Feminismus verstehen: Warum Feminismus so wichtig ist - Geschlechterrollen, Sexismus & AufklÀrung
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Feminismus verstehen: Warum Feminismus so wichtig ist - Geschlechterrollen, Sexismus & AufklÀrung

Sabine Kraft

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  1. 74 pages
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Feminismus verstehen: Warum Feminismus so wichtig ist - Geschlechterrollen, Sexismus & AufklÀrung

Sabine Kraft

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Was bedeutet Feminismus? Wie ist er entstanden? Wer war eigentlich die erste Feministin? Was hat sich seit den AnfĂ€ngen verĂ€ndert? Ist der Feminismus nicht nur eine andere Bezeichnung fĂŒr MĂ€nnerhass? Wir leben im 21. Jahrhundert, brauchen wir den Feminismus ĂŒberhaupt noch? Und was hat das Ganze mit Pornos zu tun? Mit diesen und weiteren Fragen wollen wir uns in diesem Buch ausfĂŒhrlich beschĂ€ftigen und ganz genau ergrĂŒnden, warum wir den Feminismus auch heute noch so dringend brauchen. Neben einer Einleitung in die feministische Theorie und die Ziele der feministischen Bewegung werden Ihnen in diesem Buch auch Anregungen dazu geliefert, wie Sie den feministischen Aktivismus leicht in Ihren persönlichen Alltag integrieren können. Wenn Sie Fan von Freiheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung sind, dann ist dieses Buch genau das Richtige fĂŒr Sie!Das erwartet Sie: -Was bedeutet Feminismus?-Warum brauchen wir Feminismus?-Wie wird man feministisch?-Feministische Meilensteine-Die gesellschaftliche Rolle des Mannes-und vieles mehr...

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Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2021
ISBN
9783754391495

Warum wir
Feminismus
brauchen

Sie haben mittlerweile ein genaues Bild davon, was Feminismus bedeutet, und können ein paar der hĂ€ufigsten IrrtĂŒmer und Mythen ĂŒber die Bewegung mit Sicherheit aufklĂ€ren. Viele Menschen behaupten immer wieder, im 21. Jahrhundert brĂ€uchten wir keinen Feminismus mehr, wir wĂŒrden bereits in einer gleichberechtigten Welt leben, der Feminismus sei Wichtigtuerei wĂŒtender Frauen und einfach nur noch unnötig. Warum das nicht so ist und wir den Feminismus tatsĂ€chlich noch sehr dringend brauchen, wollen wir uns im Folgenden anschauen, indem wir hinter die sexistischen Muster unserer Gesellschaft blicken.

