Workbook Medientraining
eBook - ePub

Workbook Medientraining

Wie Sie Ihren öffentlichen Auftritt erfolgreich gestalten

Kathrin Adamski,Katrin PrĂŒfig,Stefan Klager

  1. 280 pages
  2. German
  3. ePUB (mobile friendly)
  4. Available on iOS & Android
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Workbook Medientraining

Wie Sie Ihren öffentlichen Auftritt erfolgreich gestalten

Kathrin Adamski,Katrin PrĂŒfig,Stefan Klager

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Sprechen kann jeder. Wer allerdings erfolgreich ĂŒber die Medien kommunizieren möchte, braucht mehr. Er sollte sich ĂŒber wichtige Punkte im Klaren sein: - Wie lauten meine Kernbotschaften?- Was muss ich tun, damit meine Inhalte verstanden und von Journalisten aufgegriffen werden?- Wie meistere ich souverĂ€n Interviews und was erwarten Journalisten von mir als GesprĂ€chspartner?Das Buch ist ein Workbook: Es vermittelt viel Hintergrundwissen und gibt konkrete Tipps, wie man den persönlichen Auftritt erfolgreich gestaltet. Zudem regt das Buch durch viele Übungen und Checklisten dazu an, sich gezielt und ganz individuell fit fĂŒr den öffentlichen Auftritt zu machen. Wer dieses Buch gelesen und bearbeitet hat, wird besser kommunizieren. Nicht nur in den Medien.

