Tyr in der Unterwelt - Der Zwergenkönig
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Tyr in der Unterwelt - Der Zwergenkönig

Die Götter der Germanen - Band 7

Harry Eilenstein

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Tyr in der Unterwelt - Der Zwergenkönig

Die Götter der Germanen - Band 7

Harry Eilenstein

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Die ReiheDie achtzigbĂ€ndige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archĂ€ologischen Funde detailliert dar.Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die ZusammenhĂ€nge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion fĂŒr die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben.Das BuchDie Zwerge sind ursprĂŒnglich die Ahnen im Jenseits gewesen. Der Zwergenkönig ist der ehemalige Sonnengott-Göttervater Tyr in der Unterwelt - er entspricht u.a. dem griechischen Hades, dem indischen Yama und auch Christus, die alle in ihrer jeweiligen Religion der "Herr der Toten" sind.Der Zwergenkönig hat einen großen Reichtum an Bildern und Mythen: den Sonnenzyklus, das HĂŒgelgrab, den Unsichtbarkeits-Umhang, den magischen Ring, den KraftgĂŒrtel, das goldene Trinkhorn und vieles mehr.Die frĂŒheren Bitten um Hilfe an den Zwergenkönig und die Ahnen allgemein finden sich heute u.a. in der moderneren Form der Familienaufstellungen wieder.

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Informations

Éditeur
Books on Demand
Année
2017
ISBN
9783744825627

I Der Zwergenkönig in der germanischen Überlieferung

Der Zwergenkönig ist eine der vielfĂ€ltigeren Gestalten aus der germanischen Mythologie. Ein Zwerg ist ein Toter – das germanische Substantiv „dwergaz“ bedeutet wörtlich „Totengeist“. Der König der Totengeister ist der Sonnengott-Göttervater Tyr in der Unterwelt.
Diese Funktion des ehemaligen Göttervaters Tyr ist nach seiner Absetzung durch Thor und Odin um 500 n.Chr. in den Hintergrund getreten und in viele einzelne Facetten und Gestalten zerfallen.
Dadurch, daß man alle diese Zwergenkönige in einem Bild zusammenfassen kann, lĂ€ĂŸt sich das ursprĂŒngliche Bild des „Totenkönigs“ jedoch weitestgehend wieder rekonstruieren.
Derselbe Zerfalls- und Umdeutungsprozeß wie bei dem Zwergenkönig lĂ€ĂŸt sich auch bei „Tyr in der Unterwelt“ als Riese beobachten – wobei es bei dem Zwergenkönig im Vergleich zu dem Tyr-Riesen nur sehr wenige Umdeutung gibt.
Ein weiteres verwandtes Motiv ist der „Friedenskaiser im Berg“, der einst aus dem Berg zurĂŒckkehren soll. Der bekannteste „schlafenden Kaiser“ ist Kaiser Friedrich Barbarossa im KyffhĂ€user. Der zyklische Wechsel von Tod und Wiedergeburt des ehemaligen Sonnengott-Göttervaters Tyr ist in der Barbarossa-Sage noch deutlich zu erkennen.

I 1. Alberich in der germanischen Überlieferung

Alberich ist den Mythen und Sagen der Germanen meistens, aber nicht immer ein Zwerg, der einige magische GegenstÀnde besitzt.

I 1. a) Der Name „Alberich“

Dieser Name ist eigentlich ein Titel und bedeutet „König der Alfen“. Die „Alfen“ sind die Totengeister in Muspelheim im SĂŒden, das ursprĂŒnglich vermutlich „Alfheim“ genannt worden ist. Nachdem der ehemalige Sonnengott-Göttervater Tyr um 500 n.Chr. von Thor, Odin und Freyr gestĂŒrzt worden war, erhielt Freyr dieses „Alfen-Jenseits“ als seinen Anteil an der Beute. Ab dem Zeitpunkt wurde „Alfheim“ als die Halle des Gottes Freyr aufgefaßt.
Die Bezeichnung „Alfen“ fĂŒr die Totengeister bedeutet „Weiße, Leuchtende“ und bezieht sich vermutlich zum einen auf die hellsichtige Wahrnehmung von Totengeistern als leuchtende, milchigweiße Schemen und zum anderen auf das „helle Jenseits“ des Tyr am sĂŒdlichen Himmel (siehe „Asgard“ in Band 52).
„Alberich“ ist somit der „König der Totengeister im hellen, sĂŒdlichen Himmelsjenseits“ oder, etwas kĂŒrzer formuliert, der „Totengott Tyr im Jenseits“. „Alberich“ ist daher auch ein Name des „Tyr-Riesen“ – auch wenn Tyr unter dem Namen „Alberich“ nicht als Riese, sondern nur als Mensch oder als Zwerg erscheint.

