Faul sein trotzdem reich werden & bleiben
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Faul sein trotzdem reich werden & bleiben

Finanz-Ziele erreichen & gewinnen, einfach Geld verdienen, Vermögen sichern, intelligent investieren, ETF Aktien & Investments verstehen

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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Informations

Année
2024
ISBN
9783965962705

Börsenwissen fĂŒr Geldanlage und Investments: Wie funktioniert Wertpapierspekulation?
// Von Judith Engst, Rolf Morrien


In Zeiten niedriger Zinsen benötigen Sparer und Investoren andere Anlageformen. Aktien können eine lohenden Alternative sein. Sofern man weiß, wie die Börse funktioniert, kann man sich angeblich sogar hinlegen und schlafen.

Deutschland: Kein Land der AktionÀre! Warum eigentlich?

Vom Börsenguru AndrĂ© Kostolany stammt der folgende Ausspruch: “Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an.” Sind Aktien wirklich so sicher und sinnvoll? Eindeutig ist: Die Deutschen gelten als extrem sparfreudiges Volk. Allerdings wird recht einseitig gespart. Es dominiert der Wunsch nach Sicherheit. So lassen sich in Deutschland seit Jahrzehnten Lebensversicherungen mit den Werbeargumenten »Sicherheit« und »Absicherung« bestens verkaufen. Rein statistisch betrachtet besitzt jeder Deutsche im Durchschnitt mehr als 1,1 Lebensversicherungen. In der Disziplin »LebensversicherungsvertrĂ€ge pro Einwohner« liegt Deutschland seit vielen Jahren einsam an der Spitze. Die Versicherungskonzerne freuen sich Jahr fĂŒr Jahr ĂŒber Beitragszahlungen in Höhe zweistelliger MilliardenbetrĂ€ge. Ebenfalls sehr beliebt sind andere Sparformen wie BausparvertrĂ€ge oder SparbĂŒcher. Mit dieser konservativen Anlagestrategie sind die Deutschen in den vergangenen Jahrzehnten auch relativ gut ĂŒber die Runden gekommen.
Mit »offensiveren« Sparformen hatten die Deutschen dagegen weniger GlĂŒck. Im Aktienboom rund um die Jahrtausendwende stieg die Zahl der Aktien und Aktienfondsbesitzer fast explosionsartig von 5,6 auf 12,9 Millionen. Der folgende Kurseinbruch mit dem mehrjĂ€hrigen Crash hat das Vertrauen in die Anlageform Aktie nachhaltig erschĂŒttert. Selbst der relativ solide deutsche Leitindex DAX musste einen RĂŒckschlag von ĂŒber 8.000 auf 2.200 Punkte hinnehmen. Die Verluste im Börsensegment »Neuer Markt« waren noch viel höher. Wer eine »Volksaktie« wie die Deutsche Telekom fĂŒr 100 Euro gekauft und dann kurze Zeit spĂ€ter fĂŒr 10 Euro verkauft hat, wird erst einmal die Finger von Aktien lassen.

