Öffentliches Baurecht fĂŒr Architekten und Bauingenieure
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Öffentliches Baurecht fĂŒr Architekten und Bauingenieure

Jörg Menzel, Werner Finger, Kirsten Rickes

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Öffentliches Baurecht fĂŒr Architekten und Bauingenieure

Jörg Menzel, Werner Finger, Kirsten Rickes

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FĂŒr Studierende, Einsteiger und PraktikerDie Verfasser geben mit dem Werk einen Überblick ĂŒber die zentralen Regelungen des Öffentlichen Baurechts. FĂŒr Einsteiger, die sich erstmals mit dem Themengebiet befassen, aber auch fĂŒr Praktiker, die nachlesen möchten, ohne direkt zum ausgebildeten "Juristen im Öffentlichen Baurecht" zu werden, und fĂŒr Studierende, die sich Kenntnisse dieser Rechtsmaterie aneignen mĂŒssen.Auf aktuellem StandMit der 2. Auflage wurde das Werk auf aktuellen Stand gebracht. So ist beispielsweise das Thema "urbane Gebiete" neu hinzugekommen und es wurden Änderungen aus der Landesbauordnung Baden-WĂŒrttemberg eingearbeitet.Anschauliche Darstellung mit Beispielen und FotosKnapp, aber gut lesbar und verstĂ€ndlich bringt das Buch das Öffentliche Baurecht den Leserinnen und Lesern nĂ€her. Neben der rechtlichen Darstellung und kleineren Fallbeispielen sind AuszĂŒge aus PlĂ€nen und Fotos enthalten, die das Thema anschaulich machen.

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Informations

Année
2020
ISBN
9783415067073
Édition
2
Sujet
Jura

C. Bauordnungsrecht

I. Allgemeines

186
Das Bauordnungsrecht ist Landesrecht. Somit ist fĂŒr den Planer jeweils die Landesbauordnung des Bundeslandes relevant, in dem das Bauvorhaben realisiert werden soll. FĂŒr Baden-WĂŒrttemberg ist dies die Landesbauordnung (LBO) aus dem Jahr 1995 in der Fassung von 2010 mit der letzten Änderung vom Juli 2019. Die §§-Angaben zur LBO in diesem Kapitel beziehen sich auf die Regelungen des Landes Baden-WĂŒrttemberg.
187
Bauordnungsrecht dient in erster Linie der Gefahrenabwehr. Deutlich wird dies in der Regelung des § 3 LBO, die als „Generalklausel“ zu verstehen ist. Danach dĂŒrfen mit dem Bau keine Situationen herbeigefĂŒhrt werden, die die „öffentliche Sicherheit oder Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit oder die natĂŒrlichen Lebensgrundlagen“, bedrohen oder eine Nutzung der baulichen Anlage verhindern. Dieses Gebot gilt fĂŒr das Bauen wie auch fĂŒr den Abriss.
Beispielsweise mĂŒssen Bauten so errichtet werden, dass sie nicht zusammenfallen (angesprochen ist damit u. a. das Thema der Statik). Die Verhinderung einer vollstĂ€ndigen Verschattung eines NachbargebĂ€udes (hier lautet das Thema Einhaltung von AbstandsflĂ€chen) ist hier ebenso zu nennen wie die Einhaltung der Vorschriften des Brandschutzes (u. a. der Einbau von Brandrauchmeldern in Schlafbereichen und Zuwegungen).
Regelungen zur Abwendung von Gefahren, die man heute dem Bauordnungsrecht zurechnet, gab es schon im Mittelalter. Beispielsweise enthielt der „Sachsenspiegel“ (eine Sammlung von Rechtsvorschriften aus dem 12. Jahrhundert) Abstandsregelungen zu SchweinestĂ€llen (Geruchsproblematik). Vorgaben betreffend AbstĂ€nde zu Backöfen (Brandschutz) sind ein weiteres Beispiel.
188
Neben der Gefahrenabwehr hat das Bauordnungsrecht auch noch zwei weitere wichtige Aufgaben: Die Beachtung Ă€sthetischer (vgl. z. B. § 11 LBO) und sozialpflegerischer Belange („humanes Wohnen“, vgl. z. B. § 3 Abs. 4 LBO).
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Abb. 38: Gefahrenstelle durch Bauruine? Verunstaltung des Straßenbildes?

