druckerlaubnis seiner Werke verhandelnden Thomas Hobbes und dem fĂŒr ihn Linsen schleifenden Baruch de Spinoza zu einem GesprĂ€ch nach Leiden einzuladen.
„ Und Ihr meint, Mr. Locke, die Zeit der Religionskriege ist zu Ende?“
„ Sicher. Seit dem WestfĂ€lischen Frieden lassen sich die FĂŒrsten ihr Recht, ĂŒber die Religion ihrer Untertanen zu bestimmen, nicht mehr aus der Hand nehmen.
Ihre Vorstellung, Mr. Hobbes, des Krieges aller gegen alle, gilt nicht mehr fĂŒr die Untertanen, wohl aber fĂŒr die FĂŒrsten selbst. Sie sind heute der homo hominis lupus, um in Ihrem Bild zu bleiben.
Ich komme gerade aus Kleve, wo wir versucht haben, mit Brandenburg ein BĂŒndnis gegen Frankreich zu schließen. Gleichzeitig sind wir bestrebt, den Streit zwischen England und den Generalstaaten zu beenden, um gegen die expansiven GelĂŒste Ludwig XIV. gewappnet zu sein.“
„Mr. Hobbes, Sie behaupten in Ihrem Hauptwerk Leviathan dass der menschlichen Wahrnehmung keine gesicherten Erkenntnisse ĂŒber eine Außenwelt möglich sind“, mischte sich Spinoza in das GesprĂ€ch ein.
„Hinsichtlich menschlicher Vorstellungen stimme ich mit Ihnen ĂŒberein. Menschen handeln um des Nutzens willen, den sie begehren. Alles das, was sie nicht selbst hergestellt haben, ihr eigenes Leben und die GĂŒter, die die Natur ihnen schenkt, muss daher eine fremde Macht zum Zwecke ihres Nutzen ihnen zur VerfĂŒgung gestellt haben.
Diese fremde Macht gilt es zu verehren, damit die Quelle ihres Lebenszweckes weiter sprudelt, und es gilt ihr zu opfern, damit der Zorn dieser fremden Macht besĂ€nftigt wird. Diese Zweckhaftigkeit menschlichen Denkens ist die Ursache fĂŒr die Vorstellung einer fremden Macht, die den Menschen gegenĂŒbersteht. Wie diese fremde Macht aussieht, ist der subjektiven Vorstellungskraft ĂŒberlassen. Aber Wahrnehmungen basieren doch auf SinneseindrĂŒcke. Sind die nicht eher vergleichbar?“
„Das wĂŒrde mich auch brennend interessieren“, pflichtete Locke bei. „Mir schwebt eine Philosophie vor, die nicht wie Platon von der Vernunft ausgeht, sondern von den Erfahrungen. Und da sind die SinneseindrĂŒcke die Basis.“
„Moment, meine Herren, Sie ĂŒbersehen da etwas“, unterbrach Hobbes den Gedankenfluss. „Ihre Wahrnehmungen sind nicht die SinneseindrĂŒcke, sondern die Reflektionen, die Ihr Geist mit diesen SinneseindrĂŒcken vornimmt. Er deutet Ihre SinneseindrĂŒcke. Und diese Deutung kann durchaus unterschiedlich ausfallen. Ob diese Wahrnehmungen wahr sind, hĂ€ngt davon ab, ob andere der gleichen Sprache, den gleichen Deutungszusammenhang der Äußerung ĂŒber die SinneseindrĂŒcke teilen.“
Christiaan Huygens hatte mit zunehmendem VergnĂŒgen der Diskussion seiner GĂ€ste gelauscht. „Ich möchte Sie an einem Experiment teilnehmen lassen“, schaltete er sich in die Diskussion ein.
