eBook - ePub
1. Verlangen wir, in Betten zu schlafen âŠ
Materialien und Dokumente zur Geschichte der NGG-Verwaltungsstelle Frankfurt Festschrift zum 100-jÀhrigen JubilÀum der Fachgruppen BÀcker und Brauer im Jahre 1984 Erweiterte Neuauflage 2016
Burchard Bösche, Gewerkschaft NGG, Heinrich-Kauffmann-Stiftung, Burchard Bösche, Gewerkschaft NGG, Heinrich-Kauffmann-Stiftung
This is a test
Partager le livre
- 108 pages
- German
- ePUB (adapté aux mobiles)
- Disponible sur iOS et Android
eBook - ePub
1. Verlangen wir, in Betten zu schlafen âŠ
Materialien und Dokumente zur Geschichte der NGG-Verwaltungsstelle Frankfurt Festschrift zum 100-jÀhrigen JubilÀum der Fachgruppen BÀcker und Brauer im Jahre 1984 Erweiterte Neuauflage 2016
Burchard Bösche, Gewerkschaft NGG, Heinrich-Kauffmann-Stiftung, Burchard Bösche, Gewerkschaft NGG, Heinrich-Kauffmann-Stiftung
DĂ©tails du livre
Aperçu du livre
Table des matiĂšres
Citations
Ă propos de ce livre
In diesem Buch werden Materialien und Dokumente zur Geschichte der Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-GaststĂ€tten, verwaltungsstelle Frankfurt am Main, veröffentlicht. Die erste Auflage erschien 1984 als Festschrift zum 100jĂ€hrigen JubilĂ€um der Fachgruppen BĂ€cker und Brauer. Die Geschichte der Frankfurter Nahrungsmittel- und Gastgewerbe-Arbeiterbewegung reicht weit hinter das Revolutionsjahr 1848 zurĂŒck. Frankfurt war immer ein wichtiger Knotenpunkt der sĂŒdwestdeutschen Arbeiterbewegung, was an zahlreichen historischen Texten belegt wird.
Foire aux questions
Comment puis-je résilier mon abonnement ?
Il vous suffit de vous rendre dans la section compte dans paramĂštres et de cliquer sur « RĂ©silier lâabonnement ». Câest aussi simple que cela ! Une fois que vous aurez rĂ©siliĂ© votre abonnement, il restera actif pour le reste de la pĂ©riode pour laquelle vous avez payĂ©. DĂ©couvrez-en plus ici.
Puis-je / comment puis-je télécharger des livres ?
Pour le moment, tous nos livres en format ePub adaptĂ©s aux mobiles peuvent ĂȘtre tĂ©lĂ©chargĂ©s via lâapplication. La plupart de nos PDF sont Ă©galement disponibles en tĂ©lĂ©chargement et les autres seront tĂ©lĂ©chargeables trĂšs prochainement. DĂ©couvrez-en plus ici.
Quelle est la différence entre les formules tarifaires ?
Les deux abonnements vous donnent un accĂšs complet Ă la bibliothĂšque et Ă toutes les fonctionnalitĂ©s de Perlego. Les seules diffĂ©rences sont les tarifs ainsi que la pĂ©riode dâabonnement : avec lâabonnement annuel, vous Ă©conomiserez environ 30 % par rapport Ă 12 mois dâabonnement mensuel.
Quâest-ce que Perlego ?
Nous sommes un service dâabonnement Ă des ouvrages universitaires en ligne, oĂč vous pouvez accĂ©der Ă toute une bibliothĂšque pour un prix infĂ©rieur Ă celui dâun seul livre par mois. Avec plus dâun million de livres sur plus de 1 000 sujets, nous avons ce quâil vous faut ! DĂ©couvrez-en plus ici.
Prenez-vous en charge la synthÚse vocale ?
Recherchez le symbole Ăcouter sur votre prochain livre pour voir si vous pouvez lâĂ©couter. Lâoutil Ăcouter lit le texte Ă haute voix pour vous, en surlignant le passage qui est en cours de lecture. Vous pouvez le mettre sur pause, lâaccĂ©lĂ©rer ou le ralentir. DĂ©couvrez-en plus ici.
Est-ce que 1. Verlangen wir, in Betten zu schlafen ⊠est un PDF/ePUB en ligne ?
Oui, vous pouvez accĂ©der Ă 1. Verlangen wir, in Betten zu schlafen ⊠par Burchard Bösche, Gewerkschaft NGG, Heinrich-Kauffmann-Stiftung, Burchard Bösche, Gewerkschaft NGG, Heinrich-Kauffmann-Stiftung en format PDF et/ou ePUB ainsi quâĂ dâautres livres populaires dans Ciencias sociales et SociologĂa. Nous disposons de plus dâun million dâouvrages Ă dĂ©couvrir dans notre catalogue.