I 1. b) Wieland-Lied

Wieland der Schmied ist der ehemalige Göttervater Tyr, der in der Unterwelt (Toteninsel) von dem Jenseitsgott Loki (König Nidud) und seiner Frau Sigyn-Hel (König Niduds Frau) wĂ€hrend des Winters, in dem Loki ĂŒber die Welt herrscht, gefangen ist. Die Königin ist die Göttin, um die sich Tyr und Loki in den frĂŒheren Mythen endlos gestritten haben, da sie nur nach der Vereinigung mit ihr von ihr wiedergeboren und in das Diesseits zurĂŒckkehren konnten. Das Zerschneiden der Sehnen bei Wielands Gefangenschaft ist auch von dem griechischen Göttervater Zeus bei dessen Gefangenschaft in der Unterwelt durch die Riesenschlange Python bekannt.
Loki-Nidud, der hier als der FĂŒrst („Drost“) der Niaren bezeichnet wird, nennt Tyr-Wieland „Weiser der Alfen“.
Da rief Nidud, der Niaren Drost:
„Wo erwarbst Du, Wölund, Weiser der Alfen,
Unsere SchĂ€tze in Ulfdalir?“
Die SchĂ€tze des Wieland sind vor allem sein Ring und sein Schwert. Der Ring ist nach Tyrs Absetzung in Odins Besitz ĂŒbergegangen – er heißt „Draupnir“. Das Sonnen-Schwert des Tyr-Wieland ist u.a. auch von dem Tyr-Riesen Surtur bekannt.
Wölund:
„Hier war kein Gold wie auf Granis Wegen,
Fern ist dies Land den Felsen des Rheins.
Mehr der Kleinode mochten wir haben,
Da wir heil daheim in der Heimat saßen.“
Mit die „Felsen des Rheins“ ist die Loreley gemeint, von der aus der Nibelungenhort in den Rhein geworfen wurde.
König Nidud gab seiner Tochter Bödwild den Goldring, den er vom Baste gezogen in Wölunds Haus; aber er selber trug das Schwert, das Wölund hatte.
Der Ring als Symbol der Jenseitsreise wechselte bei dem Streit zwischen dem Göttervater Tyr und dem Jenseitsgott Loki je nach dem KampfglĂŒck den Besitzer.
Der Ring gehörte eigentlich der Jenseitsgöttin, mit der sich der Göttervater und der Jenseitsgott vereinten (nachdem sie die Göttin dem jeweils anderen geraubt hatten), da sie nur durch diese Göttin anschließend an die Wiederzeugung wiedergeboren werden konnten.
Der Wechsel des Ringes zwischen Diesseits und Jenseits wird auch in der Mythe ĂŒber Baldurs Tod beschrieben, in der Odin seinem Sohn Baldur den Ring Draupnir auf seinem Weg zur Hel mitgibt und der dann spĂ€ter von dem Schamanen-Priester und Odins-Sohn Hermodr als Gruß des Baldur an Odin wieder ins Diesseits gebracht wird.
Eine Variante dieses Themas ist die Mythe ĂŒber den Streit zwischen Heimdall und Loki um Freyas goldenen Halsreif Brisingamen.
UrsprĂŒnglich ist dieser Ring ein Symbol der Sonne gewesen (siehe „Ring“ in Band 57).
Da sprach die Königin:
„Er wird die ZĂ€hne blecken vor Zorn, erkennt er das Schwert
Und unseres Kindes Ring.
Wild glĂŒhen die Augen dem gleißenden Wurm.
So zerschneidet ihm der Seh...

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