Dabei stĂŒlpte er ĂŒber eine brennende Kerze eine nach unten offene Kristallkugel. „ Was sehen Sie?“ „Dass die Facetten der Kristallkugel noch nicht alle fertig geschliffen sind!“, meldete sich in Spinoza der Fachmann als Linsenschleifer. „Durch einige Facetten sieht man die brennende Kerze, andere reflektieren ein milchiges Weiß, ein Zeichen, dass das Licht durch diese Facetten stark gestreut wird.“
„Mir fĂ€llt auf, dass die Kerze, durch die Facetten betrachtet, seltsam verzerrt erscheint,“ analysierte John Locke. „ Und dass dieselbe Kerze, je nach Facette, durch die man schaut, anders aussieht.“
„Gut, halten Sie Ihre Wahrnehmungen im GedĂ€chtnis fest. Und mich nicht fĂŒr sprunghaft, wenn ich Ihnen jetzt eine andere Frage stelle.“
Damit holte Christiaan Huygens ein blaues und ein rotes Tuch hervor.
„ Warum ist dieses Tuch blau und dieses rot? Sagen Sie mir nicht, weil sie so eingefĂ€rbt sind, denn wenn kein Licht darauf fĂ€llt, sind beide TĂŒcher gleich schwarz. es muss also etwas mit Lichtbrechung zu tun haben.“
Seine GĂ€ste zuckten ratlos mit den Schultern.
„ Sehen Sie, meine Herren, auch ich habe lange keine ErklĂ€rung gefunden, bis ich eines Abends bei einem Spaziergang nach einem abgezogenen Gewitter einen wunderschönen Regenbogen sah, hervorgerufen durch die Lichtbrechung von Myriaden von Regentropfen des abziehenden Gewitters.
Da wurde mir klar, dass das weiße Licht der Sonne eine Mischung der Spektralfarben von Blau bis Rot ist und aus unterschiedlichen Wellen besteht. GelĂ€nge es, alle unterschiedlichen Wellen bis auf eine zu absorbieren, erschiene das Licht in dieser Farbe.“
„Heißt das, dass Sie glauben, bei dem blauen Tuch werden alle Spektralfarben absorbiert und nur die blaue reflektiert und entsprechend bei dem roten Tuch?“, ahnte Thomas Hobbes den Gedankengang seines Gastgebers.
„ So ist es, aber ich kann es noch nicht beweisen.“
„ Übertragen auf meine These von den unterschiedlichen Wahrnehmungen der selben SinneseindrĂŒcke, heißt das“, spann Hobbes den Gedankenfaden weiter, „es werden unterschiedliche SinneseindrĂŒcke absorbiert und daher nicht dieselben reflektiert.“
„ Oder TatbestĂ€nde verzerrt reflektiert“, ergĂ€nzte John Locke.

2. Cuius regio, eius religio

Der TĂŒrklopfer am Paludanushaus in Friedrichstadt wurde heftig auf und ab bewegt. Der Hausherr, aus seinem Mittagsschlaf geweckt, schickte die Magd, um nach dem Störenfried zu sehen.
„ Herr, es ist der Fischer de Witt, der Euch dringend zu sprechen wĂŒnscht.“
„ Was ist los, Fischer de Witt?“
„Mynheer Paluda, De Swarte Swan steht vor de Eiderslus un wartet ob de Tidenhub!“
Dem Hausherrn fiel ein Stein vom Herzen, war doch das Schiff, mit seinem Sohn und Wein aus Bordeaux an Bord, seit Wochen ĂŒberfĂ€llig. Er warf seine Pelerine ĂŒber und kĂ€mpfte sich durch den Novemberregen zum alten Hafen.
De Swarte Swan trieb mit der Flut die Treene hoch und bog gerade in die HafenmĂŒndung ein, als der WeinhĂ€ndler dort ankam.
