Magie und Ritual II  -  Kult
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Magie und Ritual II - Kult

Die Götter der Germanen - Band 64 b

Harry Eilenstein

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  1. 592 pagine
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Magie und Ritual II - Kult

Die Götter der Germanen - Band 64 b

Harry Eilenstein

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Die Reihe Die 87 Bände umfassende Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.Das Buch Der zentrale Begriff in den magisch-mythologischen Weltbildern ist die Richtigkeit - dieses Konzept der Richtigkeit reicht von der gut gestimmten Harfe über die Folge der Jahreszeiten mit dem passenden Aussaattermin bis zu der Treue zu der eigenen Seele. Die Wirkung dieser Richtigkeit ist das Entstehen des Gedeihens, des Seelenfriedens und der Freude. Der Kult ist das kollektive Bemühen, diese Richtigkeit durch Rituale, Feste u.ä. herzustellen und zu erhalten. Hilfsmittel dabei sind bei den Germanen vor allem das Gebet, die morgendliche Sonnenanrufung, die Opfer einschließlich der Menschenopfer, die Taufe, die Bitte an die Ahnen um Rat und Hilfe, das Gottesurteil, die Krönung sowie am Ende des Lebens die Bestattung gewesen.

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Informazioni

Anno
2019
ISBN
9783749457458
Edizione
1
Argomento
Philosophy

A Grundelemente des Kultes

I Kult

I 1. Der Kult in der germanischen Überlieferung

Der Kult ist die Gesamtheit der Rituale, der Tempel, aller Tätigkeiten der Priester und Priesterinnen, der Feste, der Symbole und vieler Dinge mehr.
Daher finden sich viele Einzelaspekte in anderen Kapiteln beschrieben: Bestattungen, Hügelgräber, Tempel, Statuen, Priester, Priesterinnen, Kult-Kleidung, (magische) Ringe, das Jul-Fest, die Auffassungen über die Jahreszeiten und die Himmelsrichtungen usw. Letztlich sind so gut wie alle Kapitel in dieser Buchreihe über die Religion der Germanen Aspekte des Kultes.
Es gibt jedoch einige speziellere oder auch ganz allgemeine Texte über den Kult, die zu keinem der oben genannte Aspekte des Kultes gehören. Sie werden hier in diesem Kapitel betrachtet.