Victim-Blaming und
Rape-Culture

Sie haben einen Abend mit Freunden und Freundinnen verbracht und machen sich nun auf den Weg nach Hause. Sie haben ein paar GlĂ€ser Wein getrunken, also gehen Sie zu Fuß. Niemand von Ihren Bekannten muss in dieselbe Richtung, Sie gehen allein. Es ist dunkel, die Straßen sind leer. Auf einmal hören Sie Schritte. Sie drehen sich kurz um, erkennen einige Meter hinter sich einen Mann und gehen weiter. Die Schritte werden lauter, kommen nĂ€her, der Mann ruft Ihnen zu: „Hey, wohin willst du denn so spĂ€t abends noch?“ Sie ignorieren die Stimme, beschleunigen Ihren Gang etwas. „Soll ich dich nicht nach Hause bringen?“, hören Sie ihn sagen. In der einen Hand haben Sie Ihr Handy, in der anderen Ihren SchlĂŒssel fest umklammert. Sie biegen um die nĂ€chste Ecke, der Mann folgt Ihnen, gleich sind Sie zu Hause. Muss er auch in diese Richtung oder kommt er absichtlich hinterher? Sie erreichen Ihr Haus, schließen eilig auf und ziehen die TĂŒr schnell hinter sich zu. Ihr Herz klopft.
Wenn Sie eine Frau sind, kommt Ihnen dieses Szenario wahrscheinlich nicht unbekannt vor. Viele Frauen haben Angst, im Dunkeln allein auf den Straßen unterwegs zu sein. Diese Angst ist nicht unbegrĂŒndet. Eine europaweite Studie aus dem Jahr 2014 zeigt, dass ganze 55 % aller Frauen schon mindestens einmal in ihrem Leben sexuell belĂ€stigt wurden. Jede zehnte Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr sogar Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt machen7. Allein im Jahr 2020 wurden ĂŒber 80.000 Sexualdelikte polizeilich erfasst8. Diese Zahlen sind erschreckend hoch und die Dunkelziffer solcher VorfĂ€lle dĂŒrfte noch weitaus grĂ¶ĂŸer sein. Vielen Frauen fehlt der Mut, sexuelle BelĂ€stigung oder Gewalt zur Anzeige zu bringen. Oft geht damit Scham einher oder die Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird. Nur etwa 5 bis 15 % aller Opfer von Vergewaltigungen erstatten eine Anzeige9. Das fĂŒhrt dazu, dass auch die Verurteilungsquote solcher Straftaten niedrig ist. Nicht einmal ein Zehntel aller TĂ€ter wird anschließend verurteilt und bestraft10. Die meisten dieser Straftaten finden zwar nicht nachts auf der Straße statt, doch das Wissen ĂŒber die Ausmaße von Gewaltverbrechen, besonders an Frauen, schĂŒrt Ängste.
Dazu kommt, dass vielen Frauen und MĂ€dchen schon in jungem Alter beigebracht wird, dass sie in bestimmten Situationen vorsichtig sein sollten. „Steig nicht in fremde Autos“, „Pass auf, dass dir im Club niemand etwas in dein GetrĂ€nk mischen kann“, „Warte am Bahnhof lieber in belebten Bereichen.“, oder eben „Lauf nicht im Dunkeln allein nach Hause.“
Bei der Recherche im Internet nach Zahlen und Statistiken, die darĂŒber aufklĂ€ren, wie viele Frauen sich unsicher fĂŒhlen, wenn sie nachts allein unterwegs sind, stĂ¶ĂŸt man schnell auf Artikel mit Tipps und Tricks, wie man als Frau nachts am sichersten unterwegs ist.
Diese Tipps reichen von einem selbstbewussten Gang, griffbereiten Telefon und SchlĂŒsselanhĂ€nger mit integriertem Alarmknopf bis hin zur richtigen Schuhwahl, um im Notfall schneller rennen zu können, und verschiedenen Kampftechniken.
Diese Tipps mögen hilfreich sein und dazu beitragen, dass Frauen sich nachts sicherer fĂŒhlen – doch sie setzen am falschen Ende an. Im Grunde ist es nicht die Aufgabe der Frau, sich vor Angriffen zu schĂŒtzen, sondern die Pflicht der Angreifer, keine Straftaten zu begehen. „Damit muss man rechnen, wenn man allein unterwegs ist.“ „Soll sie halt nicht nachts allein herumlaufen.“ „Ist doch ganz normal, dass so etwas passiert.“
Ist es das? Ist es normal, dass Frauen Angst haben, wenn ein Mann hinter ihnen lĂ€uft, dass sie ihren SchlĂŒssel in der Hand halten, um sich im Ernstfall verteidigen zu können, dass sie so tun, als wĂŒrden sie mit jemandem telefonieren, um nicht hilflos zu wirken? Solche Verhaltensmuster sind fĂŒr viele Frauen zur Gewohnheit geworden und wir neigen dazu, unsere Gewohnheiten nicht zu hinterfragen. Hinter solchen Ängsten und Gefahren steht allerdings eine Gesellschaft, die Frauen lieber beibringt, wie sie sich wehren können, als MĂ€nnern zu vermitteln, wie sie Frauen ein sicheres GefĂŒhl geben: Indem sie sie nicht belĂ€stigen.
Diese Art von Victim-Blaming ist ein großes Problem unserer Gesellschaft, das der Feminismus zu bekĂ€mpfen versucht. Victim-Blaming bedeutet ganz einfach eine TĂ€ter-Opfer-Umkehr, wenn die Schuld fĂŒr einen Übergriff also beim Opfer gesucht wird, anstatt beim TĂ€ter.
Besonders stark tritt dieses Muster bei VergewaltigungsfĂ€llen auf. Die TĂ€ter-Opfer-Umkehr ist eine beliebte Verteidigungsstrategie, um die Schuld fĂŒr einen sexuellen Übergriff vor Gericht dem Opfer zuzuschreiben. Oft werden Vergewaltigungsopfer gefragt, welche Kleidung sie wĂ€hrend der Tat getragen haben oder ob sie stark geschminkt waren. „Sie trugen einen tiefen Ausschnitt, ein kurzes Kleid und reizende UnterwĂ€sche? Dann mĂŒssen Sie sich nicht wundern, wenn so etwas passiert.“ Mit solchen absurden Aussagen mĂŒssen sich viele Opfer von sexuellem Missbrauch auseinandersetzen, sowohl vor Gericht als auch in ihrem sozialen Umfeld. Vergessen wird dabei, dass eine Art sich zu kleiden niemals Konsens ausdrĂŒckt. Jeder sexuelle Akt, der ohne Konsens, also ohne Zustimmung aller Beteiligten, stattfindet, ist eine Form von Vergewaltigung.
Viele Feminist:innen haben in den letzten Jahren mit eingĂ€ngigen Hashtags wie #neinheißtnein oder #mydressdoesnotmeanyes auf die TĂ€ter-Opfer-Umkehr aufmerksam gemacht. Sie wollen ein Bewusstsein dafĂŒr schaffen, dass die Schuld fĂŒr sexuelle Übergriffe immer noch viel zu oft bei den Betroffenen selbst gesucht wird. Dabei wird immer wieder betont, dass weder ein kurzes Kleid noch ein starkes Make-up, die Tatsache, nachts allein unterwegs zu sein, oder UnzurechnungsfĂ€higkeit durch Drogenkonsum eine Vergewaltigung rechtfertigen.
Auch sollen Frauen durch ein grĂ¶ĂŸeres gesellschaftliches Bewusstsein fĂŒr diese Thematik darin gestĂ€rkt werden, klarer nein sagen zu können, wenn sie etwas nicht wollen. Nein zu sagen, ist in vielen Situationen gar nicht so einfach, wie es scheinen mag. Dabei sollte es selbstverstĂ€ndlich sein, sich zu jedem Zeitpunkt gegen sexuelle Handlungen entscheiden zu können. Typische Szenarien, in denen es schwerfallen kann, seinem GegenĂŒber zu widersprechen, sind zum Beispiel, wenn in der Vergangenheit bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat oder wenn es schon zum Kuss kam. Viele Frauen fĂŒhlen sich dann verantwortlich, verspĂŒren Druck, den Erwartungen an sie gerecht zu werden und einfach mitzumachen, schließlich haben sie mit ihren Handlungen die Hoffnungen des GegenĂŒbers geweckt. Das Empfinden der Frau rĂŒckt dabei in den Hintergrund.
Der Feminismus versucht klarzumachen, dass es in jedem erdenklichen Moment in Ordnung und wichtig ist, nein sagen zu können, und dass dieses „Nein“ gehört und respektiert werden muss, ganz egal, ob die Beteiligten sich gerade erst kennengelernt haben oder in einer Beziehung sind, ob sie sich schon ge...

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