„Du bist in diesem Jahr spĂ€t dran, mein Sohn, hattest Du Schwierigkeit mit Wind und Wetter?“
„Nein, im Gegenteil, die jetzt im Herbst herrschenden Westwinde haben uns schneller nach Hause getrieben, als wir erwartet hatten. Es sind andere UmstĂ€nde, die mich lĂ€nger in Bordeaux festgehalten haben. Aber ich möchte hier draußen nicht darĂŒber sprechen. Ich werde Ihnen, Vater, zu Hause ausfĂŒhrlich Bericht erstatten.“
„ Vater, ich konnte Ihnen am Hafen vor allen Leuten nicht erlĂ€utern, warum ich lĂ€nger in Bordeaux geblieben bin. ZunĂ€chst, Monsieur Ribaud, unser WeinhĂ€ndler, ist auf der Flucht. wir werden also kĂŒnftig keinen Wein mehr von ihm beziehen. Ludwig XIV. will das Edikt von Nantes seines Großvaters aufheben und getreu dem Grundsatz Cuius Regio, eius Religio die Hugenotten zu strammen Katholiken machen. Sie dĂŒrfen das Land nicht verlassen, widrigenfalls wird ihr Vermögen konfisziert.“
„Geht das schon wieder los“, murmelte der WeinhĂ€ndler und dachte dabei an seine Vorfahren, die als Marranen vor der spanischen Inquisition nach den Niederlanden geflohen waren. Damals der Staat im Auftrag der Kirche, heute nach dem WestfĂ€lischen Frieden in Eigenregie.
„Um dieses Vermögen zu retten“, fuhr der Sohn fort. „Habe ich die ganze Ernte, einschließlich der LagerbestĂ€nde, gekauft, die Ă€ltesten FĂ€sser, soweit die KapazitĂ€t meines Schiffes reichte, geladen und den Rest, einschließlich des neuen Weines, bei einem befreundeten katholischen Winzerkollegen von Monsieur Ribaud zwischengelagert, dem auch Ribaud Weinberg und GebĂ€ude ĂŒberschrieben hat.“
„Aber Du hattest doch gar nicht so viel Geld!“
„Das ist die Kehrseite der Medaille. Alle GeschĂ€ftsabschlĂŒsse laufen auf Kredit. Monsieur Ribaud wollte mit seiner Familie als armer Hugenotte das Land verlassen, damit der Staat nichts kassieren kann. Alle GeschĂ€fte sind daher auf Kreditbasis abgewickelt worden. Um auch das unbewegliche Vermögen transferieren zu können, hat Monsieur Ribaud mit seinem Nachbarn vereinbart. dass dieser kĂŒnftig als unser Lieferant einspringt und uns seinen Wein so lange zum halben Preis verkauft, bis der Wert von GebĂ€ude und Weinberg abbezahlt sind.“
„ Und was ist mit Monsieur Ribaud?“
„Er wird sich bei uns melden, sobald er im Ausland festen Fuß gefasst hat.“
*
Im Sommer des folgenden Jahres erhÀlt Mynheer Paluda einen Brief aus Berlin, worin Monsieur Ribaud mitteilte, dass er sich dort niedergelassen habe und bat die transferierten Vermögenswerte ihm zukommen zu lassen.
*
„Ich habe jetzt die letzten FĂ€sser der noch von Monsieur Ribaud geernteten Trauben und die ersten seines Nachfolgers an Bord“, berichtete der Sohn Mynheer Paludas seinem Vater bei seiner erfolgreichen Heimkehr aus Bordeaux im ĂŒbernĂ€chsten Jahr.
„Das trifft sich gut. Monsieur Ribaud hat ĂŒbrigens wieder geschrieben. Er bedankt sich fĂŒr die Begleichung der ausstehenden Forderungen und teilt uns mit, dass er in Berlin eine Weinhandlung eröffnet hat. Die zahlreichen mit ihm nach Brandenburg geflohenen Landsleute sorgten fĂŒr guten Umsatz. Er möchte ĂŒber uns in Zukunft Weine seiner Heimat beziehen und wird uns in Friedrichstadt demnĂ€chst besuchen.“
*
Die Verkostung fand im Weinkeller des Paludanushauses statt.
„Monsieur Ribaud, ich ĂŒberlasse Ihnen den von Ihrem Nachbarn bezogenen Wein so lange zum halben Preis bis der Wert Ihrer Immobilien abbezahlt ist. Dasselbe ist, wie Sie wissen, mit Ihrem Nachbarn in Frankreich vereinbart. Haben Sie sich denn in Berlin gut eingelebt?“
„Ja, wir bilden eine richtige französische Kolonie in Berlin. In Brandenburg leben inzwischen ĂŒber 20.000 geflohene Hugenotten trotz Ausreiseverbot Ludwigs, Insgesamt sollen ĂŒber 170.000 Hugenotten ins Ausland geflĂŒchtet sein.“
„Ich kann den Verlust der Heimat nachempfinden, Wir Paludas sind ursprĂŒnglich spanische Marranen. vertrieben im Auftrag der katholischen Kirche durch die spanische Krone sind wir in Amsterdam gelandet. Schauen Sie sich heute Spanien an, das menschliche Ausbluten bleibt ja nicht ohne Folgen. Es sind ja nicht Analphabeten vertrieben worden.