I 2. Wortschatz

I 2. a) Wortschatz

Das altnordische Wort, daß dem deutschen Begriff „Kult“ am nächsten kommt, bezeichnete das „richtige Verhalten zur richtigen Zeit“:
sidr - Brauch, Sitte, Verhalten, richtige Lebensweise, Religion, Glaube
(das deutsche Wort „Sitte“ ist mit dem altnordischen „sidr“
verwandt)
sannr - Reinheit, Wahrheit, Richtigkeit, Echtheit, Fairness, Angemessenheit,
das Passende (englisch: „sane“ für „gesund, vernünftig“ und
deutsch „Konsens“ für „Übereinstimmung“)
Das wichtigste oder zumindestens das auffälligste Element des Kultes ist das Opfer:
blot - Opfer
blot-madr - Opferer, Heide, Nicht-Christ
blot-skapr - heidnischer Kult
blot-domr - „Opfer-tum“ = Götzenverehrung
blot-drykkja - „Opfer-Trank“ = Opfer-Fest
blot-skapr - Dinge, die zum heidnischen Kult gehören
blota til ars - für eine gute Ernte opfern
blota til langlifs - für ein langes Leben opfern
blota til fridar - für den Frieden opfern
blota til sigrs - für den Sieg opfern
blota til byrjar - für guten Wind opfern
Die Verehrung der Götter und der heiligen, geweihten Dinge ist auch bei den Germanen ein wichtiger Bestandteil des Kultes gewesen:
tigna - „kennzeichnen, aussondern, auswählen“ = verehren
göfga - verehren, anbeten, schmücken
faga - reinigen, schmücken, verehren, bereichern, hegen
blota - opfern, verehren
göfgari - Verehrer
faganar-nadr - Verehrer
fagandi - Verehrer
fagan - Verehrung
astar-hygli - „Liebes-Gedanken“ = Verehrung
göfgan - verehrend
blota heidit god - verehrte heidnische Gottheit
blota alfa - verehrter/heiliger Alfe (Ahn)
blota heidnar vättir - verehrtes heidnisches Wesen (Gottheit o.ä.)
blota lifandi menn - verehrte/heilige lebende Menschen
blota hof - verehrter/heiliger Tempel
blota lund - verehrter/heiliger Hain/Wald
blota fors - verehrter/heiliger Wasserfall
tigna-sess - „gekennzeichneter Sitz“ = Ehrenplatz
tigna-stol - „gekennzeichneter Stuhl“ = „Ehren-Stuhl“ = Thron
ve-skop - heilige Rituale
Das Gespräch mit einer Gottheit, also das Gebet, wird die ursprünglichste Form des Kultes gewesen sein:
böna - verlangen, bitten, beten
böna-görd - Gebete sprechen
böna-hald - Gebete sprechen
bönahalds-madr - Beter, frommer Mann
böna-fullting - Unterstützung durch Gebete
Durch das Weihen wird aus einem „normalen Gegenstand“ ein „heiliger Gegenstand“, der den Gottheiten gehört und somit Teil des Kultes geworden ist und mit den Gottheiten verbunden ist:
vigja - weihen
helga - heiligen, weihen, legitimieren
signa - „(kenn-)zeichnen“ = weihen (z.B. mit dem Zeichen des Thor-Hammers)
signa - „(kenn-)zeichnen“ = gesegnet, segnen (mit dem Kreuz-Zeichen), heilig
Das Segnen ist eine Sonderform des Weihens. Der Unterschied zwischen beidem besteht vor allem darin, daß sich „weihen“ eher auf Gegenstände und „segnen“ eher auf Lebewesen und insbesondere auf Menschen bezieht – diese Trennung ist jedoch recht unscharf.
bleza - segnen (englisch: „to bless“)
blezanar-ord - Segens-Worte
blezan - Segen, Segnung (ursprünglich: „mächtiger Ausspruch“)
blezanar-andi - „Segen-Atem“ = Geist der Segnung
blezadar-full - „Segens-voll“, Segens-reich
Die Huldigung an den Kriegsherrn ist eine spezielle Form der Weihung bzw. Segnung:
vapna-tak - „Waffen-Berührung“ = Huldigung, bei der die Männer mit ihren Speeren den aufrecht gehaltenen Speer ihres Herrn berühren
Der altnordische Begriff für „heilig“ leitet sich von dem germanischen Adjektiv „haila“ für „heil, gesund, Glück-voll, echt, sicher u.ä.“ her. „Heilig“ im altnordischen Sinne“ ist also der „ursprüngliche, gute Zustand“, der insbesondere durch die Götter verkörpert wird.
helgi - Heiligkeit („Helgi“ ist auch ein Beiname des ehemaligen Sonnengott-Göttervaters Tyr als Erhalter der „rechten Ordnung“)
Das Verhalten, das einen Menschen selber in den Zustand der „Heiligkeit“, also in den „guten, heilen Zustand“ versetzt, ist der Kontakt und der Einklang mit den Göttern:
avadr godunum - Götter-gefällig
avadr gudi - Gott-gefällig
Feste waren „heilige Tage“ (englisch: „holiday“ = „holy day“):
helgr - heilige Zeit, Festtag
An diesen Fest-Tagen durfte nicht gekämpft werden, da der Frieden ein Bestandteil des „guten richtigen Zustandes“ war:
helgar-fridr - „heiliger Frieden“ = Festzeit-Frieden (vor allem am Julfest)
helgi - heil, heilig, sicher (Asyl im Tempel)
Die Menschen, die an die germanischen Götter glaubten, wurden „Heiden“ genannt, da ihre Hügelgräber, die in ihrem Kult einen zentrale Rolle spielten, meistens in der „Heide“, d.h. in der Wildnis außerhalb der Äcker und Weiden standen und die Germanen ihre Ahnen dort beim Utiseta-Ritual um Rat und Hilfe baten.
heidr - Hochebene, Heide, Moor, Hochmoor
heidingligr - Heide
heidnir menn - Heiden
heidinn - heidnisch
heidit land - Heiden-Land, heidnisches Land
heidin-domr - Heidentum
heidni - Heidentum, Zeitalter des Heidentums
forneskja - „Alte Zeiten“, Zeit der germanischen Religion
heidingi - Heide; Heidebewohner = Wolf

I 2. b) Die Richtigkeit

Die Aufgabe des Kultes
Das Wort „sidr“ für „Brauch, Sitte, Verhalten, richtige Lebensweise, Religion, Glaube“ ist bei den Germanen vermutlich einst ein wesentlicher Begriff gewesen, da die Qualität der „Richtigkeit“ das zentrale Element in allen mythologisch-magischen Weltbildern ist. Die Wirkung des Befolgens des „sidr“ ist der Zustand des „helgi“, also die „Heiligkeit“, „Richtigkeit“ und das „Heilsein“.
Dieser Begriff ist eng mit dem Wort „sannr“ für „Reinheit, Wahrheit, Richtigkeit, Echtheit, Fairness, Angemessenheit, Passendes“ verwandt. „Sidr“ ist sozusagen die Grundlage, auf der „sannr“ entsteht.
Die Mythologie beschriebt zum einen die richtige Ordnung und zum anderen die Folgen, die ein Abweichen von dieser Ordnung hat. Bei dieser Richtigkeit geht es um ganz konkrete Dinge – einfach um die Frage, wie etwas funktioniert und effektiv ist. Dies beginnt damit, daß eine Töpferscheibe rund und gut ausgewogen sein muß, damit man mit ihr gut arbeiten kann; weiterhin bezieht sich die Richtigkeit z.B. auch auf die Folge der Jahreszeiten und den richtigen Aussaattermin im Laufe des Jahres; und schlie...

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