Neue Anlagestrategie gefragt: Mehr Mut zur Aktienkultur

Der Niedergang der Aktienkultur begann also vor gut zwölf Jahren und dauert noch immer an. Die Zahl der AktionĂ€re und AktienfondsBesitzer ist von 12,9 (2001) ĂŒber 10,8 (2005) bis auf 8,7 Millionen (2011) gesunken und konnte sich angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen in der EuroZone im Jahr 2015 nur leicht auf 9,0 Millionen erhöhen. Dies entspricht nur etwa 11 Prozent der Bevölkerung. In England – traditionell ein »Börsenland« – besitzt fast jeder vierte Einwohner Aktien oder Aktienfonds. Quoten ĂŒber 20 Prozent werden aber nicht nur im angelsĂ€chsischen Bereich erreicht. In Schweden besitzt fast jeder fĂŒnfte Einwohner Aktien – und Schweden ist nicht als »Zockerland« bekannt.
Die ZurĂŒckhaltung der deutschen Sparer hat natĂŒrlich auch Folgen bei den BesitzverhĂ€ltnissen. Vor 15 Jahren kontrollierten heimische Anleger rund zwei Drittel der DAXAktien. Heute sind es weniger als die HĂ€lfte. Die Mehrheit ist in der Hand auslĂ€ndischer Investoren. FĂŒr den Aktienmarkt spielt es keine große Rolle, woher das Kapital stammt. Die großen MittelzuflĂŒsse aus dem Ausland haben dazu gefĂŒhrt, dass der DAX im Jahr 2015 ein neues Allzeithoch erreichen konnte.
Die deutschen Anleger haben vom Aufschwung jedoch kaum profitiert – sie haben den Aktienmarkt vorher verlassen. Angesichts der großen Herausforderungen im Bereich der privaten Altersvorsorge wahrscheinlich die falsche Entscheidung. Mehrere GrĂŒnde sprechen dafĂŒr, dass die traditionell konservative Anlagestrategie nicht mehr zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts passt. Exemplarisch möchten wir nur zwei Punkte nennen: das strukturell niedrige Zinsniveau und die demografische Entwicklung, die eine VersorgungslĂŒcke auslöst.

Niedrige Zinsen heißt: Lebensversicherungen werfen kaum mehr etwas ab

Nach der Pleite der USBank Lehman Brothers im Herbst 2008 wurde in einer Panikreaktion weltweit Kapital aus dem Markt gezogen. Cash war König! Da plötzlich das »Schmiermittel« fĂŒr die Weltwirtschaft fehlte, senkten die Notenbanken weltweit die Zinsen, um schnell wieder Geld verfĂŒgbar zu machen. In den wichtigen Wirtschaftsregionen USA, Europa und Japan liegen die Leitzinsen noch heute – ca. acht Jahre nach der LehmanPleite – bei 0 bis 1 Prozent.
Die Flucht in sichere Anlageformen und das niedrige Zinsniveau sorgten dafĂŒr, dass die Durchschnittsrendite der deutschen Staatsanleihen Mitte 2016 in den negativen Bereich rutschte – ein Zustand, der vorher noch nie dagewesen war. Ausgesprochen niedrig sind die Renditen, wenn das Geld nur kurzfristig angelegt werden soll. Wer im Jahr 2016 sein Geld relativ sicher beim Bund parken wollte und in kurzlaufende Bundespapiere investierte, musste ebenfalls negative Renditen hinnehmen – hat also dafĂŒr bezahlt, Geld beim Staat parken zu dĂŒrfen.

Zinspolitik hat Auswirkungen auf die Lebensversicherung

Diese Zinspolitik hat Auswirkungen auf die Lebensversicherungen. Denn die legen ihr Geld natĂŒrlich auch am Kapitalmarkt an. Die Renditen bei Kapitallebensversicherungen werden weiter sinken. Der ausgewiesene Garantiezins ist von 4,00 Prozent im Jahr 2000 auf nur noch 1,25 Prozent im Jahr 2015 gesunken und wird ab Januar 2017 noch weiter auf 0,9 Prozent gekĂŒrzt. Der Trend geht weiter. Der Grund ist einfach: Über 60 Prozent der ĂŒber 800 Mrd. Euro, die die Lebensversicherungen fĂŒr ihre Kunden anlegen, stecken in festverzinslichen Wertpapieren (auf die Details gehen wir in einem spĂ€teren Kapitel ein). Wenn diese Anleihen aber nur 0 bis 3 Prozent Rendite abwerfen, kann die Gesamtrendite nicht bei ĂŒber 3 Prozent liegen. Schließlich fallen auch noch Verwaltungskosten an, und die EigentĂŒmer der Versicherungskonzerne wollen auch noch bedient werden (die AktionĂ€re der Allianz erhalten zum Beispiel eine attraktive Dividende).
Da eine kurzfristige Zinswende nicht in Sicht ist, werden die Durchschnittsrenditen der Versicherungen voraussichtlich weiter fallen. Die Frage lautet: Welche Neukunden investieren dann noch in Lebensversicherungen? Noch trösten die Versicherungskonzerne ihre Kunden damit, dass das Zinstief bald ĂŒberwunden wird. Doch die Hoffnung trĂŒgt. Eine radikale Zinserhöhung ist dauerhaft nicht in Sicht. Sie mĂŒssen nur die Zinsentwicklung im weltweit wichtigsten Markt – den USA – seit 1980 betrachten. In der Tendenz sinkt das Zinsniveau seit ĂŒber 30 Jahren! 1980 hat die amerikanische Notenbank die letzte große Schlacht gegen die Inflation geschlagen. Die Zinsen stiegen in den zweistelligen Bereich. Die Renditen der fĂŒnfjĂ€hrigen USStaatsanleihen kletterten auf 12 bis 16 Prozent. 1990 lag die Rendite noch bei rund 8 Prozent, im Jahr 2000 bei 6 Prozent, 2010 bei rund 3 Prozent und seit 2012 bei unter 1 Prozent. Es gibt immer wieder Schwankungen, aber die langfristige Tendenz zeigt eindeutig nach unten.

