Die Stellung der deutschen Sprache in der Welt
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Die Stellung der deutschen Sprache in der Welt

Ulrich Ammon

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  1. 1,314 pages
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Die Stellung der deutschen Sprache in der Welt

Ulrich Ammon

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Das vorliegende Buch liefert einen breiten und fundierten Überblick ĂŒber die Stellung der deutschen Sprache in der Welt, einschließlich deren Geschichte. Der Autor erklĂ€rt diese Stellung aus der globalen Konstellation aller Sprachen, vor allem konkurrierender internationaler Sprachen und der Weltsprache Englisch. Dabei untersucht er die Bedingungen internationaler Kommunikation in Handlungsfeldern wie Wirtschaft, Wissenschaft, Diplomatie, Tourismus, Wortkunst, Medien und Fremdsprachenunterricht in ihren Besonderheiten wie auch durchgĂ€ngigen Bedingungen.
Ebenso werden die Vorteile der starken internationalen Stellung einer Sprache fĂŒr ihre Sprecher aufgezeigt und ihre sprachenpolitischen Interessen daraus abgeleitet. Wichtige Themen sind Status und Funktion der deutschen Sprache in international operierenden Unternehmen, in der Wissenschaft, in der EuropĂ€ischen Union und im Internet. Außerdem werden die Förderung der deutschen Sprache durch die deutschsprachigen Staaten dargestellt und VerbesserungsvorschlĂ€ge unterbreitet. Das Buch zeigt auch durchgehend weitere Forschungsmöglichkeiten auf und liefert dazu einschlĂ€gige methodische Hinweise.
Die Stellung der deutschen Sprache in der Welt ist der gÀnzlich neu verfasste Nachfolgeband zum Standardwerk Die internationale Stellung der deutschen Sprache (1991).

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Informations

Éditeur
De Gruyter
Année
2014
ISBN
9783110393187
Édition
2
Sous-sujet
Deutsch

L. Politik der Förderung der deutschen Sprache in der Welt

1. Begriffe, Termini und Rahmenbedingungen

1.1 ‚Sprachförderung‘, ‚Sprachverbreitung(spolitik)‘, ‚AuswĂ€rtige Sprachpolitik‘