Die Niederlande haben durch die Zuwanderung einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt.
Kluge Herrscher, wie unser Gottorfer Graf Friedrich III. hier in Schleswig oder Euer KurfĂŒrst in Brandenburg haben das erkannt und profitieren von der Verbohrtheit ihrer Kollegen.
Auch sie, Monsieur Ribaud, werden Nutznießer des wirtschaftlichen Aufschwungs Brandenburgs werden.
Ich prophezeie Ihnen, Monsieur Ribaud, dass der Aderlass, den Frankreich durch die Flucht der Hugenotten erlitten hat, wirtschaftlich nicht spurlos vorĂŒbergehen wird, nicht heute, nicht morgen, aber in den nĂ€chsten 100 Jahren.“
„Monsieur Paluda, Sie erwĂ€hnten, Ihre Vorfahren haben nach ihrer Flucht in Amsterdam gelebt. Was hat Sie nach Friedrichstadt verschlagen?“
„DarĂŒber könnten Ihnen meine hollĂ€ndischen Nachbarn besser Auskunft geben. Sie sind Remonstranten, Calvinisten, die die strenge PrĂ€destination ablehnen und den freien menschlichen Willen bejahen. Deswegen hat die Amsterdamer Stadtregierung sie vertrieben. Friedrich III. hat ihnen angeboten, fĂŒr ihn diese nach ihm benannte Stadt zu grĂŒnden, deren Grachten ja noch an Amsterdam erinnern. Die von ihm gewĂ€hrte Religionsfreiheit lockte noch viele andere Religionsgemeinschaften an und gab der Stadt den Namen „Stadt der Toleranz„. Das hat auch meinen Vater und andere jĂŒdische GlaubensbrĂŒder bewogen, hier zu siedeln.“
Der Hausherr hob sein Glas zu einem Trinkspruch und in seiner Stimme schwang das ganze Leid eines verfolgten Volkes:
„Der Herr schĂŒtze diese Insel der Toleranz!“

3. Protestantische Ethik

„Er ist schon ein Goldjunge, dieses BĂŒndel aus Neugier, GeschĂ€ftssinn und Ruhmsucht. Alles was er anfasst, wird zu Geld.
Mit seiner PrĂ€geanstalt macht er jetzt Geld aus Geld!“
Der das laut vor sich hin dachte, war der Arzt Erasmus Darwin. Er hatte im Soho House in Handsworth an dem Treffen der Lunar Society teilgenommen und war jetzt in seinem EinspĂ€nner auf der Heimfahrt nach Lichfield. In dieser lauen Sommernacht Anfang Juli 1787 brauchte er nicht besonders auf den Weg zu achten, denn das DĂ€mmerlicht kĂŒndigte schon den nĂ€chsten Tag an. Außerdem spendete der Vollmond genĂŒgend Licht.
Da sie sich immer am nĂ€chstliegenden Montag nach Vollmond treffen wollten, um in den Straßen ohne Beleuchtung gut heimzufinden, nannten sie ihre Gruppe The LunarSociety sich selbst augenzwinkernd Lunatics – „Wahnsinnige“.
Bei diesem letzten Treffen hatte ihn sein Freund Matthew Boulton ĂŒber den Plan informiert, seine Schmuckmanufaktur in eine PrĂ€geanstalt umzuwandeln.
„Es mĂŒssen ĂŒber zwanzig Jahre sein, die er Matthew schon kennt“, sinniert er.
Das erste, was Matthew Boulton tat, als er die Manufaktur von seinem Vater geerbt hatte, er machte die Produktion der SchmuckstĂŒcke arbeitsteilig und stellte die erforderl...

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