Informations
Die Organisation im 1. Weltkrieg und in der Weimarer Republik
FĂŒr die Zeit des 1. Weltkrieges und der Weimarer Republik liegen uns ĂŒber die AktivitĂ€ten der Nahrungsmittel-, Genussmittel- und Gastronomiearbeiterbewegung im Frankfurter Bereich nur spĂ€rliche Informationen vor. Der 1. Weltkrieg bedeutete fĂŒr alle Gewerkschaften einen tiefen Einschnitt. So waren Ende 1915 fast die HĂ€lfte der Mitglieder des Brauerei- und MĂŒhlenarbeiterverbandes zum MilitĂ€r eingezogen. Den BĂ€ckereien bescherte der 1. Weltkrieg das Nachtbackverbot, das jedoch nicht als sozialpolitische MaĂnahme sondern zur Einsparung von Weizenmehl erlassen worden war. Die Kriegswirtschaftsbehörden erhofften sich eine Verringerung des Backwarenverbrauchs, wenn die Produkte nicht mehr frisch geliefert wĂŒrden. WĂ€hrend des 1. Weltkrieges schlossen die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern und den Behörden einen âBurgfriedenâ. Offizielle ArbeitskĂ€mpfe kamen in dieser Zeit so gut wie gar nicht vor. Das Ă€nderte sich jedoch sehr schnell mit dem Kriegsende.
Die Novemberrevolution von 1918 und ihre Auswirkungen brachten viele Arbeiterkreise mit der Organisation in Verbindung, die ihr bisher fern gestanden hatten. Die Mitgliederzahlen gingen steil nach oben. In immer mehr Branchen und Bereichen gelang es, TarifvertrĂ€ge abzuschlieĂen. Ăber die Entwicklung der Ausgaben fĂŒr ArbeitskĂ€mpfe liegt uns eine Ăbersicht des 1927 durch Fusion gebildeten âVerbandes der Nahrungsmittel- und GetrĂ€nkearbeiterâ vor. In einem âMerkblatt fĂŒr FunktionĂ€re heiĂt es:
Die Streikauseinandersetzungen wurden in der Weimarer Zeit z.T. mit auĂerordentlicher HĂ€rte gefĂŒhrt. So streikten im Jahre 1925 in Frankfurt die Böttcher 38 Tage lang.81
Â
81 Helfenberg II, S. 430
Der letzte Rechenschaftsbericht vor der Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nazis82
Am Sonntag, dem 12. Februar 1933 fĂŒhrte die Frankfurter Ortsgruppe des Verbandes der Nahrungsmittel- und GetrĂ€nkearbeiter ihre letzte Generalversammlung vor der Zerschlagung durch die Nazis durch. Der Rechenschaftsbericht fĂŒr diese Generalversammlung vermittelt uns einen Eindruck davon, wie die Kraft der Organisation durch die Massenarbeitslosigkeit und deren Folgeerscheinungen geschwĂ€cht war. Auf der anderen Seite zeigt er uns aber auch, daĂ selbst unter diesen drĂŒckenden Bedingungen Kampfbereitschaft noch möglich war und konkrete Erfolge gebracht hat. In diesem Rechenschaftsbericht heiĂt es:
âWerte Mitglieder!
Das Jahr 1932 mit seiner Massenarbeitslosigkeit - zirka sieben Millionen Arbeiter und Arbeiterinnen - und seiner politischen Verwirrung hat sein Ende gefunden. Es hat an die Gewerkschaften ungeheure Anforderungen gestellt, und war fĂŒr dieselben eine Belastungsprobe von allergröĂtem AusmaĂ. Die allgemeine groĂe Arbeitslosigkeit in allen Berufen, als Folgeerscheinung der Weltkrise, und die damit verbundene verminderte Kaufkraft, hat ihre unheilvolle Wirkung auch auf die Nahrungsmittel- und GetrĂ€nkeberufe nicht verfehlt. Ăberall ein erheblicher VerbrauchsrĂŒckgang, der naturgemÀà zu starken Arbeiterentlassungen gefĂŒhrt hat.
ReaktionĂ€re Arbeitgeber, politische Gegner und andere Maulhelden versuchten die gegenwĂ€rtige Situation fĂŒr sich auszunutzen, um systematisch das Vertrauen der Arbeiterschaft zu den Gewerkschaften zu zerstören. DaĂ dieses Genannten nicht gelungen ist, beweist der Stand der Organisation. Auch das Jahr 1933 muĂ die Arbeiterschaft auf dem Posten finden. Zum Kampf gegen die Not gehört in erster Linie Kampf um die Einigkeit zu einer geschlossenen Organisation, dann wird an dem eisernen Willen der Arbeiterschaft jeder reaktionĂ€re Anschlag zerschellen.
Die immer gröĂer werdende Arbeitslosigkeit und weiter um sich greifende Kurzarbeit wirkte sich auf die Brauindustrie geradezu verheerend aus. Hierzu kam noch, daĂ infolge der guten Obsternte (Herbst 1931) der Ăpfelwein wesentlich billiger wie das Bier war, und deshalb an Stelle des Bieres Ăpfelwein getrunken wurde.