Im folgenden Kap. geht es in erster Linie um staatliche Sprachpolitik (oder Sprachenpolitik), die sich – als Teil der Außenpolitik – auf Staaten und Gebiete außerhalb des eigenen Staatsgebietes richtet. Sprach(en)politik in einem weiteren Sinn können im Grunde alle Organisationen oder Gruppen betreiben, z.B. Vereine, auf die ich auch kurz zu sprechen komme (Kap. L.3.4); jedoch steht hier die Betrachtung staatlicher Politik im Vordergrund. Wie bei vielen Themen, die von unterschiedlichen Disziplinen und Blickwinkeln aus untersucht werden, ist die Terminologie fĂŒr diesen Gegenstand uneinheitlich. Es bieten sich zumindest die folgenden unterschiedlichen Termini an, die im Bedeutungskern weitgehend ĂŒbereinstimmen, aber unterschiedliche Akzente setzen:
1)AuswĂ€rtige Sprachpolitik (ASP) (Andrei/Rittberger 2009; A. Schneider 2000), als Teil der AuswĂ€rtigen Kulturpolitik (AKP), die wiederum Teil der Außenpolitik (AP) ist (ASP ⊂ AKP ⊂ AP). FĂŒr deren Gegenteil eignen sich die Termini interne/ innere Sprachpolitik usw. Diese hier mit AbkĂŒrzungen versehenen Termini (ASP, AKP, AP) erscheinen mir sehr brauchbar. Bisher ist allerdings nur AKP gebrĂ€uchlich; jedoch verwende ich auch ASP, vor allem ab Kap. L.3.1. Seit dem Jahr 2000 (Kap. L.3.2) ist die Bezeichnung fĂŒr AKP in Deutschland erweitert und lautet offiziell AuswĂ€rtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP); ich gebrauche aber, nicht nur fĂŒr vergangene Zeiten, weiterhin eher die traditionelle, kĂŒrzere Form AuswĂ€rtige Kulturpolitik (AKP).
2)AuswĂ€rtige Sprachförderungspolitik (ASF) (kurz auch AuswĂ€rtige Sprachförderung) – mit folgenden Differenzierungen fĂŒr Unterbegriffe: AuswĂ€rtige Sprachverbreitungspolitik) (ASV) und AuswĂ€rtige Spracherhalt(ungs)politik (ASE) (ASF = ASV âˆȘ ASE; vgl. Ammon 1991a: 524-528). Alle drei AbkĂŒrzungen sind ungebrĂ€uchlich, weshalb ich sie nicht weiter verwende.
3)Die folgenden spezielleren Bezeichnungen liegen aufgrund soziolinguistischer Terminologie nahe, sind aber ungeeignet wegen ihrer UngebrĂ€uchlichkeit und ihrer SchwerverstĂ€ndlichkeit fĂŒr Nicht-Linguisten: AuswĂ€rtige Sprachstatuspolitik – entsprechend der gĂ€ngigen soziolinguistischen Unterscheidung von Sprachstatus- und Sprachkorpusplanung (Haugen 1966; 1987) oder AuswĂ€rtige Sprachstellungspolitik, um das mögliche MissverstĂ€ndnis auszuschließen, es gehe nur um Status im juristischen Sinn, statt – wie es gemeint ist – auch um Gebrauch oder Funktion der Sprache (vgl. Kap. D.1).
4)Ebenso ungeeignet wegen UngebrĂ€uchlichkeit erscheinen mir die denkbaren Termini Sprachaußenpolitik (und als Gegensatz Sprachinnenpolitik) sowie Außensprachpolitik, im Gegensatz z.B. zu Außenwissenschaftspolitik, einem Terminus, der von der Bundesregierung anlĂ€sslich der „Initiative Außenwissenschaftspolitik 2009“ offiziell eingefĂŒhrt wurde („Auftaktkonferenz“ am 19./ 20.01.2009: www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/Presse/Meldungen/2009/090114-AWP.html – abgerufen 10.02.2013).
Schließlich finde ich den fĂŒr AuswĂ€rtige Sprachpolitik gelegentlich gebrauchten Terminus Sprachexport eher verwirrend als erhellend. Er passt nicht einmal zu ausgesprochener Sprachverbreitungspolitik, da dabei – anders als beim sonstigen Export – kein Besitzwechsel stattfindet. Allenfalls verbindet sich mit AuswĂ€rtiger Sprachpolitik die Zielvorstellung, dadurch den Export echter Waren (im ökonomischen Sinn) zu fördern (dazu Kap. L.2).
Meine Wahl der Termini unter 1) und 2) möchte ich kurz begrĂŒnden und ihre Bedeutung erlĂ€utern. Wegen der zahlreichen einschlĂ€gigen englischsprachigen Publikationen fĂŒge ich jeweils auch die englischen Übersetzungen bei. In frĂŒheren Darstellungen habe ich den Terminus Sprachverbreitungspolitik (SVP) fĂŒr den Oberbegriff gebraucht (z.B. Ammon 1989c: 229f.; 1990d; 1991a: 524-528), weil mir dies die vorrangige Absicht solcher Politik am deutlichsten auszudrĂŒcken schien und auch wegen des in der Soziolinguistik aufgekommenen Terminus Sprachverbreitung (engl. language spread; z.B. Cooper 1982; Lowenberg 1988). So auch der von mir geprĂ€gte Terminus language spread policy fĂŒr die von mir (mit)herausgegebenen BĂ€nde des International Journal of the Sociology of Language 95 (1992); 107 (1994).
Allerdings war auffĂ€llig, dass dieser Terminus von Politikern gemieden wurde. Als einen nicht unwesentlichen Grund vermutete ich den Versuch sprachlicher Verschleierung, um die Assoziation mit Sprachimperialismus zu vermeiden (engl. linguistic imperialism; dazu Phillipson 1992), zumal manche Politiker das Wort Politik fĂŒr diese Politik (was soll es denn sonst sein?) grundsĂ€tzlich ablehnten. Ein Beispiel lieferte Hildegard Hamm-BrĂŒcher (Deutscher Bundestag 1986: 25), die freilich auch um Ă€ußerste Behutsamkeit in dieser Politik bemĂŒht war.
Der politische Diskurs tendierte, jedenfalls in der BRD und im vereinigten Deutschland, eher zum Terminus Sprachförderung (entsprechend engl. language promotion; z.B. AuswĂ€rtiges Amt 1973: 18; Bericht 1985: 4, 6, 11, 17; Witte 1985c; H. Hoffmann 2000). Dieser Terminus hat allerdings auch den Vorteil der Verwendbarkeit fĂŒr den Oberbegriff einer Politik sowohl der Sprachverbreitung als auch der Spracherhaltung. Bei der heutigen Stellung der deutschen Sprache in der Welt liegt letztere Zielsetzung nĂ€her. Auch deshalb erscheint mir jetzt der Terminus Sprachförderung(spolitik) (engl. language promotion) besser geeignet als Sprachverbreitungspolitik. Die Kurzform Sprachförderung ist unproblematisch, da im ĂŒblichen Kontext der Verwendung in aller Regel klar ist, dass es sich um Politik handelt oder zumindest, dass Akteure mit entsprechenden Absichten dahinterstehen. Der Terminus Sprachverbreitung impliziert dies jedoch nicht, da sich eine Sprache auch unbeabsichtigt verbreiten kann, so dass man im Falle möglichen MissverstĂ€ndnisses den lĂ€ngeren Ausdruck Sprachverbreitungspolitik verwenden sollte. Wie schon gesagt, hat der Terminus Sprachförderung(spolitik) zudem den Vorteil, dass er sich sowohl auf eine Politik der Verbreitung als auch der Stellungserhaltung einer Sprache (in der Regel der eigenen Amts- oder Muttersprache) beziehen lĂ€sst.
In eindeutigen FĂ€llen sollte man jedoch ungeschminkt auch von Sprachverbreitungspolitik reden (engl. language spread policy) (Kap. L.2) und im gegenteiligen Fall entsprechend von Spracherhalt(ungs)politik (engl. language maintenance policy). Dass beide Arten und Ziele von Politik nicht unvereinbar sind, belegen AusfĂŒhrungen wie die folgende: „Nur durch eine aktive Politik der Verbreitung der deutschen Sprache wird die Bedeutung des Deutschen in der Welt erhalten und möglicherweise gesteigert werden können“ (Bericht 1985: 7).
Im Rahmen dieses Buches geht es um Außen-, nicht um Innenpolitik. Dies impliziert schon, dass es in erster Linie um die Stellung einer Sprache geht, nicht um ihre Struktur. Anders ist dies bei nach innen gerichteter Politik, als Teil von Innenpolitik. In bestimmten Kontexten erscheint der Terminus Sprachinnenpolitik fast unvermeidlich, obwohl ich auf sein Pendant, Sprachaußenpolitik, wegen der UngebrĂ€uchlichkeit verzichte. Sprachinnenpolitik kann sich nicht nur auf die Stellung einer Sprache innerhalb des Staatsgebiets richten, sondern auch auf ihre Struktur, z.B. auf den Wortschatz (Rechts- oder auch Wissenschaftsterminologie, eventuell einer Sprachak...

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