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Information

Year
2018
ISBN
9783791041568

Medienformate und ihre Herausforderungen

31 Der kleine Unterschied

Kapitelinhalt
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie Interview, Statement oder O-Ton gezielt fĂŒr sich nutzen.
Ein Interview oder ein Statement?
Die Anfrage, die Journalisten an Sie richten, ist immer die gleiche: „Können Sie uns bitte ein Interview geben?“ Diese Frage stellen alle – egal ob der Vertreter der lokalen, regionalen oder ĂŒberregionalen Zeitung oder eines (Fach-)Magazins, ob Journalisten von einem lokalen/regionalen Radiosender oder von einem Fernsehsender, Redakteure von Online-Portalen oder Blogger: Sie alle fragen ein Interview an. Sie alle wollen von Ihnen Informationen haben. Die Anfrage als solche ist also identisch.
Wie diese Interviews dann allerdings gefĂŒhrt und wie sie gestaltet und umgesetzt werden, ist von Medium zu Medium sehr unterschiedlich. Die sogenannten Settings des Informationsaustauschs sind komplett anders – und sich dies zu vergegenwĂ€rtigen, ist fĂŒr Sie wichtig. Denn das Wissen, wie was bei wem warum ablĂ€uft, wird dazu fĂŒhren, dass Sie sich von den spezifischen UmstĂ€nden nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Kenntnis des Settings ist also auch fĂŒr Ihre persönliche kommunikative Situation von großer Bedeutung.
Der Journalist von der lokalen, regionalen oder ĂŒberregionalen Presse oder von einem (Fach)Magazin
Bleiben wir zunĂ€chst bei den Print-Journalisten. Sie sind – rein technisch – am wenigsten kompliziert, weil sie meistens alleine kommen, allenfalls bringen sie noch einen Fotografen mit. Der wird wĂ€hrend des Interviews ggf. auch vorher und/oder nachher, diverse Fotos von Ihnen machen: Portraitaufnahmen, am Schreibtisch sitzend, vor Ihrem Logo stehend, ggf. wĂ€hrend des GesprĂ€chs mit dem Journalisten.
Der Journalist wird – je nachdem, was abgesprochen war – mit Ihnen ein Interview in einer LĂ€nge zwischen 20 und 45 Minuten fĂŒhren. Eine Unterhaltung im Sitzen – so wie jedes andere GesprĂ€ch auch. Er wird Sie bitten, einem Mitschnitt des GesprĂ€chs zuzustimmen, was Sie tun werden, und daraufhin das AufnahmegerĂ€t einschalten und sich mit Ihnen unterhalten. Die Aufnahmen dienen als reine ErinnerungsstĂŒtze fĂŒr den Journalisten, wenn er spĂ€ter in der Redaktion sitzt und den Artikel oder die Reportage schreibt. Aus dem, was Sie sagen, zieht der Journalist die fĂŒr seine Story wesentlichen Aussagen und formuliert seinen Beitrag.
Fazit: Aus einem lĂ€ngeren GesprĂ€ch werden die inhaltlich stĂ€rksten, aus Sicht des Journalisten wichtigsten Fakten herauskristallisiert und fĂŒr den Artikel verwendet.
Der Journalist vom lokalen, regionalen oder ĂŒberregionalen Hörfunksender
Bei dem Radio-Journalisten lĂ€uft vieles genauso wie oben beschrieben. Auch seine Vorgehens- und Arbeitsweise ist die gleiche – mit einem Unterschied: Das fĂŒr den Mitschnitt laufende GerĂ€t erinnert nicht an ein kleines DiktiergerĂ€t des Printkollegen. Hier handelt es sich um ein professionelles AufnahmegerĂ€t, das technische Sende-Standards erfĂŒllt, denn die technische QualitĂ€t der Aufnahme muss so gut sein, dass sie sendbar ist. Insofern wird der Radioreporter ein Tischmikrofon aufstellen und auf Sie ausrichten. Allein dieses Setting unterscheidet sich elementar von der Situation, in der Sie mit dem Print-Journalisten sind. Es ist und bleibt eine Unterhaltung zwischen zwei an dem Interview Beteiligten. Aber dieser technische Rahmen fĂŒhrt dazu, dass Sie sich plötzlich „festgenagelt“ fĂŒhlen. „Jetzt gilt es!“, denken Sie vielleicht. „Bloß nichts Falsches sagen.“
Wer auf diese Situation vorbereitet ist, kann gelassen bleiben. Und das völlig zu Recht, denn dadurch, dass ein technisches GerĂ€t mitlĂ€uft, Ă€ndert sich nicht die Grundsituation. Es bleibt ein Interview. Allerdings eins, bei dem Originaltöne (O-Töne) „gezogen“ werden. Das heißt, der Mitschnitt lĂ€uft nicht (nur) als ErinnerungsstĂŒtze, sondern in erster Linie, weil der Radioreporter O-Töne von Ihnen in seinen Beitrag schneiden wird. Der Radiojournalist schreibt spĂ€ter einen Text und „baut“ – wie es heißt – seinen Beitrag. Er baut ihn aus seinen Text-Sequenzen, die er spĂ€ter einsprechen wird, und aus Ihren O-Tönen. Sie werden also mit einzelnen SĂ€tzen original in dem Radiobeitrag zu hören sein.
Fazit: Aus einem lÀngeren GesprÀch werden die inhaltlich stÀrksten, aus Sicht des Journalisten wichtigsten Fakten herauskristallisiert und O-Töne in einen Bericht integriert.
Der Journalist vom lokalen, regionalen oder ĂŒberregionalen Fernsehsender oder von einem Web-TV-Format
Last but not least, der Fernsehjournalist. Er kommt oft mit einem ganzen Gefolge, hat einen Kameramann mit „schwerem GerĂ€t“ (Broadcast-Equipment) sowie einen Kamera-, Licht- und Tonassistenten dabei. Da stehen auf einmal drei Personen im Raum mit Lichtkoffer, Stativ, Kamera- und Ton-Equipment, außerdem diverse Taschen mit Kabeln und Zubehör. Fernsehen ist technisch aufwĂ€ndig. Fernsehen ist personalintensiv.