Obwohl die Brauereiarbeiter weitgehende SolidaritĂ€t gegen ihre Mitarbeiter ĂŒbten und mit wesentlich verkĂŒrzter Arbeitszeit (36 bis 32 Stunden) arbeiteten, war es nicht zu vermeiden, daĂ zu Anfang des Jahre zirka 120 Brauereiarbeiter entlassen wurden.
Im MĂ€rz 1932 wurde die Reichs- und die Gemeindebiersteuer insgesamt um zirka 7,-- RM pro Hektoliter ermĂ€Ăigt und demzufolge wurden auch die Verkaufspreise herabgesetzt; eine Belebung des Bierkonsums konnte nicht festgestellt werden, da die Kaufkraft des biertrinkenden Publikums fehlt.
Im Oktober 1932 kĂŒndigten die Brauereien den Manteltarifvertrag und unterbreiteten uns einen Entwurf, der wohl in 25 Positionen Verschlechterungen aufwies. Vier mehrstĂŒndige Verhandlungen fanden in dieser Angelegenheit statt und wurde ein neuer Mantel- und Lohntarif zum AbschluĂ gebracht, der nicht die volle Befriedigung der Belegschaften gefunden hat. In verschiedenen Positionen des Manteltarifvertrages muĂten infolge der VerhĂ€ltnisse Abstriche mit in den Kauf genommen werden. Diese Scharte werden die Brauereiarbeiter bei aufsteigender Konjunktur wieder auszugleichen verstehen.
Die Lohnfestsetzung ist wie folgt geregelt: Der Wochenlohn betrĂ€gt in Lohnklasse I bei 48stĂŒndiger Arbeitszeit 48,-- RM. = 1.-- RM pro Stunde, bei 40 Stunden 40.-- RM = 1.-- RM pro Stunde. BetrĂ€gt die Arbeitszeit weniger als 40 Stunden ist der Stundenlohn = 1.08 RM.- Hilfsarbeiter, die zur Zeit im Betriebe beschĂ€ftigt sind, erhalten 5 Prozent weniger; neueingestellte Hilfsarbeiter erhalten 90 Prozent des Spitzenlohnes.
Auch in den ĂŒbrigen Brauereien des Bezirks fanden erhebliche Entlassungen statt, da auch der KonsumrĂŒckgang im gleichen VerhĂ€ltnis wie in Frankfurt a.M. zu verzeichnen war.
Wie bereits erwĂ€hnt, war der GeschĂ€ftsgang in den Ăpfelweinkeltereien den VerhĂ€ltnissen entsprechend ein guter. Da aber in der Gesamtindustrie im Laufe des Jahres seitens der Arbeitgeber Lohnabbau gefordert wurde, durften auch die Ăpfelweinkeltereien nicht fehlen.
Mantel- und Lohntarif wurde gekĂŒndigt. Ersterer ist am 31. Dezember 1932 abgelaufen. Verhandlungen haben noch nicht stattgefunden. Laut Schiedsspruch wurde nach lĂ€ngerer Verhandlung nachstehender Lohn festgelegt. Mit Wirkung vom 19. November 1932 ab betragen die Löhne fĂŒr
Arbeitnehmer in den Ăpfelweinkeltereien: | ||
in der Lohngruppe I (gelernte Arbeiter) | RM. | 44.-- |
in der Lohngruppe II (Fahrer und Hilfsarbeiter) | RM. | 42.-- |
in der Lohngruppe III (Frauen) | RM. | 31.-- |
Dieses Lohnabkommen gilt bis zum 31. MĂ€rz 1933 und kann erstmals zu diesem Termin mit zweiwöchentlicher Frist gekĂŒndigt werden.
FĂŒr die Vilbeler Wasserindustrie kĂŒndigte der Arbeitgeberverband den Manteltarifvertrag. Nachdem eine Einigung nicht zustande kam, waren wir gezwungen, den SchlichtungsausschuĂ anzurufen. Nach lĂ€ngerer Verhandlung wurde den Parteien aufgegeben, nochmals in Verhandlung einzutreten. Mit kleinen AbĂ€nderungen wurde der bisherige Manteltarifvertrag verlĂ€ngert. Die tariflichen Löhne betragen:
Gelernte Arbeiter; Kraftfahrer und Fahrburschen mit Inkasso | 39.10 RM. pro Wo. |
Fahrburschen-Mitfahrer und Hilfsarbeiter | 33,25 RM. pro Wo. |
weibliche Arbeitnehmer | --,37 RM. pro Std. |
Das OrganisationsverhĂ€ltnis lĂ€sst sehr viel zu wĂŒnschen ĂŒbrig und wird es in Zukunft an der Belegschaft liegen, darnach zu trachten, die VerhĂ€ltnisse durch geschlossene Organisation weiter auszubauen.
FĂŒr die FaĂfabrik Wellhöfer (I.G. Farben) kĂŒndigte uns der Arb...