Warum das Zinsniveau niedrig bleibt

Wenn Sie eine ErklĂ€rung dafĂŒr suchen, mĂŒssen Sie nur auf eine einzige Statistik schauen: die Staatsverschuldung. Seit der Aufhebung des Goldstandards (der Bindung des Dollars an Gold) Anfang der 70erJahre steigt die Verschuldung in den USA. Erst langsam, dann immer schneller. Seit Ausbruch der Finanzkrise kann das Tempo nur noch als rasant bezeichnet werden. Die USStaatsverschuldung erreicht im Herbst 2016 einen Rekordwert von rund 19,5 Billionen Dollar. Kombinieren Sie jetzt einfach die beiden Statistiken: WĂŒrden die Zinsen in den USA auf das Niveau von 1980 steigen, mĂŒssten die USA pro Jahr ĂŒber 3 Billionen Dollar Zinsen zahlen. Eine utopische Zahl.
Daher unsere Schlussfolgerung: Da die formal mehr oder weniger unabhĂ€ngigen Notenbanken die Schuldenproblematik kennen, werden sie das Zinsniveau so niedrig wie möglich halten, damit die Zinslast noch zu schultern ist. Wenn die Konjunktur wieder gut lĂ€uft, wird es Zinserhöhungen geben, diese werden aber deutlich geringer ausfallen als in frĂŒheren Aufschwungphasen. In schwachen Konjunkturphasen wird das Zinsniveau dagegen möglichst lange im Bereich von 0 bis 1 Prozent gehalten, damit nicht zusĂ€tzlicher Druck auf die ohnehin katastrophalen Staatsfinanzen entsteht. Selbst die Abschaffung von Bargeld wird aktuell schon diskutiert, um den Weg fĂŒr negative Zinsen frei zu machen.
Fazit: Das Zinsniveau sinkt in der Tendenz. Das ist Gift fĂŒr die konservativ agierenden deutschen Lebensversicherungen, die vorwiegend in Staatsanleihen investieren (wobei die Frage erlaubt sein muss, ob Staatsanleihen angesichts der Schuldenkrise in den USA, in der EU oder in Japan noch als »konservativ« gelten können).