1. Anwendung

189
Bei jedem Bauvorhaben sind neben dem Bauplanungsrecht Fragen des Bauordnungsrechts zu prĂŒfen. Das Bauordnungsrecht ist im Wesentlichen in der Landesbauordnung geregelt. ErgĂ€nzend gibt es diverse Verwaltungsvorschriften oder technische Baubestimmungen zum Bauen (z. B. DIN-Normen), vgl. § 3 Abs. 3 LBO. Der Bund hat keine Gesetzgebungskompetenz, da sich das Bauordnungsrecht aus dem Polizeirecht (Gefahrenabwehr) entwickelt hat und Regelungen dieser Materie den BundeslĂ€ndern obliegen.
190
Die Landesbauordnung Baden-WĂŒrttemberg enthĂ€lt in den ersten drei Paragrafen zentrale Aussagen, die stets beachtet werden mĂŒssen. Sie stehen quasi „vor der Klammer“ und bilden den Einstieg fĂŒr die bauordnungsrechtliche Betrachtung des konkreten Vorgangs.
Dies sind:
– die Frage, ob die Landesbauordnung Anwendung findet (§ 1 LBO) oder ob es andere Spezialvorschriften gibt (§ 1 Abs. 2 LBO) – z. B. aus dem Wassergesetz,
– die Begriffsdefinitionen in § 2 LBO und
– die Generalklausel des § 3 LBO.
Neben den „Einstiegsvorschriften“ der drei ersten Paragrafen der LBO sind in materieller, also inhaltlicher Hinsicht, die Regelungen in den §§ 4 bis 48 LBO entscheidend. Die §§ 49 bis 79 LBO regeln vor allem Verfahrensfragen (also z. B. die Genehmigungsverfahren).
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Abb. 39: Genehmigungsverfahren: Beispiel aus einem Bauantrag, zeichnerischer Teil.
Einen Vordruck fĂŒr Genehmigungsverfahren gibt es z. B. bei den Baugenehmigungsbehörden (oftmals auf den Homepages der Stadt- und Landkreise).
191
Um sich mit den Regelungsinhalten der LBO vertraut zu machen, hilft zunĂ€chst ein Blick in die InhaltsĂŒbersicht. Mit den Überschriften wird bereits auf die jeweils zentralen Regelungen hingewiesen, sodass ein Auffinden der zu beachtenden Vorschriften erleichtert wird.
InhaltsĂŒbersicht der LBO Baden-WĂŒrttemberg:
– Erster Teil
Allgemeine Vorschriften (§§ 1 bis 3)
– Zweiter Teil
Das GrundstĂŒck und seine Bebauung (§§ 4 bis 10)
– Dritter Teil
Allgemeine Anforderungen an die BauausfĂŒhrung (§§ 11 bis 16a)
– Vierter Teil
Bauprodukte und Bauarten (§§ 16b bis 25)
– FĂŒnfter Teil
Der Bau und seine Teile (§§ 26 bis 33)
– Sechster Teil
Einzelne RÀume, Wohnungen und besondere Anlagen (§§ 34 bis 40)
– Siebenter Teil
Am Bau Beteiligte, Baurechtsbehörden (§§ 41 bis 48)
– Achter Teil
Verwaltungsverfahren, Baulasten (§§ 49 bis 72)
– Neunter Teil
Rechtsvorschriften, Ordnungswidrigkeiten, Übergangs- und Schlussvorschriften (§§ 73 bis 79)
192
Die LBO betont heute stĂ€rker als frĂŒher die Verantwortlichkeit der am Bau beteiligten Personen. Die Behörden sollen von der ÜberprĂŒfung der Bauunterlagen entlastet und die Eigenverantwortung des Einzelnen soll gestĂ€rkt werden. Ziel sind weniger BĂŒrokratie und die schnellere Realisierung von Bauvorhaben. Ökologische Ziele gibt es in der Landesbauordnung ebenfalls. Zwar kann sie keine Spezialgesetze (z. B. bezĂŒglich des Artenschutzes) ersetzen, aber dennoch gibt es Vorgaben, etwa dergestalt, dass nicht ĂŒberbaute FlĂ€chen eines GrundstĂŒcks grundsĂ€tzlich als GrĂŒnflĂ€che anzulegen sind, vgl. § 9 Abs. 1 LBO. Immer stĂ€rker spielt auch das Thema regenerativer Energien eine Rolle. Dazu hat das Land Baden-WĂŒrttemberg z. B. eine Verfahrensfreiheit fĂŒr Solaranlagen auf oder an GebĂ€uden eingefĂŒhrt, vgl. Anhang zu § 50 Abs. 1 LBO Nr. 3c).

2. Begriffe

193
Die Begriffsdefinitionen in § 2 LBO (bzw. entsprechende Vorschriften in der jeweiligen Landesbauordnung eines jeden Bundeslandes) stellen fĂŒr die Planer ganz zentrale Vorgaben dar. Sie bilden die Grundlage fĂŒr die Beurteilung von BauvorgĂ€ngen nach der Landesbauordnung.
Die Begriffe haben unmittelbar Auswirkungen auf
– das inhaltliche (materielle) Recht: Die LBO gilt fĂŒr alle baulichen Anlagen, vgl. § 1 Abs. 1 und § 2 Abs. 1 LBO.
– das Verfahrensrecht (formelles Recht): Eine Herstellung oder Beseitigung baulicher Anlagen bedarf grundsĂ€tzlich einer Genehmigung, vgl. § 49 LBO. Es ist also ein Verfahren durchzufĂŒhren.
Die Definitionsliste in § 2 LBO beginnt mit dem Begriff der „baulichen Anlage.“
Dieser Begriff wird im Sinne des Bauordnungsrechts definiert und ist nicht identisch mit dem Begriff des Bauplanungsrechts, der in § 29 BauGB benutzt wird. Dieser hat zunĂ€chst einen stĂ€dtebaulichen Bezug. Außerdem kann das Landesrecht keine Begriffsdefinition fĂŒr Bundesrecht geben (Grund: Gesetzgebungskompetenz). Andererseits ist aber anerkannt, dass die Beschreibung des Wortes „bauliche Anlage“ in den Landesbauordnungen weitgehend vergleichbar ist mit der Relevanz im Bauplanungsrecht, sodass die Definition (der LBO) „gedanklich“ auf das Bauplanungsrecht ĂŒbertragen werden kann.
194
Folgende Voraussetzungen ergeben sich aus dem Gesetzestext fĂŒr eine bauliche Anlage i. S. v. § 2 Abs. 1 LBO:
– Unmittelbare Verbindung mit dem Erdboden,
– der Einsatz von Bauprodukten und
– Herstellung aus Bauprodukten.
195
Die bauliche Anlage muss mit dem Erdboden ...

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