Lokale TV-Sender und zunehmend auch die großen öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Sender arbeiten oft sehr abgespeckt, nĂ€mlich mit einem sogenannten VJ, einem Video-Journalisten. Er kommt dann allein, stellt eine (kleine) Kamera auf ein Stativ, steckt den Ton direkt in die Kamera, fĂŒhrt das Interview und wird spĂ€ter den Bericht auch an einem Schnittplatz selbst bearbeiten, aus dem gesamten Rohmaterial einen Beitrag schneiden und ihn selbst vertonen, ihn also komplett eigenstĂ€ndig sendefertig produzieren. Dennoch bleibt auch bei dieser abgespeckten Variante der Aufwand ungleich grĂ¶ĂŸer als bei einem Interview mit Print- oder Radiojournalisten.
Wenn der Fernseh-Tross bei Ihnen angekommen ist, lassen Sie das Team zunĂ€chst in Ruhe die Technik aufbauen und das Bild einrichten, denn es gibt sehr viel Technisches zu bedenken: Das Interview darf nicht im Gegenlicht gefĂŒhrt werden, sonst sind Sie als Interviewpartner nicht zu erkennen. Ein guter Kameramann richtet das Bild nicht vor einer weißen Wand ein, sondern versucht ein „schönes Bild“ zu kreieren – mit Tiefe oder einem zum Thema passenden Hintergrund. Damit sie optimal ins Bild gesetzt werden können, bedarf es mehr Licht, als es der natĂŒrliche Lichteinfall hergibt – gerade in eher dunkleren oder abgeschatteten BĂŒrorĂ€umen. Aber auch lichtdurchflutete RĂ€ume sind nicht komplikationslos, nĂ€mlich dann, wenn sich zum Beispiel die Tageslichtsituation im Laufe des Interviews Ă€ndert. Das bringt ungewollte Lichtschwankungen ins Bild, die im Vorfeld ausgeschlossen werden mĂŒssen. So wird zusĂ€tzliches Licht aufgebaut, das dazu dient, den Vordergrund – also Sie – aufzuhellen. So wird es unter UmstĂ€nden notwendig sein, zusĂ€tzliche Scheinwerfer auf Stative zu setzen u.v.a.m.
Bis das Setting steht und gedreht werden kann, vergeht Zeit, die Sie mit VerstĂ€ndnis quittieren sollten. Denn es ist in Ihrem Sinn, dass Sie als Person – im wahrsten Sinne des Wortes – optimal ins Bild gerĂŒckt werden und somit Ihre Inhalte bestmöglich transportiert werden.
Neben dem Einrichten des Bildes und dem KlĂ€ren der Lichtsituation ist der Ton ein besonders wichtiges Element. Hier gibt es drei Varianten: Entweder nutzt der Journalist ein Handmikrofon und fĂŒhrt das Interview, indem er das Mikrofon – auch „Keule“ genannt – hin- und herfĂŒhrt. Oder das TV-Team nutzt eine sogenannte Angel, ein Mikrofon, das der fĂŒr den Ton zustĂ€ndige Teamkollege an einer langen Stange hĂ€lt und je nach GesprĂ€chssituation ausrichtet. Die dritte Möglichkeit, den Ton abzunehmen, ist das Nutzen von Funkmikros. Das sind kleine Mikrofone, die am Revers des Sakkos bzw. Blazers oder am Hemd bzw. Bluse mit einem Clip befestigt werden. Diese Mikrofone haben einen Sender, der in die hintere Hosentasche gesteckt oder am Bund befestigt wird. Dieser Sender ĂŒbertrĂ€gt das Tonsignal auf den Mischer, der mit der Kamera gekoppelt ist; die Kamera zeichnet das Tonsignal auf.
Was hat das alles mit dem Interview zu tun? Sehr viel, denn das technisch Notwendige wird Sie ablenken und nervös werden lassen – es sei denn, Sie sind darauf vorbereitet und kennen die Situation. Denn mit dem Erwartbaren ist immer besser umzugehen als mit dem Überraschenden.
Dieses aufwĂ€ndige technische Prozedere kann sich bis 45 Minuten hinziehen. Ein professionelles Team wird im VorgesprĂ€ch darauf hinweisen, dass es dieses Vorlaufs bedarf. Wenn das Interview fĂŒr 11 Uhr vereinbart ist, kann nicht um 11 Uhr mit der Aufzeichnung begonnen werden. Sollte die Dreh-Location Ihr eigenes BĂŒro sein, dann sorgen Sie dafĂŒr, dass Sie wĂ€hrend der technischen Vorbereitungszeit des TV-Teams woanders arbeiten können.
Ein Tipp: Nutzen Sie diesen Zeitpuffer, um noch einmal in sich zu gehen, sich die wesentlichen Inhalte, die Kernbotschaften, die Sie transportieren wollen, zu vergegenwÀrtigen und somit gestÀrkt und konzentriert ins Interview zu gehen.
Das TV-Interview selbst: Die Situation kann einschĂŒchtern – auch wenn es nicht live ist. Es ist und bleibt ein Interview, ja, aber nun stehen auf einmal drei Menschen im Raum, das Inventar wurde möglicherweise umgestellt, Kabel verlaufen quer ĂŒber den Boden. Das Licht ist hell und gleißend. Sie werden „verkabelt“, der Tontechniker steckt Ihnen das Mikrofon an die Kleidung, verbindet das Mikrofon per Kabel mit dem Sender, den Sie in der Hosentasche verstecken sollen. Ein ungewohntes, vielleicht sogar unangenehmes Setting.
Möglicherweise sind nicht nur Sie im Raum, sondern Sie haben noch den Marketingleiter und/oder Presseverantwortlichen hinzugebeten, um „aufzupassen“, dass Sie aus Versehen nichts Falsches sa...

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