Gewichtsstandardisierung in der Antike
Stefan Bergdoll
- 675 pages
- German
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Gewichtsstandardisierung in der Antike
Stefan Bergdoll
Ă propos de ce livre
Zuerst werden die AnfĂ€nge der Metrologie beleuchtet, die mit den beiden frĂŒhen Hochkulturen Ăgypten und Sumer verbunden sind. Es werden ausgehend von den ersten Gewichtssystemen beider Kulturen die Fortentwicklung bis ins erste vorchristliche Jahrtausend aufgezeigt. Das 2. Kap. beschĂ€ftigt sich mit China und dessen Standardisierungsbestrebungen. Das 3. Kap. widmet sich dem indischen Gewichtssystem, welches auf Naturprodukten basiert und sich damit ebenfalls von anderen frĂŒhen Gewichtssystemen unterscheidet. Da Indien ein Subkontinent darstellt, welcher sich ĂŒber eine groĂe FlĂ€che erstreckt, gab es hier auch viele regionale Unterschiede im Gewichtssystem, besonders zwischen dem Norden und dem SĂŒden. Im 4. Kap. wird auf Gewichtsstandards des altpersischen Reiches, auch AchĂ€menidenreich genannt, eingegangen. Es erstreckte sich vom spĂ€ten 6. Jh. v. Chr. bis ins spĂ€te 4. Jh. v. Chr. ĂŒber die Gebiete der heutigen Staaten TĂŒrkei, Zypern, Iran, Irak, Afghanistan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Syrien, Libanon, Israel, PalĂ€stina und Ăgypten. Das 5. Kap. enthĂ€lt Untersuchungen zum römischen Pfund, der libra, deren Wert zu 324 g bestimmt werden konnte. Das 6. Kap. widmet sich den Gewichtsstandards in Zentraleuropa und Kleinasien in der Bronzezeit. Hierin geht es um Zahlungsmittel, wie Ochsenhautbarren aus Kupfer, die hauptsĂ€chlich aus dem Mittelmeerraum (Kreta, Zypern, etc.) stammen, sowie um bronzene Ăsenhalsringe der Aunjetitzer Kultur (FrĂŒhbronzezeit). Das 7. Kap. widmet sich der Entwicklung der MĂŒnzen als Gewichtsstandard und Zahlungsmittel. Die erste Gliederungsebene in diesem Kap. bildet die Zeit (Antike, Mittelalter, Hochmittelalter bis Moderne und Moderne). Die zweite Gliederungsebene betrifft die Region oder die MĂŒnze. Dabei werden ZusammenhĂ€nge und Entwicklungen beim MĂŒnzwesen unterschiedlicher Nationen von der Antike bis in die Moderne besprochen. Viele Entwicklungen basieren auf dem römischen Gewichtssystem, aber nicht alle. Der Anhang enthĂ€lt noch jeweils ein kleines Kap. ĂŒber die leichtesten und schwersten, gröĂten und teuersten MĂŒnzen der Welt, sowie ein kleines Kap. ĂŒber die Gold- und Silberproduktion. Weiterhin sind im Anhang noch einige gr.-röm. MaĂtabellen zu Gewichten, basierend auf antiken Texten enthalten. Die ersten MĂŒnzen wurden in der Antike in Lydien und Ionien ab dem Ende des 7. Jh. geprĂ€gt vermutlich unter dem damaligen Herrscher Alyattes II. Es sind Stater-MĂŒnzen aus Elektron und Bruchteile davon. In Griechenland begann man im 6. Jh. die Drachme als MĂŒnzwĂ€hrung einzufĂŒhren. Die mit ihrer Eule als Bild fĂŒr Athen typisch wurde und noch heute in unserem Sprichwort "Eulen nach Athen tragen" enthalten ist. Zwei Drachmen waren dem Gewicht nach einem Stater gleich. Als PrĂ€gematerial nutzte man in Griechenland Gold, Silber und Bronze. Der Bronze-Chalkous aus dem 1. Jh. n. Chr. wog gerade einmal 0, 1 g. In Indien prĂ€gte man zeitgleich zu den Griechen eigene MĂŒnzen. GoldmĂŒnzen waren Ni?ka und Suvar?a/D?n?ra. SilbermĂŒnzen waren Rati, M??aka, ???a, R?paka/Dramma, Pura?a/Dh?rana/K?r??pa?a, Vi??atika, ?atam?na und Dh?naka. KupfermĂŒnzen waren: K?r??pa?a/Pa?a, K?ki?? und M??a. Dazu gab es noch Muschelgeld, genau wie in China im 2. Jt. v. Chr. In China nutzte man zu Beginn auch Ringgeld und SpatenmĂŒnze, MessermĂŒnzen, sowie Ameisen-Nasen-MĂŒnzen. Im 4. Jh. v. Chr. wurden die ersten runden MĂŒnzen in China hergestellt, welche meist ein viereckiges Loch in der Mitte besaĂen; es waren KĂ€sch-MĂŒnzen. Im römischen Reich gab es folgende MĂŒnzen: As, Dupondius, Denar, Sesterz, Aureus, Argenteus, Siliqua, Miliarense, Solidus und Tremissis, sowie Nummus. In islamischen Gebieten entstanden im 7. Jh. n. Chr. die Dinar- und Dirhem-MĂŒnzen.