Die private Altersvorsorge wird zu einem »Muss«

Je lĂ€nger das aktuelle Zinstief anhĂ€lt, desto grĂ¶ĂŸer ist die Gefahr, dass es in der Versicherungsbranche zu Turbulenzen kommt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Versicherungen schon jetzt von den Reserven leben – diese sind aber endlich. Die Lebensversicherungen verlieren an AttraktivitĂ€t. Es wird eine Marktbereinigung geben. Die Folgen fĂŒr die Besitzer der Policen sind offen. Laufende VertrĂ€ge sollten nicht voreilig gekĂŒndigt werden, aber »frisches« Kapital kann strategisch sinnvoller angelegt werden.
Auch fĂŒr konservative Sparer gilt daher: Legen Sie Ihr Geld an der Börse an. In diesem Buch erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, das Geld an der Börse zu investieren, um die RenditeChancen zu optimieren. Das Spektrum ist riesig und reicht von Aktien, Fonds, DiscountZertifikaten ĂŒber Wandelanleihen bis hin zu Gold als »Notgroschen« in der Krise.
Die demografische Entwicklung sorgt dafĂŒr, dass wir immer lĂ€nger arbeiten mĂŒssen. Das Schlagwort »Rente mit 70« ist leider nur der Anfang. Wenn Sie wissen wollen, wohin der Trend geht, lohnt sich ein Blick nach Skandinavien. Dort wird oft etwas sachlicher und weitblickender ĂŒber staatliche Reformen diskutiert. In DĂ€nemark ist bereits eine radikale Rentenform umgesetzt worden. Der Ansatz: Langfristig soll der Gesetzgeber nicht mehr willkĂŒrlich alle paar Jahre ein Renteneintrittsalter festlegen, sondern eine automatische Anpassung an die Lebenserwartung einbauen. Als Faustformel gilt: Die Rentendauer soll durchschnittlich bei 15 Jahren liegen. Eine solche Bezugsdauer der Rente vertrĂ€gt das Sozialsystem. Das hört sich harmlos an, hat aber gravierende Auswirkungen. Aktuell liegt die Lebenserwartung der DĂ€nen bei 82 Jahren. Das Renteneintrittsalter musste daher von 65 auf 67 Jahre erhöht werden.

Sinkende Renten, steigende Lebenserwartung

Das große Aber: Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt seit vielen Jahrzehnten und wird voraussichtlich auch in den nĂ€chsten Jahrzehnten weiter steigen. In DĂ€nemark liegt die Prognose fĂŒr das Jahr 2030 bei einer Lebenserwartung von 86 Jahren. Das Renteneintrittsalter wĂŒrde dann automatisch auf 71 Jahre steigen. Und das ist nur die »vorsichtige« Prognose. Andere Wissenschaftler rechnen mit einer Lebenserwartung von 89 Jahren. Laut Formel mĂŒsste das Renteneintrittsalter dann auf 74 Jahre erhöht werden. Über die ZuverlĂ€ssigkeit solcher Prognosen brauchen wir an dieser Stelle erst gar nicht diskutieren. Eines ist aber klar: Wir mĂŒssen immer lĂ€nger arbeiten. So hoch sie aktuell auch klingt: Die Zahl »70« wird auch in Deutschland nicht die letzte Zahl sein.
Da der Rentenbeginn mit 70 fĂŒr viele Menschen nur eine theoretische Zahl ist, muss diese Reform ĂŒbersetzt werden: Es geht schlicht und einfach um die KĂŒrzung der RentenansprĂŒche. Wer zukĂŒnftig nicht bis ins hohe Alter arbeiten kann oder will, muss deutliche AbschlĂ€ge hinnehmen. Die Auswirkungen sind unterschiedlich: Das Problem der Altersarmut wird zunehmen. Gleichzeitig werden viele Menschen, die von einem relativ hohen Lebensstandard trĂ€umen, große Abstriche vornehmen mĂŒssen.
Der einzige Ausweg: Wer die finanziellen Mittel hat, muss (!) sparen. Die private Altersvorsorge wird zur Pflicht. Auch in diesem Fall bietet die Börse Antworten auf das Problem. Bei der privaten Altersvorsorge mit Aktien und Fonds darf es natĂŒrlich nicht um »Zockerei« gehen. Gefragt sind Strategien, die ĂŒber Jahrzehnte halten und einen gezielten, strategischen Vermögensaufbau ermöglichen. DafĂŒr reichen oft schon erstaunlich kleine Summen pro Monat. Wer ĂŒber zehn oder 20 Jahre einen monatlichen FondsSparplan »fĂŒttert«, kann so das Fundament fĂŒr die private Altersvorsorge legen. Sie mĂŒssen also die passende DepotBank finden, ein Depot eröffnen, einen Sparplan einrichten und die spĂ€tere Steuerbelastung berechnen (auch das leidige Thema Steuern darf nicht verschwiegen werden).
Wer sich nicht auf Fondsmanager verlassen will, sondern in Eigenregie die attraktivsten Substanzaktien fĂŒr ein LangfristDepot aussuchen will, wird in diesem Buch ebenfalls fĂŒndig werden. Wir erklĂ€ren Ihnen den Unterschied zwischen zyklischen und nicht zyklischen Branchen, aber auch ganz praktisch die besten Auswahlkriterien. Damit Sie nach dem Kauf der Aktien auch die GeschĂ€ftsberichte lesen und verstehen können, finden Sie hier die SchlĂŒsselbegriffe wie EBIT, Cashflow, Gewinn je Aktie oder auch Eigenkapitalquote mit der passenden ErklĂ€rung.

Was ist passiert an der Börse?

Die Börse ist zunĂ€chst einmal ein Handelsplatz. Stellen Sie sich das Ganze vor wie einen Wochenmarkt: Sie gehen hin und kaufen dort Obst, GemĂŒse, Fleisch und KĂ€se ein. Fragt sich natĂŒrlich, welche Preise Sie dafĂŒr zahlen. Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn der KĂ€sehĂ€ndler von seinen Kunden bestĂŒrmt wird, weil er so leckeren französischen Camembert anbietet, dann kann er seine Preise erhöhen und wird seinen Camembert trotzdem los. Will aber kein Mensch seinen langweiligen dĂ€nischen ButterkĂ€se kaufen, muss er mit dem Preis wohl oder ĂŒbel heruntergehen. Vielleicht finden sich dann ein paar Interessenten. Sie merken: Die Preise hĂ€ngen vom Angebot und von der Nachfrage ab. Das ist auf einem Wochenmarkt nicht anders als an einer Börse.
Worin unterscheiden sich dann aber Wochenmarkt und Börse? Ganz einfach – in den Dingen, die gehandelt werden. An einer Börse kaufen Sie keine echten Waren, die Sie essen, trinken oder anziehen können. Sie kaufen lediglich verbriefte Rechte. Was heißt nun das schon wieder? FrĂŒher kaufte ein Investor an der Börse bedruckte Zettel – sogenannte Aktien. Diese Zettel verbrieften, dass der Investor mit dem Kauf MiteigentĂŒmer eines bestimmten Unternehmens geworden war. Das hieß aber noch lange nicht, dass er einfach in die Lagerhalle des Unternehmens spazieren und sich nach Herzenslust an den dort gelagerten Produkten bedienen konnte. Als MiteigentĂŒmer hatte er allerdings das Recht, zusammen mit den anderen AktionĂ€ren indirekt ĂŒber die Besetzung der Chefetage zu bestimmen. Und er durfte auch erwarten, am Gewinn des Unternehmens beteiligt zu werden. Waren die Gewinnaussichten gut (oder glaubten die Börsianer das zumindest), stieg die Nachfrage und damit der Aktienkurs – also der Preis fĂŒr die Aktie. Munkelte man etwas ĂŒber bevorstehende Verluste, dann fiel der Kurs. Aber dazu kommen wir spĂ€ter noch. Bleiben wir erst mal noch bei der typischen Handelsware der Börsen, wie wir sie kennen.

So funktioniert der Aktienhandel

Heute werden keine bedruckten Zettel mehr ausgetauscht, sondern alles funktioniert elektronisch. Die eigentliche Handelsware an den Börsen dieser Welt ist jedoch geblieben: Verbriefungen. Oder man könnte auch ganz einfach sagen: Wertpapiere.
  • Aktien verbriefen das Miteigentum an einem Unternehmen.
  • Anleihen verbriefen das Recht, geliehenes Geld mitsamt Zinsen zurĂŒckgezahlt zu bekommen.
  • Fondsanteile verbriefen das Recht auf genau das Gemisch von GĂŒtern oder Wertpapieren, in die der Fonds investiert hat.
Börsen, wie wir sie heute kennen, entstanden im 19. Jahrhundert. FĂŒr (angehende) Unternehmer waren sie der ideale Platz, um Geld fĂŒr ihre geplanten Projekte einzusammeln. Im Gegenzug beteiligten sie ihre Geldgeber an ihren Unternehmen. Das geschah, indem sie ihre Unternehmen »Aktiengesellschaften« nannten und die Unternehmensanteile als Aktien verkauften. De facto sind Börsen riesige Umverteilun...

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